Cover

Walter Klaiber

Auf die Liebe kommt es an

Eine Auslegung von
1. Korinther 13

Impressum

© 2016 Bibellesebund Verlag, Gummersbach

© 2019 der E-Book-Ausgabe

Bibellesebund Verlag, Marienheide

https://shop.bibellesebund.de/

 

Autor: Dr. Walter Klaiber, Bischof a. D. der Evangelisch-methodistischen Kirche in Deutschland

Lektorat: Burkhard Meißner

Covergestaltung: Luba Siemens

ISBN 978-3-95568-299-6

 

Hinweise des Verlags

Alle Rechte vorbehalten. Das Werk darf - auch teilweise - nur mit Genehmigung des Verlags wiedergegeben werden.

Abhängig vom eingesetzten Lesegerät kann es zu unterschiedlichen Darstellungen des Textes kommen.

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Inhalt

Titel

Impressum

Hinführung

Der Schlüssel zum richtigen Leben

Das Problem in Korinth

Was zählt?

Entscheidend ist die Liebe

Das Hohelied der Liebe

Auslegung

Ein Lied mit drei „Strophen“

1. Strophe: Der Wert der Liebe

Hochbegabt, aber lieblos?

Die Grenzen geistlicher Höchstleistungen

Sich aufopfern ohne Liebe?

Wer kann bestehen?

Was heißt schon Liebe?

2. Strophe: Das Wesen der Liebe

Lieben, wie Gott liebt

Was die Liebe nicht tut

So ist Liebe

Ist diese Liebe menschenmöglich?

3. Strophe: Die Unvergänglichkeit der Liebe

Was bleibt?

Vollendete Liebe

Unzerstörbare Brücken zu Gott

Konsequenzen

Die Konsequenzen für Korinth

Liebe – Wirklichkeit Gottes und Möglichkeit der Menschen

Die Liebe – der Schlüssel zum richtigen Leben

Das Hohelied der Liebe heute gesagt

Liebe ist nicht alles – oder doch?

Das Hohelied der Liebe als persönliche Bibellese

1. Korinther 13,1-7 | Gabe + Tat + Gabe - Liebe = O

1. Korinther 13,8-13 | Eine Kostprobe der Ewigkeit

1. Korinther 13,1-7 | Ohne Liebe ist alles nichts!

1. Korinther 13,8-13 | Liebe hat kein Verfallsdatum

1. Korinther 13,1-7 | ER schenkt Liebe

1. Korinther 13,8-13 | ER vollendet

1. Korinther 13,1-7 | Auf die Liebe kommt es an

1. Korinther 13,8-13 | Auf ewig – die Liebe

Hinführung

Der Schlüssel zum richtigen Leben

Neulich sah ich ein einprägsames Plakat. Es zeigte eine typische Musterfamilie: die Mutter jung und attraktiv, der Vater dynamisch und energisch, die Tochter ein fröhliches Schulkind und der Sohn ein pfiffiger Lausbub im Kindergartenalter. Ihnen zugewandt ein sehr vertrauenswürdig aussehender älterer Herr, offensichtlich ein Architekt, der ihnen einen Schlüssel überreichte. Im Hintergrund sah man ein schönes neues Haus und darunter die Worte: Der Schlüssel zum richtigen Leben – ein Haus von BauFest: individuell planen, ohne Stress bauen, schlüsselfertig übernehmen.

Ein schönes Haus für die Familie, das ist zweifellos eine gute Sache. Aber der Schlüssel zum richtigen Leben? Das scheint doch etwas hoch gegriffen. Allerdings ist das eine der Maschen heutiger Werbestrategien, dass sie versuchen, den Menschen einzureden: Wenn ihr das richtige Auto, den letzten Schrei der Mode oder das Shampoo mit dem unwiderstehlichen Sex-Appeal kauft, dann habt ihr den Schlüssel zum richtigen Leben in der Hand. Ganz für bare Münze wird das wohl kaum jemand nehmen. Viele würden dann doch eher ein paar gewichtigere Dinge nennen, etwa den beruflichen Erfolg, eine verlässliche Partnerschaft, eine intakte Familie oder stabile Gesundheit.

Dennoch verfehlt die Werbung ihre Wirkung meist nicht ganz. Die Versuchung, den Schlüssel zum Leben doch in Dingen zu sehen, die man kaufen kann, scheint groß zu sein. Aber nachdenkliche Menschen werden sich immer einmal wieder die Frage stellen: Was zählt denn wirklich? Was gibt dem, was wir tun und leben, Wert und Bestand?

Das Problem in Korinth

Paulus kommt auf diese Frage in ganz anderem Zusammenhang zu sprechen. Im ersten Korintherbrief geht es um Probleme, die in der Gemeinde in Korinth aufgetreten sind. Der Apostel hatte die Gemeinde in den Jahren 50 und 51 n. Chr. gegründet und sie hatte sich gut entwickelt. Sie war gewachsen und viele setzten ihre Fähigkeiten ein, um die Gottesdienste und das Leben in der Gemeinde zu gestalten. Neben den natürlichen Begabungen, die sie schon immer hatten, etwa die Gabe überzeugend reden, schön singen oder gut organisieren zu können, entdeckten viele der Christen neue Begabungen: Manche wussten plötzlich in bestimmten Situationen, was Gott der Gemeinde sagen wollte. Man nannte das die Gabe der Prophetie oder des prophetischen Redens. Dabei ging es nicht so sehr um Vorhersagen für die Zukunft, sondern um die Gewissheit: Das will Gott uns jetzt sagen! Andere stellten fest, dass sie auf einmal verstanden, was bestimmte Aussagen in den Heiligen Schriften bedeuteten, und dass sie das auch anderen erklären konnten. Sie hatten die Gabe der Erkenntnis und der Lehre. Wieder andere merkten, dass ihr Gebet eine heilende und Mut machende Wirkung auf Kranke und Schwache hatte. Sie hatten die Gabe der Heilung bzw. eines besonderen Glaubens. Und einige konnten plötzlich in einer für sie unverständlichen Sprache sprechen. Bei dieser Art zu reden war der prüfende Verstand ausgeschaltet, aber dafür hatte man den Eindruck, ganz unmittelbar mit Gott verbunden zu sein. Man nannte das die Gabe des Betens in Sprachen oder der Zungenrede. In all diesen Gaben, besonders aber in der zuletzt genannten, sah man ein Geschenk des Heiligen Geistes und nannte sie deshalb Geistesgaben. Die offene Frage aber war: Hat jemand nur dann den Heiligen Geist, wenn er eine solche Gabe hat?

Was zählt?