01_LB130_titelei.jpg

Die in diesem Buch geschilderten Handlungen sind fiktiv.

Im verantwortungsbewussten sexuellen Umgang miteinander gelten nach wie vor die Safer-Sex-Regeln.

Inhalt

Safer-Sex Hinweis

Prolog

Der Tagtraum

Der Fremde im Park

Wahrheit oder Pflicht

Der Hausmeisterjunge

Rauchen auf dem Schulhof

Die Klassenarbeit

Kunstunterricht

Nachhilfe

Unter der Dusche

Mit Dirk in der Kantine

Epilog

Über das Buch

Impressum

Corbin Fisher

Prolog

Was ich in diesem Sommer alles erlebt habe, ist so geil, dass ich es selbst kaum glauben kann. Deshalb habe ich beschlossen, das alles aufzuschreiben. Für mich und für euch, falls euch meine Storys interessieren.

Mein Name ist Daniel, ich bin 18 Jahre alt, aber alle sagen, ich sehe viel jünger aus. Das ist mir eigentlich egal, ich bin jung, gut drauf und will vor allem eines: meinen Spaß haben. Diesen Sommer habe ich alles daran gesetzt, meine Unschuld zu verlieren. Zugegeben, in meinen Gedanken geht schon lange die Post ab, aber so richtig geklappt hat es bis vor Kurzem nicht. Ich habe eigentlich den ganzen Tag nur Jungs im Kopf, ich kann mich gar nicht sattsehen an den geschmeidigen, drahtigen Körpern meiner Mitschüler. Meine versaute Fantasie macht auch vor den Lehrern nicht halt, die allesamt gut in Schuss sind … und ziemlich geil drauf. Ich habe mir sagen lassen, dass es in den Schlaftrakten unserer Schule oft so richtig zur Sache geht. Manchmal kann ich meine Klassenkameraden über den ganzen Schulhof stöhnen hören, wenn ich nach dem Unterricht nach Hause gehe oder abends noch mal vorbeiradle.

Unsere Schule ist eine »gemischte« Jungenschule: Einige von uns – so wie ich – wohnen in der nahe gelegenen Stadt, die anderen haben extra Schlafräume, weil sie von ihren Eltern auf das angeschlossene Internat geschickt wurden. Das hat immer unterschiedliche Gründe, manchmal waren die Noten zu schlecht, oder aber die Jungs sollten »Benimm« lernen. Wenn die Eltern gewusst hätten … aber egal. Wir legen übrigens an unserer Schule besonderen Wert auf Sport, das kommt mir sehr entgegen, weil ich mein ganzes Leben fast nichts anderes gemacht habe als Sport. Das sieht man mir auch an, ich habe durch das Training schon ganz ordentliche Muskeln bekommen, und mein Hintern ist auch nicht zu verachten. In den restlichen Schulfächern bin ich eher nicht so gut, mir steht die Rolle des Hinterbänklers aber sehr, wie ich finde. Irgendwie habe ich mich immer durchgemogelt. Manchmal habe ich auch ein bisschen nachgeholfen, und man darf nicht vergessen, dass ein Knackarsch wie meiner auch eine gewisse Wirkung auf einen Lehrer im besten Alter hat. Dass ich meinen Körper diesen Sommer nicht nur einfach den Blicken der anderen präsentiert habe, sondern auch einiges an handfester Action erlebt habe, das werden meine kleinen Geschichten bezeugen.

Der Tagtraum

Ich blickte gelangweilt in den blauschwarzen Himmel vor dem Fenster des Biologie-Saals. Regenschwere Wolken am Horizont versprachen endlich Abkühlung. Die Sonne heizte die Stadt seit Wochen auf; alle warteten auf den erlösenden Regen. Es war einer der heißesten Sommer der letzten zwanzig Jahre, wie ich in irgendeiner Zeitung gelesen hatte, unerbittlich, mit dieser klebrigen Abendschwüle, bei der an Einschlafen kaum zu denken war. Meistens musste ich mir abends einen runterholen, damit ich überhaupt schlafen konnte. Ich machte das in letzter Zeit sehr häufig, oft drei, viermal am Tag – ob das mit der Hitze zusammenhing? Auch im Unterricht konnte ich an kaum etwas anderes denken als an Jungs, besonders, wenn ich mich in Biologie nicht mehr so recht auf den Stoff konzentrieren konnte, sondern in Gedanken den nur ein paar Jahre älteren Referendar auszog, der seit einiger Zeit den Unterricht abhielt. Herr Braucke wurde von den meisten in meiner Klasse heimlich angehimmelt. Kein Wunder, bei diesem Knackarsch, den er durch seine eng anliegenden Jeanshosen auch noch gut in Szene zu setzen wusste. Aber da wir alle noch in einer Phase sind, in der wir uns ausprobieren müssen, geht da so einiges, und irgendwen himmeln wir immer an. Herr Braucke war da also nicht die große Ausnahme, wohl aber eine besonders anziehende.

Er kam frisch von der Uni und hatte immer noch den besten Draht zu uns Oberstufenschülern. Er war der mit Abstand lockerste Lehrer im ganzen Kollegium – und dazu noch unheimlich gutaussehend. Man sah ihm an, dass er zum Ausgleich viel Sport trieb, Leichtathletik vielleicht; sein ganzer Körper schien aus einem einzigen, schlanken Muskel zu bestehen, ohne dabei überladen zu wirken. Er hatte volles, nussbraunes Haar, das sein griechisch anmutendes, kantiges Gesicht in kurzen Locken umrahmte. Seine sanfte Art, der weiche Gang und die ruhige, angenehme Stimme machten es einem fast unmöglich, nicht ins Schwärmen zu geraten.

»Heute sprechen wir über die Evolution. Wer von euch kann mir sagen, was wir unter dem Begriff überhaupt zu verstehen haben? Auf geht’s, meine Herren, euer Grips ist zur Abwechslung mal gefragt.« Herr Braucke blickte fragend in die Klasse. Nur Simons Finger schnellte in die Höhe, die meisten waren mit irgendetwas anderem beschäftigt. Zwei der Jungs blätterten in einer BRAVO und schauten nach, welcher Star mit welchen Sternchem gerade was angefangen hatte, oder wer nun wieder so aussah, als würde er bald in eine Klinik müssen, weil er oder sie zu viele Drogen nahm oder zu wenig aß. Hannes blätterte auch, allerdings in einem Sportmagazin. Er kümmerte sich nicht um den Mist aus der Promiwelt, und auch sonst interessierte ihn nicht viel – bis auf Sport. Ich hatte den Eindruck, dass er, wann immer sein Blick auf einen besonders attraktiven Profisportler fiel, die bunt bedruckten Seiten etwas länger studierte, aber das konnte auch nur mein Wunschdenken sein.

Mit Sportfragen kannte sich Hannes jedenfalls bestens aus. »Den würde ich auch nicht von der Bettkante stoßen«, dachte ich oft. Doch Hannes war einfach viel zu beschäftigt mit dem Training, als dass ich überhaupt eine Chance hatte, mal richtig mit ihm in Kontakt zu kommen. Er war ein stiller, etwas zurückgezogener Junge, der meistens für sich sein wollte. Man konnte ihn mit kaum etwas locken, geschweige denn, dass er auf eine billige Anmache reagierte. Harte Nuss, aber ich hatte mir vorgenommen, sie zu knacken, bevor ich mein letztes Jahr hier hinter mich gebracht hätte. Für Hannes schwärmte ich schon länger, und nicht selten war er der Mittelpunkt meiner Fantasien und Tagträume – besonders, wenn es nach dem Sport zum Duschen ging und ich seinen athletischen Körper aus der Nähe betrachten konnte. Es musste ihm doch auffallen, dass ich mich immer direkt neben ihm einseifte, wenn wir verschwitzt und staubig vom Sportplatz kamen, oder dass ich ihm auffällig oft Bälle zupasste und ihn ständig »aus Versehen« anrempelte! Mir blieb nur meine Fantasie, und mit Blicken zog ich Hannes aus, der mit Abstand einer der süßesten Jungs der Klasse war.

Herr Braucke räusperte sich, und ich kam wieder in die Wirklichkeit zurück. »Keiner? Weiß denn keiner, was Evolution ist? Himmel hilf.« Herrn Brauckes Entrüstung war nur halb gespielt, als er theatralisch die Hände über dem Kopf zusammenschlug. Dann richtete er seinen Blick auf seinen Rettungsanker, zumindest was die Teilnahme am Unterricht anging. »Außer dir natürlich, Simon. Aber es muss auch mal jemand anders was sagen. Wir können den Unterricht ja nicht nur zu zweit bestreiten.« Simon war einer, der sich unentwegt meldete, mit seinem Stuhl in der ersten Reihe kippelte und mit dem gestreckten Zeigefinger schnippte. Dazu machte er »uh! uh!«, ein Geräusch, das zeigen sollte, dass er es natürlich wieder wusste. Herr Braucke versuchte eigentlich immer, so gut es ging, Simon zu ignorieren. Der gab aber in der Regel nicht auf, auch heute hatte er wieder eine unfassbare Ausdauer, keiner sonst wollte sich melden. Irgendwann gab Braucke auf, und Simon durfte die Definition von Evolution doch aufsagen. Dirk und Manuel, die ausnahmslos in jedem Fach nebeneinander saßen, tuschelten schon verdächtig, glucksten und wisperten, ließen es aber gleich wieder bleiben, als Brauckes mahnender Blick sie traf. Die Definition für Evolution hatte Simon aus dem Biologiebuch auswendig gelernt, er plapperte sie einfach nach. »Sehr gut, das ist richtig. Danke, Simon«, seufzte Herr Braucke. Er fuhr sich mit der Hand durchs Haar und unterdrückte den Impuls, die Augen zu verdrehen. Dann drehte er sich wieder zur Tafel und schrieb mit einem Stück Kreide »Evolution« in die Mitte. Mit der anderen Hand knöpfte er sich den obersten Hemdknopf auf. »Kannst du mal ein Fenster aufmachen, Daniel? Ist ziemlich stickig hier drin. Man braucht Sauerstoff, wenn man denken will.«

Ich stand auf und öffnete das Fenster, dabei konnte ich einen Blick in den von allen Seiten umbauten Schulhof werfen. Das Schulgebäude war nur zur Hälfte ein Neubau, die andere Hälfte bestand aus einer ehemaligen Klosterschule. Das Gebäude war irgendwann zu klein für die mittlerweile etwa vierhundert Schüler des Gymnasiums geworden, und so erstreckte sich heute ein schäbiger Sechzigerjahre-Bau über die Hälfte des Geländes. Das weitläufige Schulgelände lag etwas außerhalb der Stadt, wo ich mit meinen Eltern wohnte. Es war wirklich erstaunlich großzügig angelegt: Neben den Klassenräumen und dem Schulgebäude gab es eine kleine Kantine, Schlafsäle für die Internatsschüler und einen Sportplatz, der fast schon die Ausmaße eines kleinen Stadions hatte. Schräg über den Hof konnte ich sehen, wie die Gardinen in den Fenstern der Hausmeisterwohnung zugezogen wurden. Der Hausmeister war eher von der schrägen Sorte, er regte sich die meiste Zeit über irgendwas auf, war aber sonst ein feiner Kerl. Es war noch nicht lange her, da konnte ich den Hausmeisterjungen durch das Fenster seines Zimmers beim Wichsen beobachten. Er stand splitternackt auf seinem Bett und schaute nach oben, Richtung Decke, irgendein geiler Gedanke musste es ihm so sehr angetan haben, dass er ganz ohne Vorlage wichsen konnte, er hatte sich offenbar am ganzen Körper mit einem Öl eingeschmiert, und so flutschte die Sache außerordentlich gut. Er wippte auf dem Bett und ließ seinen harten Prügel immer wieder zwischen seine Finger gleiten. Er hatte die Hand an seinem Arsch und knetete sich die Backen, dass es eine Lust war, zuzusehen. Nach wenigen Augenblicken schloss er die Augen, senkte den Kopf, und mit zuckendem Körper verteilte er seine Sahne in seinem Zimmer. Er hatte ordentlich Druck auf der Leitung und verspritzte das geile Zeug auf seinem Bett, der erste Schuss traf sogar seinen Schreibtisch. Nachdem der Spuk zu Ende war, konnte ich noch beobachten, wie er fein säuberlich alles mit einem Handtuch sauber machte, damit niemand bemerken würde, was er so trieb, wenn er alleine war. Dieser durchtriebene Kerl!

Wieder riss ich mich nur mühevoll aus den Gedanken, denen ich nachhing. Das Hinausstarren würde die Stunde auch nicht schneller vergehen lassen. Ich sog noch einmal tief die etwas frischere Luft von draußen ein und machte dann die Fenster mit einem kleinen Haken an den Fensterrahmen fest, damit sie nicht durch den auffrischenden Wind gegeneinander geschlagen wurden. Alle atmeten sichtbar auf, die frische Brise tat gut. »Vielen Dank, schon viel besser. Passt mal auf, ich habe eine Idee, wie wir zu besseren Ergebnissen kommen. Wir mischen die Sitzordnung neu. Jetzt steht ihr alle auf und lauft herum, und wenn ich Stopp sage, setzt ihr euch an genau den Platz, vor dem ihr gerade steht. Also los, und keine Widerrede!«

Mürrisch packte die Klasse ihre Rücksäcke, wir liefen ein bisschen lustlos herum, Dirk und Manuel rempelten sich immer wieder an, und auch ich nutzte die Gelegenheit, um wie zufällig an Braucke vorbeizustolpern und ihn an der Schulter zu streifen. Er schien es nicht zu bemerken, und wenn doch, dann ignorierte er es. Das war wieder so eine typische Referendars-Idee, ständig machten wir irgendwelche Spiele und Übungen, Mindmaps oder Zirkeltraining – so ein Quatsch. Beim »Stopp!«-Ruf von Braucke schaffte ich es, wieder vor einem Tisch in der letzten Reihe zu stehen, hatte ich mich doch ohnehin die meiste Zeit hinten herumgedrückt. Ich wollte nicht nur ungestört sein, wenn es mich wieder überkam, sondern auch nahe am geöffneten Fenster sitzen. Ich saß dort allein. Herr Braucke fächerte sich mit einem Papier Luft zu, öffnete einen weiteren Knopf seines Hemdes und krempelte die Ärmel hoch.

Besonders bei so einer Hitze musste man ins Schwärmen kommen; Martin, wie Braucke mit Vornamen hieß, öffnete im Verlauf der Doppelstunde noch zwei weitere Hemdknöpfe, bis man seine behaarte Brust und die leichte Wölbung seiner Brustmuskeln gut sehen konnte. Ich wusste nicht, ob er eine Freundin oder einen Freund hatte oder ob er allein war, ich konnte mir da eigentlich alles vorstellen, und das tat ich auch besonders gerne … und meistens war in diesen Gedankenspielen auch Platz für mich und einen der anderen Jungs.

Ich freute mich, dass ich wieder einen Platz in der letzten Reihe ergattert hatte. Hier bekam es keiner mit, wenn ich mich ein bisschen zurücklehnte und döste, oder wenn ich mir unbemerkt die Hose aufknöpfte und an meiner Latte rumspielte. Ich malte mir aus, wie ich zum Nachsitzen musste: Kein anderer aus der Klasse war mehr im Raum, und Martin setzte sich mit leicht geöffneten Schenkeln aufs Pult vor mich. (Wie ich schon im Unterricht bemerkt hatte, musste sein Schwanz riesig sein – er zeichnete sich immer deutlich in seinem Schritt ab, auch wenn er keinen Steifen hatte.) Dann würde ich wie beiläufig mit der Hand unters T-Shirt greifen und mir die Brustwarzen streicheln. Martin musste das bemerken, es würde ihm sicher gefallen, denn auch auf ihn hatte die sommerliche Wärme ihre unausweichliche Wirkung. Und dann würde sich in kürzester Zeit zeigen, dass er tatsächlich einen gewaltigen Prügel in der Hose hatte, der sich hart gegen die Innenseite seiner Hose presste.

In meiner Vorstellung schickte ich immer wieder eindeutig zweideutige Blicke zum Lehrerpult, strich mir wie in Gedanken eine meiner braunen Haarsträhnen hinters Ohr, fragte Martin mehrmals, ob er dieses oder jenes noch mal erklären könne. Ich biss mir leicht auf die Unterlippe und spreizte die Beine ein wenig, damit Martin meinen Ständer durch den Stoff meiner Hosen sehen konnte. Martin rückte sich mehr als einmal den Schwanz in der Hose zurecht, der so prall war, dass er bald ohne jedes Zutun den Reißverschluss aufsprengen würde.

Meine Antworten auf die eigentlich sehr einfachen Fragen des Referendars waren platt und einsilbig, ich hatte andere Dinge im Kopf, und das wollte ich ihm deutlich zu verstehen geben. »Komm mal zu mir an die Tafel, das kann ja so nicht weitergehen«, sagte Martin, ermahnend, aber mit dem Anflug eines Lächelns auf den Lippen. Ich zierte mich, das aufregende Hin und Her so schnell aufzugeben. »Daniel. Kommst du?«, fragte Martin nun fordernder. Ich spürte, wie mir der Saft in den Kolben schoss, knetete meine für mein Alter gut ausgebildeten Brustmuskeln und rutschte auf dem Stuhl hin und her. Martins Hand wiederum rutschte in den Bund seiner Hose, er massierte sich den steifen Schwanz, blickte mir unverwandt in die Augen und rief laut und deutlich: »Daniel, träumst du wieder?«

Ich stöhnte verräterisch, doch niemand schien zu bemerken, dass ich gerade in kurzen, harten Stößen gekommen war. Meine ganze Hose war voll von meinem warmen, klebrigen Sperma. Ich konnte es einfach nicht zurückhalten, so geil machte mich die Vorstellung. »Ja, tut mir leid ...«, keuchte ich wenig überzeugend. Das Klingeln der Schulglocke erlöste mich, ich raffte hastig meinen Schreibblock und das Mäppchen zusammen und stopfte beides in den Rucksack. Mein vor Geilheit und Scham knallroter Kopf musste durch das allgemein hereinbrechende Chaos hindurchleuchten. Martin seufzte nur, da die Stunde schon wieder um war. Beim Aufstehen versuchte ich den nassen Fleck zu verstecken, den mein Wachtraum hinterlassen hatte, und ich bemühte mich, ganz normal zu laufen, trotz des nassen Spermas, das an meinen Beinen herunterlief. Kurz bevor ich den Klassenraum verließ, blickte ich über die Schulter. Ich konnte nicht genau ausmachen, ob Martin mir im Vorbeigehen gerade auf den Arsch gesehen hatte. Martin, der meinen Blick bemerkte, zuckte unmerklich zusammen und schüttelte mahnend den Kopf, mit dem Anflug eines Lächelns auf den Lippen.

Die nächste Stunde war Klassenleiterstunde. Ich hatte mich auf dem Schulklo unter den verwunderten Blicken zweier Sechstklässler notdürftig sauber gemacht und schaffte es gerade noch rechtzeitig, bevor der Klassenleiter kam. Einmal die Woche besprachen wir, wer sich wie verhalten hatte und was man alles besser machen könnte. Das war immer äußerst langweilig und gab mir wieder Gelegenheit, die Gedanken schweifen zu lassen.

Unser Klassenlehrer war Herr Tomas, der uns auch in Sport unterrichtete. Er trainierte schon sein ganzes Leben und sah mit seinen nicht ganz vierzig Jahren wahnsinnig muskulös aus. Für die Klassenleiterstunde zog er sich immer was Normales an, sonst lief er den ganzen Tag in Sporthosen und weißem T-Shirt herum.

»Bevor wir die letzte Woche besprechen, habe ich noch eine tolle Nachricht für euch. Unser Klassenverband wird um ein Mitglied stärker.« Es kam sehr selten vor, dass wir neue Mitschüler bekamen, entsprechend laut wurde es in der Klasse. Wir fragten uns aufgeregt, was das für einer sein könnte. Noch so ein Streber wie Simon? Oder vielleicht so ein Nerd? Oder auch ein Sportler, wie die meisten von uns? Besonders interessant war, wo er schlafen würde. Bei Dirk, Manuel und Hannes war noch ein Bett frei.

»Ruhe, bitte. Das klärt sich alles gleich. Soweit ich das einschätzen kann, ist er ein sehr netter junger Mann. Ich hole ihn gleich ab und stelle ihn euch vor, er wartet vor dem Büro des Direktors. Verhaltet euch ruhig, solange ich nicht da bin!« Er stand auf und verließ das Klassenzimmer. Als sich die Tür hinter ihm schloss, brach das nackte Chaos aus. Dirk und Manuel fingen quasi aus dem Stand eine Prügelei an, sie rollten sich über den Fußboden und stießen gegen die Tische in der letzten Reihe, fast rissen sie einen der anderen Jungs mit sich. Die beiden hatten oft eine kleinere oder größere Prügelei, aber dass sie direkt so aufeinander losgingen, hatte ich selten erlebt. Scheinbar hatten sie eine Menge Energie aufgestaut, die sich jetzt mit einem Schlag in einem turbulenten Handgemenge entlud. Ein paar meiner Klassenkameraden standen auf und klatschten Beifall oder feuerten einen der beiden an.

Dirk hatte es irgendwie geschafft, die Oberhand zu gewinnen, er setzte sich unter dem Applaus der Umstehenden auf Manuels Rücken und wippte auf ihm, als wäre er ein Cowboy und Manuel ein besiegter Bulle. Da Dirk der schmächtigere der beiden war, war das für ihn ein besonders großes Erfolgserlebnis. Manuel stieß Flüche und Drohungen aus, aber es hatte den Anschein, als würde er sich nicht aus Dirks Griff befreien können – und vielleicht wollte er das auch gar nicht. Seine Bewegungen wurden geschmeidiger, man hatte fast den Eindruck, als müsse er sich ein Grinsen verbieten. Er drückte seinen Unterkörper gegen den Boden und kippte sein Becken etwas, Dirk ritt ihn noch immer wie einen gefangenen Bullen, und langsam takteten sie sich ein, als hätten sie insgeheim Vergnügen daran. Plötzlich aber war Dirk für einen kurzen Augenblick unachtsam, sodass Manuel ihn mit einem gezielten Beckenstoß von seinem Rücken werfen konnte und nun seinerseits auf Dirk losging. Er warf ihn zurück und setzte sich rittlings auf Dirks Brust, dem für einen Augenblick die Luft wegblieb. Die meisten merkten es nicht, aber ich hatte da so ein Gespür: In Dirks unterer Körperregion tat sich bestimmt etwas. In seiner Hose richtete sich sein bestes Stück auf, anscheinend beflügelt von seinem kurzen Sieg – und letztlich war er auch dafür bekannt, bei jeder Gelegenheit einen Ständer zu haben. Es wäre vielleicht unser kleines Geheimnis geblieben, hätte Manuel nicht den Bogen überspannen müssen. »Schaut euch den an! Das macht dich wohl geil, auf mir zu reiten? Na warte!«, plärrte Manuel und zog einmal fest an Dirks grauer Jogginghose. Diese nahm, beabsichtigt oder unbeabsichtigt, Dirks Unterhose gleich mit. Zum Vorschein kam ein hoch aufgerichteter, eher kleiner, von buschiger, hellblonder Schambehaarung umgebener Schwanz. »Dich mach ich fertig. Los, einer muss Schmiere stehen, bevor der Alte wiederkommt!«, rief Manuel, und einer der Jungs stellte sich vor die Tür, um das Aufkreuzen eines Lehrers rechtzeitig anzumelden.

Das Gejohle in der Klasse nahm bisher ungekannte Ausmaße an. Die Menge klatschte und schrie, als hätte sie so was noch nie gesehen, und zugegeben, die Szene war schon außergewöhnlich, selbst für unsere durchtriebenen Verhältnisse. Dirk hatte die Augen geschlossen und presste die Lippen aufeinander; er hatte aufgehört, sich zu wehren, Manuel war einfach der Stärkere. Ich konnte mich in diesem Augenblick nur schwer in ihn hineinversetzen. Wir waren es gewohnt, dass Dirk, der um einiges schmächtiger war als die meisten in der Klasse, von irgendeinem von uns, meistens von Manuel, erniedrigt wurde. Aber diesmal hatte ich das Gefühl, dass Manuel zu weit gegangen war, obwohl sich in Dirks Gesicht abzeichnete, dass ihm irgendwie auch gefiel, was da gerade passierte. Vielleicht machte es ihn wirklich spitz, dass Manuel ihn so erniedrigte? Zumindest schrumpelte sein Schwanz nicht zusammen, sondern blieb wie eine Eins stehen. Wie von Sinnen packte Manuel jetzt Dirks Ständer und rubbelte los. »Jetzt spritz schon, du kleine Sau! Damit auch alle sehen, wie geil der Ritt war.« Dirk versuchte wenig motiviert, sich zu befreien, aber er kam natürlich nicht frei. Auch Manuel hatte offenbar Gefallen an der Sache gefunden. Er hielt Dirks Eier mit der einen Hand umklammert und verwöhnte seinen Schwanz besonders an den Rändern der kleinen, nahezu kreisrunden, rot glänzenden Kuppe mit besonderer Fingerfertigkeit.

Dich krieg ich schon noch

Als er den Arm hob, rutschte sein T-Shirt ein winziges Stück hoch, gerade genug, um den Blick auf den Ansatz seines Schamhaars freizugeben, und genug, dass man sein Sixpack sehen konnte. Ich wurde sofort wieder unruhig. Dirk hatte ja sein Fett weg bekommen, aber ich musste bald unbedingt auch mal zum Schuss kommen, bevor meine altbekannten Kavaliersschmerzen wieder auftauchten.

»Willst du dich nicht vorstellen? Deine neuen Klassenkameraden sind sehr neugierig«, sagte Herr Tomas. Neugierig war gar kein Ausdruck. Alle starrten den Neuen an, der sich verlegen den Bauch kratzte. Etwas verschlafen sah er aus, ein bisschen neben der Spur, aber auch sexy, richtig süß. »Na ja, also, ich heiße Philipp, bin 18 und neu hier. Ich bleibe hier, weil ich das irgendwie nicht so hingekriegt habe mit dem Büffeln die letzte Zeit, und meine Eltern wollten mir die Gelegenheit geben, mich voll auf den Stoff zu konzentrieren, damit das mit dem Abi doch noch klappt. Na ja, und jetzt bin ich halt hier. Ich hoffe wir kommen gut klar, ich bin eigentlich ganz nett. Ich habe die ganze Zeit viel Sport gemacht und will auch wieder viel machen, vielleicht kommen wir da ja zusammen.«

Herr Tomas nickte. »Danke, Philipp, ich glaube, das reicht erst mal. Du kommst zu den Herren Dirk, Manuel und Hannes ins Zimmer, das ist das letzte Bett, das noch frei ist. Ich hoffe, ihr könnt euch arrangieren, aber ich glaube, ihr habt einiges gemeinsam.« Volltreffer. Da ich meine Zeit sowieso meistens mit den dreien verbrachte, kam mir das gerade recht. Herr Tomas wies Philipp einen Platz in der ersten Reihe zu. So konnte ich leider nicht mehr von ihm sehen als seinen breiten Rücken, aber ich hatte ja Zeit. Er würde jetzt regelmäßig hier sein, und früher oder später musste er auch unter die Dusche, nach dem Sport zum Beispiel, oder wir würden gemeinsam an den See fahren … meine Fantasie schlug schon wieder Purzelbäume.

Herr Tomas wischte die Tafel, damit wir mit der »normalen« Klassenleiterstunde weitermachen konnten. In Gedanken waren wir alle noch bei dem, was da zwischen Dirk und Manuel passiert war. Aber irgendwie haben wir dann auch diese Stunde hinter uns gebracht, während draußen die schwarzen Wolken, die ich im Biologiesaal schon bestaunt hatte, über das Schulgebäude gezogen waren. Es konnte jeden Moment zu einem Gewitter kommen – und ein bisschen Abkühlung hätte wohl keinem von uns geschadet.

Als die Schulglocke läutete, war ich der Erste auf dem Gang. Ich war mit dem Fahrrad da und musste blitzschnell sein! Keine Zeit also, um mich mit dem Neuen zu unterhalten. Mit einem sehnsüchtigen Blick huschte ich aus dem Klassenraum.