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Christliche Schriftenverbreitung e.V. 

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Die Bibelstellen werden nach der „Elberfelder Übersetzung“ (Edition CSV Hückeswagen) angeführt.

Vorwort

An unsere Leser

In unseren Erwartungen für das Jahr 2019 ermutigt uns ein unvergesslicher Augenblick aus jüngster Zeit: der Abschied von unserer Nachbarin. Die alte Dame – sie hatte die 90 schon überschritten – lag im Krankenhaus und wusste, dass ihre Tage gezählt waren. Als wir sie zum letzten Mal besuchten, empfing sie uns mit den Worten: „Es geht aufwärts, es geht heimwärts!“ Sie freute sich riesig auf den Himmel.

Wie konnte unsere Nachbarin angesichts des Todes voller Zuversicht sein? Hatte sie es der guten medizinischen Versorgung zu verdanken? Nein, ihre Freude und Hoffnung gründeten sich auf Gott und sein Wort. Von Jugend an hatte sie ihr Leben mit Gott geführt; und sie war von der Wahrheit der Bibel überzeugt. Das Wort Gottes gehörte für sie zum täglichen Brot. Und Jesus Christus war ihr Herr, dem sie in allen Lebensumständen vertraute.

Der christliche Glaube ist keine Illusion! Es ist ein Glaube an einen lebendigen Gott. Darauf wies auch die Enkelin unserer Nachbarin anlässlich der Beerdigung hin: Wer dem christlichen Glauben fernstehe, der hätte ihre Großmutter während ihrer letzten Tage und Stunden begleiten sollen. Da habe sich erneut erwiesen, was für eine Kraft dieser Glaube entfalten kann.

Die gute Saat lädt dazu ein, die großen Tatsachen des christlichen Glaubens (besser) kennenzulernen, um in eine persönliche Glaubensbeziehung zu Jesus Christus einzutreten oder darin gefestigt zu werden. Dreh- und Angelpunkt unserer täglichen Andachten sind wieder die Bibel, das Wort Gottes, und Jesus Christus, der Sohn Gottes.

Wir wünschen allen Lesern ein gesegnetes Jahr 2019.

Die Mitarbeiter


Die Bibelstellen werden nach der „Elberfelder Übersetzung“ (Edition CSV Hückeswagen) angeführt. Der Bibelleseplan führt in drei Jahren durch die ganze Bibel – erste Zeile: Altes Testament; zweite Zeile: Neues Testament, Psalmen und Sprüche.

Januar

Dienstag
1. Januar 2019

Es fiel ein Sturm auf den See, und das Schiff lief voll Wasser, und sie waren in Gefahr. Lukas 8,23

Der See Genezareth liegt im Norden Israels. Bei einer Fahrt über den See gerieten Jesus Christus und seine Jünger einmal in einen sehr heftigen Sturm. Unter den Männern gab es erfahrene Fischer, aber jetzt standen sie Todesängste aus und flehten den Meister um Hilfe an. Wie erleichtert waren sie dann, als Wind und Wellen plötzlich Ruhe gaben und sich dem Machtwort Jesu fügten! Fassungslos riefen sie aus: „Wer ist denn dieser, dass er auch den Winden und dem Wasser gebietet und sie ihm gehorchen?“ (V. 25).

Dabei kannten die Jünger den Herrn Jesus doch schon! Sie hatten Ihn ja im Glauben als ihren Erlöser angenommen, und sie folgten Ihm nach. Allerdings gab es für sie noch so vieles zu lernen – vor allem, was seine herrliche Größe als Sohn Gottes anging.

Auch heute kennen viele dieses frohe Erstaunen über den Sohn Gottes: „Wer ist denn dieser!“ Immer wieder neu werden gläubige Christen in oft schwierigen Lebensumständen davon überrascht, wie Christus ihnen seine Liebe und seine göttliche Kraft zuwendet, und das oft viel mehr, als sie erwartet haben.

Andere allerdings zweifeln eher oder sind kleingläubig und fragen aus diesem Grund: „Wer ist denn dieser?“

Wer ist denn dieser Jesus, dass Er Ansprüche an mein Leben geltend macht?

Ist Er wirklich der Sohn Gottes?

Kann ich Ihm mein Leben für Zeit und Ewigkeit anvertrauen?

Alle, die noch so fragen, möchten wir dazu anspornen, die Bibel zu lesen. Sie zeigt uns an vielen Beispielen: Für alle, die Ihm vertrauen, erweist sich Jesus Christus in allen Lebensumständen als Helfer und als Herr der Situation.

Mittwoch
2. Januar 2019

Damit ihr wisst, dass der Sohn des Menschen Gewalt hat, auf der Erde Sünden zu vergeben – sprach Jesus zu dem Gelähmten: Ich sage dir, steh auf und nimm dein Tragbett auf und geh in dein Haus. Lukas 5,24

„Wir müssen uns neu aufstellen!“

Diesen Satz hört und liest man öfter, zum Beispiel dann, wenn politische Parteien bei Wahlen große Stimmenverluste zu verzeichnen hatten. Wer sich „neu aufstellen“ muss, also sich ganz neu organisieren muss, der ist gescheitert oder „liegt am Boden“. Ziele wurden verfehlt und Hoffnungen enttäuscht. Das gibt es in Politik und Gesellschaft, aber auch im persönlichen Leben.

„Sich neu aufstellen“ heißt dann: wieder auf die Füße kommen, sich aufrichten, neue Wege beschreiten, die zielführend sind. Besonders eindrucksvoll und von größter Tragweite ist es, wenn Jesus Christus einen Menschen dazu auffordert, sich „neu aufzustellen“ und ihm mit dem Befehl zugleich auch die Kraft gibt, diese Aufforderung auszuführen: „Ich sage dir, steh auf …“

In unserem Bibelwort geht es um einen gelähmten Mann, der von sich aus völlig unfähig war, sich aufzurichten und zu gehen. In dieser Begebenheit wird deutlich, dass jede Not des Menschen, jede Krankheit, jedes Leid ihren Ursprung nicht in der guten Schöpfung Gottes hat, sondern im Sündenfall des Menschen und seinen Folgen. Deshalb spricht Jesus dem glaubenden Gelähmten zuerst die Vergebung seiner Sünden zu. Und dann beweist Er, dass Er – der Sohn Gottes und der Sohn des Menschen – tatsächlich die Vollmacht dazu hat, Sünden zu vergeben: Er heilt den Gelähmten. Er verleiht ihm die Kraft, sich zu bewegen, aufzustehen, sein Tragbett zu nehmen und nach Hause zu gehen.

In übertragenem Sinn kann und will Jesus dieses Wunder heute an jedem vollbringen, der durch seine Lebensschuld „gelähmt“ ist. Denn wir sind unfähig, unsere Sache mit Gott in eigener Kraft zu ordnen. Wir müssen nur im Glauben zu Jesus gehen, dem Sohn Gottes.

Donnerstag
3. Januar 2019

Da wir nun gerechtfertigt worden sind aus Glauben, so haben wir Frieden mit Gott durch unseren Herrn Jesus Christus. Römer 5,1

Der lebendige Gott hat mein Leben verändert

Michael erzählt: Ich bin religiös erzogen worden und war dadurch als Kind immer in Berührung mit dem Glauben an Gott. Doch als Jugendlicher wurde ich durch die Philosophie von Descartes beeinflusst und zweifelte alles Religiöse an. Meinen Kinderglauben hielt ich jetzt für naiv. Doch zu viele lebenswichtige Fragen blieben nun ohne Antwort.

Mit 20 Jahren traf ich eine Christin, die ihren Glauben authentisch und ungekünstelt lebte. Da fing ich an, Gott und den christlichen Glauben auf andere Weise zu sehen – viel realer und konkreter.

Nachdem ich Gott gebeten hatte, mir ein gutes, frohes Leben zu schenken, fing ich an, die Bibel zu lesen. Doch ich verstand nicht viel davon, denn ich war noch nicht bereit, Jesus und seinem Beispiel zu folgen. Ich kehrte zu meiner alten Lebensweise zurück und fühlte mich trotz meiner Bemühungen, ihr zu entkommen, zu einem mittelmäßigen Leben verurteilt: Angst vor dem nächsten Tag, Kämpfe, Schwierigkeiten, Niederlagen.

Erst viel später lernte ich die Grundlagen des christlichen Glaubens verstehen. Ich weinte Tränen der Reue; ich erfuhr die Freude der Vergebung und hatte großen Hunger danach, Gottes Wort zu lesen. Gott hat mein Innerstes verändert. Er hat mir den Glauben geschenkt und ein neues Leben, in dem ich unter seiner Führung wachsen kann. Durch sein Wort und in allen Lebenslagen erweist sich Gott als treu, geduldig und gerecht. Er lässt mich seine Liebe zu mir immer tiefer erkennen, und ich darf mich Tag für Tag im Glauben auf Ihn stützen.

Ja, ich war skeptisch gegenüber dem Glauben, den ich für naiv hielt, aber dann habe ich einen lebendigen Gott kennengelernt, der mein Leben verändert hat.

Freitag
4. Januar 2019

Jesus hat sich den Aposteln nach seinem Lei­den in vielen sicheren Kennzeichen lebend dar­gestellt, indem er ihnen vierzig Tage hindurch erschien. Apostelgeschichte 1,3

Woher weißt du, dass es Gott gibt? Weil dich die Beweise, die Indizien überzeugen? Oder gibt es vielleicht noch etwas mehr? Eine kleine Illustration dazu: Woher weißt du, dass dein Chef in der Firma ist?

Du siehst sein Auto auf dem Parkplatz vor der Firma.

Du legst deine Hand auf die Motorhaube: Sie ist noch warm.

Du fragst die Sekretärin, ob der Chef da ist. Sie bestätigt es.

Die Tür zum Büro des Chefs steht offen. In dem Büro ist Licht an.

Du hörst die wohlbekannte Stimme des Chefs am Telefon.

Können dich diese Indizien überzeugen? – Ja, sie sind klar, eindeutig und kaum zu widerlegen. – Also bist du hundertprozentig überzeugt? – Na ja, nicht so ganz. Wer weiß …? – Jetzt kommt der Chef aus dem Büro. Du gibst ihm die Hand und sprichst mit ihm. Bist du nun völlig überzeugt, dass der Chef in der Firma ist? – Ja natürlich! – Warum? – Weil du ihn gesehen und gesprochen, also erlebt und erfahren hast.

Sind dadurch die vorigen Beweise und Indizien bedeutungslos geworden? Keineswegs, aber es gibt etwas, was weit mehr bedeutet als Indizien: die persönliche Begegnung.

So ist es auch mit der Frage nach der Existenz Gottes oder nach der Auferstehung Jesu Christi. Es gibt sehr starke Indizien und Gründe, die darauf hinweisen, dass Gott existiert und dass Jesus lebt.

Aber völlig überzeugt wird das Herz eines Menschen erst dann, wenn es dem lebendigen Gott und dem Herrn Jesus Christus persönlich be­gegnet ist und wenn diese Begegnung ihre unverwechselbaren Spuren in seinem Leben hinterlässt. Zu dieser Begegnung lädt Gott uns durch die Bibel immer wieder ein.

Samstag
5. Januar 2019

Eure Ungerechtigkeiten haben eine Scheidung gemacht zwischen euch und eurem Gott. Jesaja 59,2

Man sagt, dass drei Äpfel den Lauf der mensch­lichen Geschichte verändert haben. Wir stellen sie hier in zeitlich umgekehrter Reihenfolge vor:

Der eine „Apfel“ ist das Unternehmen Apple Inc., das die Informationstechnologie durch seine Vorreiterrolle bei iPods, iPhones, iPads und iTunes revolutioniert hat.

Ein weiterer, und zwar buchstäblicher Apfel hat Sir Isaac Newton (1643–1727) zu der Frage veranlasst: Warum fällt ein Gegenstand eigentlich immer senkrecht zu Boden? Mit seinem Gravitationsgesetz von 1687 hat Newton dann den Grundstein für die klassische Mechanik gelegt.

Der dritte „Apfel“ (und damit zeitlich gesehen der erste Apfel) steht im Zusammenhang mit Adam und Eva. Wahrscheinlich war es gar kein Apfel, denn die Bibel sagt nur, dass beide von der Frucht des Baumes „der Erkenntnis des Guten und Bösen“ aßen. Gott hatte sie gewarnt: „An dem Tag, da du davon isst, musst du sterben.“ Doch sie übertraten das Gebot Gottes. Dadurch ist „die Sünde in die Welt gekommen und durch die Sünde der Tod, und so ist der Tod zu allen Menschen durchgedrungen“ (1. Mose 2,17; 3,6; Römer 5,12).

Die Äpfel von Apple Inc. und Newton zeigen uns etwas vom Fortschritt in der Geschichte der Menschheit. Die Frucht bei Adam und Eva aber steht für die traurigste Veränderung in der Geschichte – für die Trennung zwischen uns und Gott.

Um diese Trennung zu überwinden, hat Gott seinen Sohn Jesus Christus gesandt. Dieser war auch als Mensch auf der Erde völlig heilig und gerecht. So war Er fähig, die Strafe für die Sünden verlorener Menschen auf sich zu nehmen, um uns zu Gott zu führen (vgl. 1. Petrus 3,18). Der Weg zu Gott steht offen: Wir müssen unsere Sünden bekennen und an Jesus Christus als unseren persönlichen Retter glauben.

Sonntag
6. Januar 2019

Wiederum nun redete Jesus zu ihnen und sprach: Ich bin das Licht der Welt; wer mir nachfolgt, wird nicht in der Finsternis wandeln, sondern wird das Licht des Lebens haben. Da sprachen die Pharisäer zu ihm: Du zeugst von dir selbst; dein Zeugnis ist nicht wahr. Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Auch wenn ich von mir selbst zeuge, ist mein Zeugnis wahr, weil ich weiß, woher ich gekommen bin und wohin ich gehe; ihr aber wisst nicht, woher ich komme und wohin ich gehe. Johannes 8,12-14

Gedanken zum Johannes-Evangelium

Die Pharisäer hatten eine Frau beim Ehebruch ertappt und zu Jesus geführt. In heuchlerischer Selbstgerechtigkeit forderten sie die schärfste Strafe: den Tod. Doch in der Auseinandersetzung mit ihnen offenbarte Jesus sich als das Licht. In seiner Nähe wurde alles offenbar – nicht nur die Taten der Menschen, sondern auch ihre Gedanken und Motive. Und zugleich wurde die Herrlichkeit Gottes in ihrer Gerechtigkeit und Gnade sichtbar.

Die meisten Menschen empfinden das göttliche Licht als unerträglich. Sie ziehen es vor, sich in der Dunkelheit zu verbergen, weil ihre Werke böse sind. Doch wer Jesus Christus nachfolgt, weiß, was für ein Segen mit diesem Licht verbunden ist. Er kennt nicht nur lichte Momente, sondern hat in sich selbst Leben und damit auch Licht. Christus ist die Quelle dieses Lichts, das hier „Licht des Lebens“ genannt wird.

Die Pharisäer empfinden, dass sie keinen Anteil an diesem Segen haben. Verletzt in ihrem Stolz feinden sie den Herrn an und verwenden seine eigenen Worte gegen Ihn (Kap. 5,31). Sie wollen absolut nicht akzeptieren, dass Er der Sohn Gottes ist. Und weil sie in Ihm nur einen normalen Menschen sehen, meinen sie, sein eigenes Zeugnis könne nicht wahr sein. Sie stehen im hellen Tageslicht und fordern einen offiziellen Beweis dafür, dass die Sonne aufgegangen ist. – Doch der Herr weiß, wovon Er spricht. Er braucht kein weiteres Zeugnis, weil Er selbst „der wahrhaftige Gott und das ewige Leben“ ist (1. Johannes 5,20).

Montag
7. Januar 2019

Wendet euch zu mir und werdet gerettet, alle ihr Enden der Erde! Jesaja 45,22

Du bist ein Bergungsort für mich; vor Bedrängnis behütest du mich; du umgibst mich mit Rettungsjubel. Psalm 32,7

Das verschlossene Buch

„Papa“, der Gesichtsausdruck meiner Tochter verrät, dass es ihr ernst ist, „du darfst nicht in mein Tagebuch gucken!“ Dabei ist das quadratische Buch mit dem kleinen Vorhängeschloss noch ganz neu und ohne jeden Eintrag – ein Geschenk zum siebten Geburtstag.

Interessant, wie gern eine Schreibanfängerin etwas aufschreibt, was nicht einmal der eigene Vater lesen soll. Ab sofort nimmt das abschließbare Tagebuch einen zentralen Platz auf dem kleinen Schreibtisch im Kinderzimmer ein. Und ehrlich gesagt: Ich würde schon gern einmal hineinschauen; aber natürlich beachte ich die klare Anweisung meiner Tochter.

Dieses Erlebnis beschäftigt mich gedanklich noch ein wenig. Haben nicht alle Menschen das Bedürfnis nach einem persönlichen Schutzraum, nach einem Ort, wo wir unsere Gedanken, unsere Wünsche und Träume, vielleicht auch unsere offenen Fragen und Sorgen niederlegen können? Wohin gehen wir mit unseren ganz persönlichen Anliegen, die wir vielleicht niemand anvertrauen möchten – nicht einmal unseren engsten Freunden? Wie verarbeiten wir das, was wir täglich erleben, ob Freude oder Leid?

Glücklich sind die, die den „Bergungsort“, diesen persönlichen „Schutzraum“, in Gott gefunden haben! Durch seinen Sohn Jesus Christus haben sie die Vergebung ihrer Sünden. Und jetzt erfahren sie: Gott ist unser Vater! Er hat uns lieb und wir sind Ihm wichtig – jeder Einzelne von uns und mit allen Fragen seines Lebens. Weil Er sich um uns kümmert, vertrauen wir Ihm jeden Tag das an, was unser Herz bewegt.

Dienstag
8. Januar 2019

Wir empfangen, was unsere Taten wert sind; dieser aber hat nichts Ungeziemendes getan. Lukas 23,41

Drei Kreuze auf dem Hügel Golgatha: In der Mitte hängt Jesus, links und rechts zwei Schwerstkriminelle. Einer von ihnen greift den Herrn Jesus mit lästernden Worten an. Der andere gibt seine Schuld öffentlich zu und sagt über Jesus zugleich die bemerkenswerten Worte: „Dieser aber hat nichts Ungeziemendes getan.“

Dieser Mann erkennt an, dass ihm über Jesus gar nichts bekannt war, was eine Missbilligung oder gar Verurteilung verdient hätte. Und er sagt das angesichts seines bevorstehenden Todes: Bald würde er vor Gott erscheinen. Das verleiht den Worten dieses Räubers ein besonderes Gewicht. Wir können sogar sagen, dass sie zugleich ein Zeugnis Gottes für die Vollkommenheit seines Sohnes sind: Jesus hatte nie eine Sünde oder ein Unrecht getan – nein, mehr noch, Er hatte nie etwas „Ungeziemendes“ getan, nie etwas getan, was nicht am Platz gewesen wäre. Alles, was Er tat, war das Passende zur richtigen Zeit. Jeder Schritt, den Er ging, jedes Wort, das Er sagte, jede Handlung, die Er ausführte – alles war „geziemend“, angemessen, und folgte Gottes guten Absichten. Das kann von keinem anderen gesagt werden.

Vielleicht ist da jemand, der sich eines schweren Vergehens schuldig gemacht hat. Einer Schuld, die Tag und Nacht auf dem Gewissen liegt und nicht zur Ruhe kommen lässt. – Ist das so? Dann schauen Sie auf den Mann in der Mitte, der nichts Ungeziemendes getan hat. Er ging freiwillig in das Gericht Gottes, damit Sie Vergebung Ihrer Sünden – auch der schwersten! – bekommen können. Dazu müssen Sie diese nur vor Gott bekennen und an Christus als Ihren Erlöser glauben.

Und alle anderen? – Kommen wir nicht zwangsläufig zu der Einsicht, dass wir alle vor Gott schuldig sind, wenn wir den Mann in der Mitte anschauen, der „nichts Ungeziemendes“ getan hat? Und der dennoch aus unbegreiflicher Liebe zu uns starb, damit Gott uns vergeben und ewiges Leben schenken kann?

Mittwoch
9. Januar 2019

Da ist ein Weg, der einem Menschen gerade erscheint, aber sein Ende sind Wege des Todes. Sprüche 16,25

Jesus spricht zu Thomas: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater als nur durch mich. Johannes 14,6

Die Todespiste

Vor vielen Jahren, als die Obere Halbinsel von Michigan praktisch noch unbewohnt war, machten sich zwei Männer auf den Weg zu einem neuen Bergarbeiterlager. An einem Wintermorgen begannen sie die letzte Etappe ihres Weges. Doch während der Nacht hatte der Schnee die Fußspuren unsichtbar gemacht, die frühere Reisende hinterlassen hatten.

Dennoch brachen die beiden Männer zuversichtlich auf. Je später es im Lauf des Tages wurde, desto dichter wurden die Wälder. Im tiefen Wald und bei diesen Witterungsverhältnissen konnten sie sich nicht mehr an der Sonne orientieren. Etwas beunruhigt gingen sie weiter.

Erleichtert entdeckten sie auf einmal frische Fußspuren im Schnee: Zwei Menschen gingen in nur geringem Abstand vor ihnen her. Beruhigt beschleunigten die beiden ihre Schritte. Und nach einer weiteren Stunde waren sie sich sicher, ganz nahe am Ziel zu sein.

Doch die Dämmerung setzte ein, und das Lager kam immer noch nicht in Sicht. Da bewegte sich vor ihnen ein Schatten. Instinktiv erfassten die Männer ihre Waffen. Der Schatten – es war ein Indianer – sprach sie dann in gebrochenem Englisch an: „Weiße Männer sind verloren auf der Piste des Todes.“ Da begriffen sie ihren Irrtum: Die Spuren, denen sie folgten, waren ihre eigenen; sie waren im Kreis gelaufen!

In übertragenem Sinn ergeht es vielen ganz ähnlich: Sie hoffen, den Himmel zu erreichen, aber sie orientieren sich dabei nur an sich selbst und ihrem eigenen Urteil. Und so befinden sie sich auf der „Piste des Todes“! Nur die Orientierung an Jesus Christus, dem Retter und Herrn, führt zu Gott und zum Himmel.

Donnerstag
10. Januar 2019

Ich glaube allem, was in dem Gesetz und in den Propheten geschrieben steht. Apostelgeschichte 24,14

Erfreuliches in der Stasi-Akte

Der Apostel Paulus sitzt in Untersuchungshaft. Unter Führung ihres Hohenpriesters Ananias haben die Juden ihn bei Felix, dem römischen Statthalter, angeklagt: Paulus würde gegen das jüdische Gesetz handeln, überall Aufruhr stiften und sei ein Anführer der „Sekte der Nazaräer“.

Paulus streitet gar nicht ab, zu diesen Leuten zu gehören. Er bekennt sich offen zu seinem Herrn – zu diesem Jesus, dem Nazaräer. Aber der Apostel bestreitet, dass ein Widerspruch zum jüdischen Gesetz vorliege. Ganz im Gegenteil – Paulus erkennt alles an, was Gott gesagt hat und was im Alten Testament geschrieben steht!

Etwas Ähnliches trug sich auch in jüngerer Zeit zu:

Theo Lehmann aus Sachsen ist als Pfarrer, Jugendevangelist und Buchautor weithin bekannt geworden. In der DDR hatte sich auch das Ministerium für Staatssicherheit für ihn interessiert und inoffizielle Mitarbeiter in seine engste Umgebung eingeschleust.

Nach der Wende bekommt Lehmann Einsicht in seine Stasi-Akte. Er liest dort, wie ein Pfarrer sich nach einer Evangelisation bei der Stasi über seine „primitive Theologie“ lustig machte und wie die Stasi sich über die Bekehrung junger Menschen mokierte. Doch etwas berührt Theo Lehmann auch positiv. Er erzählt, wie der Stasi-Bericht über ihn endete:

„,Für ihn gilt die Bibel als uneingeschränkt wahr.‘ – Das war einer der wenigen Sätze in der Akte, über die ich mich gefreut habe.“

„Dein Wort ist Wahrheit.“ Johannes 17,17

Freitag
11. Januar 2019

Jetzt aber, von der Sünde frei gemacht und Gott zu Sklaven geworden, habt ihr eure Frucht zur Heiligkeit, als das Ende aber ewiges Leben. Römer 6,22

Wie kann jemand frei sein und zugleich gehorchen? Für viele Menschen ist das eine widersprüchliche Kombination von Begriffen. Für sie bedeutet Freiheit die Möglichkeit, alles zu tun, was ihnen gefällt oder gerade in den Sinn kommt – ohne irgendeine Einschränkung. Sie sagen: „Wenn ich jemand gehorchen muss, bin ich nicht frei.“

Auch Christen könnten versucht sein, so zu denken. Doch wer dem Herrn Jesus Christus nachfolgt und sich an Gottes Wort orientiert, für den erhalten die Worte Freiheit und Gehorsam einen neuen, tieferen Sinn.

Echte Freiheit ist dem Menschen durch die Sünde verloren gegangen.

Der Herr hat einmal gesagt: „Jeder, der die Sünde tut, ist der Sünde Knecht“ (Johannes 8,34). Von Natur aus praktizieren alle Menschen die Sünde und sind daher Knechte von Begierden, Neid, Hass, Selbstsucht und Eigenwillen.

Echte Freiheit kann man nur durch Jesus Christus finden.

Der Sohn Gottes selbst hat auch gesagt: „Wenn nun der Sohn euch frei macht, werdet ihr wirklich frei sein“ (Johannes 8,36). Er macht uns frei von der Knechtschaft der Sünde. Er vergibt nicht nur unsere Sünden, sondern Er schenkt uns auch eine neue Natur, die den früheren Zwängen nicht unterliegt.

Von dieser neuen Natur geprägt, will der Gläubige freudig für Gott leben und Ihm dienen. Dabei fügt er sich den Maßstäben und Grenzen, die Gott in seinem Wort setzt. Er empfindet das nicht als Einschränkung, sondern er weiß, dass sie zu seinem Besten dienen.

Samstag
12. Januar 2019

Dies habe ich euch geschrieben, damit ihr wisst, dass ihr ewiges Leben habt, die ihr glaubt an den Namen des Sohnes Gottes. 1. Johannes 5,13

Vor einigen Jahren besichtigte ich ein Bergwerk. Als ich im Korb hinunterfuhr, hatte ich seltsamerweise das Gefühl, als ob es aufwärtsging – wobei ich natürlich wusste, dass ich abwärtsfuhr. Als ich später im Korb aus der Dunkelheit wieder ans Licht fuhr, war es genau umgekehrt: Jetzt meinte ich, dass es abwärtsging – aber ich wusste, dass ich aufwärtsfuhr.

Etwas Ähnliches erfährt ein Mensch, der ohne Gott lebt. Sein Weg führt ihn abwärts in die ewige Dunkelheit, doch er denkt: „Alles in Ordnung! Mir geht es gut. Ich hoffe, ich komme in den Himmel!“ Doch sein Gefühl täuscht ihn, denn jede Hoffnung muss auf das Wort Gottes gegründet sein.

Die Bibel sagt: „Das Wort ist gewiss und aller Annahme wert, dass Christus Jesus in die Welt gekommen ist, um Sünder zu erretten“ (1. Timotheus 1,15). Wie der Korb in die Finsternis des Bergwerks hineinfuhr, um mich zu holen, so kam der Herr Jesus in diese dunkle Welt, um mich zu retten. Und so wie ich mich dem Korb anvertrauen musste, um nach oben zu kommen, so muss ich mich auch Jesus Christus ganz anvertrauen und an Ihn glauben – an den Sohn Gottes, an den Retter und Herrn.

Vielleicht sagt jetzt jemand: „Ich weiß, dass Jesus für meine Sünden gestorben ist. Aber ich fühle nichts!“ Doch das ist eine List des Teufels: Dem, der auf dem Weg zur Hölle ist, dem will er das Gefühl geben, dass alles in Ordnung ist – und dem, der Jesus Christus als seinen persönlichen Retter angenommen hat, dem will er das Gefühl geben, dass alles verloren ist!

Ich will nicht länger auf mich und meine Gefühle sehen! Ich will das glauben, was Gott gesagt hat:

Ihr sollt wissen, dass ihr ewiges Leben habt, die ihr glaubt an den Namen des Sohnes Gottes.

Darin liegt meine Sicherheit!

Sonntag
13. Januar 2019

Ihr richtet nach dem Fleisch, ich richte niemand. Wenn ich aber auch richte, so ist mein Gericht wahr, weil ich nicht allein bin, sondern ich und der Vater, der mich gesandt hat. Aber auch in eurem Gesetz steht geschrieben, dass das Zeugnis zweier Menschen wahr ist. Ich bin es, der von mir selbst zeugt, und der Vater, der mich gesandt hat, zeugt von mir. Johannes 8,15-18

Gedanken zum Johannes-Evangelium

Die Pharisäer zeigen sich selbstbewusst: Nachdem sie ein Urteil über die ertappte Ehebrecherin gesprochen haben, maßen sie sich jetzt ein Urteil über den Sohn Gottes an. Und sie zeigen sich eigensinnig: Zum einen urteilen sie nur „nach dem äußeren Schein“ (vgl. Kap. 7,24), und zum anderen lassen sie bewusst die unleugbaren Zeichen ­außer Acht, die Jesus als den verheißenen Messias bestätigen. Der Herr dagegen weigert sich, die Position eines Richters einzunehmen und die Menschen zu verurteilen. Erst an einem künftigen Tag wird Er der Richter sein, aber nicht jetzt. Jetzt ist Er da, um Liebe und Licht in die Welt zu bringen.

Die Welt wird vom Bösen beherrscht. Wenn die Zeit der Gnade vorüber ist, wird Gott sie „in Gerechtigkeit richten durch einen Mann, den er dazu bestimmt hat“ – Jesus Christus. Der Beweis dazu ist erbracht: Christus wurde aus den Toten auferweckt (1. Johannes 5,19; Apostelgeschichte 17,31).

Das Gericht, das dem Sohn des Menschen übertragen worden ist, wird der Wahrheit entsprechen – so, wie Gott die Dinge sieht. Und darin stimmt der Sohn Gottes ganz mit seinem himmlischen Vater überein.

Dass eine Sache durch ein zweifaches Zeugnis bestätigt werden musste, fordert auch „ihr“ Gesetz – das Gesetz Moses, auf das seine Gegner sich berufen. Wenn nach diesem Gesetz das Zeugnis zweier Menschen als wahr anerkannt werden soll, dann erst recht das gemeinsame Zeugnis Gottes des Vaters und des Gottessohnes (5. Mose 19,15).

Montag
14. Januar 2019

Unsere Ungerechtigkeiten sind uns über das Haupt gewachsen, und unsere Schuld ist groß geworden bis an den Himmel. Esra 9,6

Der kleinste Schneemann der Welt war mit dem menschlichen Auge nicht zu erkennen: Genau 0,003 Millimeter groß war die Figur, die Ende 2016 in einem kanadischen Institut entstand. Die Nanotechnologie hatte es möglich gemacht.

Klein, kleiner, am allerkleinsten. Alles will der Mensch miniaturisieren. Was in der Technik funktioniert, versucht man auch beim Thema Sünde und Schuld. Man redet klein, verniedlicht, banalisiert – und wenn das alles nicht hilft, dann entschuldigt und erklärt man. Dann geht es nicht um Sünde, sondern nur um ein Knöllchen, um eine Steuerhinterziehung, um einen Seitensprung. Zu klein, um sich ernsthaft damit zu befassen, um sich etwas vorzuwerfen!

Sünde miniaturisieren? Das geht höchstens in unseren Gedanken, nicht aber in der Wirklichkeit. Sünde dürfen wir nicht verniedlichen, denn sie trennt von Gott – manchmal aber auch vom Ehepartner, vom Chef, vom Freund, von den Kindern. Sünde zerstört und verletzt. Manchmal, wenn wir allein sind, spüren wir, dass sie „groß ist bis an den Himmel“.

Die Bibel zeigt den Ausweg: „Wo die Sünde überströmend geworden ist, ist die Gnade noch überreichlicher geworden.“ Deshalb besteht Hoffnung für jeden, dem seine Schuld zu schaffen macht. Denn Gott hat seine Liebe bewiesen: Er hat seinen Sohn Jesus Christus in die Welt gesandt, damit jetzt „jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe“ (Römer 5,20; Johannes 3,16).

Reden wir Sünde nicht klein! Stellen wir uns ihr! Sünde kann in Wahrheit nicht miniaturisiert werden, und sie darf nicht verniedlicht werden – Sünde kann und soll ausgelöscht werden! Dafür ist Jesus Christus am Kreuz gestorben. Deshalb liegt jetzt für jeden, der will, Gnade und Vergebung bereit. Nicht nur ein wenig, sondern überreichlich! – Greifen Sie zu!

Dienstag
15. Januar 2019

Der HERR ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln. Er lagert mich auf grünen Auen, er führt mich zu stillen Wassern. Er erquickt meine Seele, er leitet mich in Pfaden der Gerechtigkeit um seines Namens willen. Psalm 23,1-3

Pyrrhus lebte von 319–272 V. Chr. Er war König von Epirus, einem Reich im Nordwesten Griechenlands, und gehörte zu den führenden Kriegsherren in der Zeit nach Alexander dem Großen. Berühmt wurde er für seine Siege gegen die Römer. Bei einer dieser siegreichen Schlachten verlor er jedoch selbst so viele eigene Soldaten, dass er ausrief: „Wenn wir noch einmal gegen die Römer siegreich sind, dann sind wir verloren!“ Noch heute nennt man einen teuer erkauften Erfolg einen Pyrrhussieg.

Oft diskutierte der König mit seinem Hofdiplomaten Cineas. Der fragte den König einmal, was er sich eigentlich von den Schlachten gegen die Römer erhoffe. Pyrrhus erwiderte, dann könne er ganz Italien erobern. – „Und dann?“ – „Dann kann ich auch Sizilien, Libyen und Karthago einnehmen.“ – Cineas ließ nicht locker: „Und was ist, wenn du alle diese Länder erobert hast?“ – „Dann werden wir zu Hause bleiben und dort in guter Ruhe leben!“ – Da rief Cineas aus: „O König! Warum fangen wir denn nicht heute schon mit dieser Ruhe an?“

Jeder Mensch sehnt sich nach Ruhe und Frieden: in der Welt, in seinem Land, am Arbeitsplatz, in den eigenen vier Wänden, in seinem Inneren. Doch die Welt wird immer hektischer und friedloser.

In dem bekannten Wort von Psalm 23 finden wir ein Bild der Ruhe, des Friedens und der Sättigung. Ermutigt uns das nicht, endlich wirkliche Ruhe, Zufriedenheit und Glück bei dem Guten Hirten zu suchen? Er hat gesagt:

„Kommt her zu mir, alle ihr Mühseligen und Beladenen, und ich werde euch Ruhe geben.“ Matthäus 11,28

Mittwoch
16. Januar 2019

Steh auf, rufe deinen Gott an! Vielleicht wird der Gott unser gedenken, dass wir nicht umkommen. Jona 1,6

Mit der Stange im Nebel?

Wenn jemand hilflos und ohne Ahnung von der Sache zu haben, mit irgendeinem Problem fertigwerden will, dann sagt man gelegentlich: „Er tastet herum wie mit einer Stange im Nebel.“ Das soll heißen: Es ist dem Zufall überlassen und noch dazu sehr unwahrscheinlich, dass er je zum Ziel kommt.

Der Prophet Jona befand sich auf einem Schiff, das auf hoher See in größte Seenot geraten war. „Die Seeleute fürchteten sich und schrien, jeder zu seinem Gott.“ Als alles nichts half, trat der Obersteuermann mit den Worten unseres heutigen Bibelverses an Jona heran: „Rufe deinen Gott an! Vielleicht wird der Gott unser gedenken.“ Wie wenig wussten diese Menschen doch vom wahren Gott! Sie wollten es mit allen Göttern versuchen, in der Hoffnung, dass wenigstens einer dabei war, der wirklich helfen konnte.

Die Athener zur Zeit des Apostels Paulus waren auch nicht weiter. Unter den vielen Altären in ihrer Stadt gab es auch einen mit der Aufschrift: „Dem unbekannten Gott“. Sie hielten zwar sehr viel von ihrer Weisheit, aber man konnte ja nie wissen …

Doch auf diese Weise kann man Gott nicht finden. Dazu braucht man eine Orientierung, die von keinem Menschen kommen kann. Diese Orientierung ist die Bibel, Gottes Wort. Darin hat Gott selbst geredet, zuerst durch seine Propheten und dann in seinem eigenen Sohn Jesus Christus, der auf diese Erde kam, um uns zu Gott zu führen.

Jesus Christus ist „der Weg“. Für jeden, der Ihn kennt, hat das Suchen und das Stochern im Nebel aufgehört (Johannes 14,6).

„... damit sie Gott suchen, ob sie ihn wohl ertasten und finden möchten, obgleich er nicht fern ist von einem jeden von uns.“  Apostelgeschichte 17,27

Donnerstag
17. Januar 2019

Jesus sprach zu ihnen: Ich bin das Brot des Lebens; wer zu mir kommt, wird nicht hungern, und wer an mich glaubt, wird niemals dürsten. Johannes 6,35

„Ich bin das Brot des Lebens“

Wie wichtig Brot ist, weiß jeder: Brot bedeutet Leben. Der Herr Jesus benutzt dieses alltägliche Bild, um eine geistliche Wahrheit zu erklären. Er sagt, dass Er selbst das Brot des Lebens ist. Wer Ihn also auf- und annimmt, der wird innerlich, in Herz und Seele, nie mehr Hunger leiden. Denn im Gegensatz zu unserer täglichen Nahrung, die unser Leben erhält, hat er dann Den kennengelernt, der selbst das Leben ist und der allein Leben gibt.

Brot muss gegessen werden. Der Herr Jesus ist „das lebendige Brot“. Wer Ihn in sein Leben aufnimmt oder, im Bild gesprochen, von Ihm isst, der wird „leben in Ewigkeit“. Dann wird der Tod, das endgültige Gericht Gottes über die Sünde, ihm nichts mehr anhaben können. „Das lebendige Brot“ muss in sein Leben kommen und ihm das wahre Leben geben. Und dann soll es auch täglich seine Nahrung sein. Denn der Mensch lebt nicht von Brot (von der natürlichen Nahrung) allein, „sondern von jedem Wort, das durch den Mund Gottes ausgeht“ (V. 51.54; Matthäus 4,4).

Brot macht satt. Doch es hält nicht lange vor. Dann ist der Hunger wieder da und muss neu gestillt werden. Doch wer „das Brot des Lebens“ zu sich genommen hat, der wird nie mehr hungern. Der wird aber auch keinen Appetit mehr haben auf die Angebote dieser Welt, die einen letzten Endes immer nur unbefriedigt zurücklassen.

Wahrscheinlich haben Sie genug zu essen. Doch vielleicht ist Ihre Seele hungrig und leer? Dann möchte ich Sie herzlich einladen, den Herrn Jesus in Ihr Herz aufzunehmen, und möchte Sie bitten, „das Brot des Lebens“ kennenzulernen und Ihn dann an andere weiterzuempfehlen! Damit noch viele Menschen satt werden.

Freitag
18. Januar 2019

Und ich, wenn ich von der Erde erhöht bin, werde alle zu mir ziehen. Johannes 12,32

Michelangelo Buonarroti (1475–1564) ist einer der gewaltigsten Künstler des Abendlandes. Er ist bekannt als Maler, Bildhauer und Architekt, aber er hat auch meisterhafte Gedichte hinterlassen. In seinem letzten Sonett zieht er als etwa 80-Jähriger Bilanz. Er vergleicht sein Leben mit der Fahrt auf schwankendem Kahn durch stürmische See; und er macht sich bewusst, dass er am Ziel dieser Reise Rechenschaft über all sein Tun ablegen muss.

Seine Hingabe an die Kunst kann ihm in diesem Punkt nicht helfen, das weiß Michelangelo. Deshalb wendet er den Blick nach vorn und schließt mit den Worten: „Nicht Malen und nicht Meißeln schafft der Seele Heil, sondern nur die Hinwendung zu der Liebe Gottes, die am Kreuz die Arme öffnet, uns zu ergreifen.“

In diesen Worten sehen wir, wie jemand die Verheißung unseres Bibelwortes in Anspruch nimmt, denn die „Erhöhung“, von der Jesus in unserem Tagesvers spricht, bedeutet eben seine Kreuzigung. Für jeden Menschen ist diese Einsicht Michelangelos unabdingbar: Alles eigene Tun kann uns vor Gottes Gericht nicht rechtfertigen; und nur indem wir uns zu dem Einen hinwenden, der auf Golgatha die Strafe für die Sünden getragen hat, können wir „der Seele Heil schaffen“ – das heißt Vergebung der Schuld und ewiges Leben erlangen.

Die ausgebreiteten Arme des Gekreuzigten sind der höchste Ausdruck der Liebe Gottes. Gott will nicht das Verderben des Ihm entfremdeten Menschen, sondern Er ruft ihn in seine Gemeinschaft zurück; ja noch mehr: Er will ihn als sein Kind annehmen. Jesus bezeugt von sich selbst:

„Wie Mose in der Wüste die Schlange erhöhte, so muss der Sohn des Menschen erhöht werden, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe.“ Johannes 3,14.15; vgl. 4. Mose 21,6-9

Samstag
19. Januar 2019

Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Jeder, der die Sünde tut, ist der Sünde Knecht.

Wenn nun der Sohn euch frei macht, werdet ihr wirklich frei sein. Johannes 8,34.36

Pfarrer Wilhelm Busch erzählt von einem unerwarteten abendlichen Besucher:

„Retten Sie mich“, bat ihn ein Industriemanager. Sein Vater war Alkoholiker gewesen. Und auch ihn selbst überfiel die Sucht zwei- oder dreimal im Jahr wie ein Feuer. „Ich ruiniere mein Leben. Meine Frau und Kinder müssen mich verachten! Und doch – ich muss!“, keuchte er. „Retten Sie mich!“

Ich riss mich zusammen: „Wie sollte ich Sie retten können? Die Ketten des Teufels sind doch viel zu stark, als dass ich sie zerbrechen könnte. Wie sollte ich das können, wo Sie selbst es nicht einmal konnten!“

Mit einem unbeschreiblichen Jammerlaut sank er im Sessel zusammen: „Haben Sie mir sonst nichts zu sagen?“ – „Doch“, sagte ich, „doch! Wir sollten uns nach einem umsehen, der stärker ist als der Teufel.“ – „Wo sollte ich so einen finden, der stärker ist als der Teufel?“, murmelte er. Da sagte ich nur einen Namen: „Jesus!“

Er fuhr auf. Mit einem Hoffnungsblick im Auge: „Jesus! – Meinen Sie wirklich?“ – Ich nickte. Und dann knieten wir nieder und riefen Jesus an, den Jesus, der die Werke Satans zerstört; den Jesus, der mit Blut Sünder erkauft hat; den Jesus, der stärker ist als Satan. – Von dem Tag an war die Macht des Teufels gebrochen. Es gab noch Kämpfe. Es gab auch Niederlagen, die jetzt noch viel schrecklichere Scham hervorriefen als früher. Aber – der Bann war gebrochen!

Als wir später einmal zusammensaßen – wir waren inzwischen Freunde geworden –, sagte er: „Du ahnst nicht, wie gefährdet ich bin. Ohne Jesus bin ich im Nu verloren. Darum muss ich mich jeden Tag Ihm in die Hände geben. Jeden Morgen rufe ich Ihn an.“

Sonntag
20. Januar 2019

Da sprachen sie zu ihm: Wo ist dein Vater? Jesus antwortete: Ihr kennt weder mich noch meinen Vater; wenn ihr mich gekannt hättet, würdet ihr auch meinen Vater gekannt haben. Diese Worte redete er in der Schatzkammer, als er im Tempel lehrte; und niemand griff ihn, denn seine Stunde war noch nicht gekommen. Johannes 8,19.20

Gedanken zum Johannes-Evangelium

Jesus hatte von seinem himmlischen Vater gesprochen, der Ihn gesandt und Zeugnis von Ihm gegeben hatte (vgl. Kap. 5,37). Daraufhin fragen die Pharisäer Ihn, wo sein Vater sei. Warum diese Frage? Wollen sie indirekt darauf hinweisen, dass Joseph, der Mann Marias, doch gar nicht mehr lebte? Jedenfalls zeigt ihre Frage, dass sie nach wie vor die Gottessohnschaft Jesu vehement leugnen.

Wie ernst ist die Antwort des Herrn! Das Reden und Tun der Pharisäer offenbarte, dass sie dem Vater äußerst entfremdet waren. Dabei besaßen sie doch die Weissagungen des Alten Testaments. „Wenn ihr den Schriften Moses nicht glaubt, wie werdet ihr meinen Worten glauben?“, sagt der Herr an anderer Stelle (Kap. 5,47).

Wer also die Schriften aufrichtig liest, kommt zu Christus. Und wer im Glauben zu Christus kommt und Ihn kennenlernt, lernt in gleicher Weise Gott, den Vater, kennen. Das heißt: Der Mensch gewordene Sohn Gottes ist in seiner Person die vollendete Gottesoffenbarung und deshalb auch im weitesten Sinn „das Licht der Welt“ (V. 12).

Der Groll der Pharisäer ist tödlich. Aber trotz ihrer Absichten sind sie machtlos – bis „seine Stunde“ gekommen ist. Allein der Herr entscheidet, wann der Mensch sich an Ihm vergreifen darf. Hätten sie Ihn nur „gekannt“, „so würden sie wohl den Herrn der Herrlichkeit nicht gekreuzigt haben“ (1. Korinther 2,8). – Kennen Sie Jesus, den Sohn Gottes persönlich? Dann sind Sie ein gesegnetes Kind Gottes, des Vaters!

Montag
21. Januar 2019

In Jesus Christus haben wir die Erlösung durch sein Blut, die Vergebung der Vergehungen. Epheser 1,7

Ich bin in Madagaskar geboren. Jeden Sonntag gingen wir als Familie in die Kirche. Als Jugendlicher stellte ich mir Fragen: Warum bin ich geboren? Wohin gehe ich nach dem Tod? Aber ich hatte keine Antwort. Als ich älter wurde, fing ich an zu trinken und zu rauchen und war mit Mädchen zusammen wie die meisten Gleichaltrigen. Sollte das verkehrt sein? Für mich beschränkte sich das Böse auf schwere Untaten wie Mord. Wenn ich an Gott dachte, redete ich mir ein, dass ich mir nichts vorzuwerfen hätte – auch wenn sich mein Gewissen von Zeit zu Zeit bemerkbar machte, wenn ich zum Beispiel log.

Mit 16 Jahren kam ich nach Frankreich. Dort ging ich weiter regelmäßig in die Kirche. Aber mein Leben wurde nach und nach immer zügelloser. Da kamen in einem Sommer einige junge Christen und logierten für einen Monat in dem Haus, in dem ich wohnte. Sie lebten harmonisch miteinander und waren fröhlich. Offenbar besaßen sie etwas, was ich nicht hatte. Sie sprachen mit mir über Sünde und über Jesus, der sich für die Menschen hingegeben habe und der mich retten wolle.

Ich verstand nicht alles, aber nach und nach wurde mir klar, dass ich von Sünde befleckt war, dass ich vor Gott unwürdig war – vor dem Gott, an dessen Existenz ich zwar glaubte, um den ich mich aber nie gekümmert hatte. Da bat ich Gott um Vergebung für alles Böse, was ich getan hatte: Lügen, Unmoral, üble Nachrede, Diebstahl usw. Ich bat Jesus, die Leitung in meinem Leben zu übernehmen. Und Er hat mir geantwortet.

30 Jahre später kann ich bezeugen: Er hat mir dabei geholfen, meinen bösen Neigungen nicht mehr nachzugehen. Durch Ihn hat mein Leben einen Sinn bekommen. Und wenn ich einmal durch den Tod gehen muss, dann weiß ich, wohin ich gehe: Ich gehe zu Jesus! M. A.

Dienstag
22. Januar 2019

Gott ist einer, und einer ist Mittler zwischen Gott und Menschen, der Mensch Christus Jesus, der sich selbst gab als Lösegeld für alle. 1. Timotheus 2,5.6

Der Junge war 15 Jahre alt. Sein bisheriges Leben hatte ihn misstrauisch gemacht. Nun lag er im Krankenhaus und ließ keinen an sich heran – außer einer Krankenschwester, die durch ihre liebevolle Art sein Vertrauen gewonnen hatte. Ihr hörte er auch zu, wenn sie ihm vom Herrn Jesus erzählte.

Der Junge verstand, dass er gesündigt hatte, und er machte sich Gedanken, wie er errettet werden könnte. Er dachte nach über Buße und Beichte, über Kirche und Sakramente. Doch eines Morgens verkündete er glücklich und erleichtert, was er entdeckt hatte: „Ich wusste, dass ich Jesus nötig hatte. Aber ich hatte keine Ahnung davon – dass Er allein genügt!“

Auch heute wissen viele Menschen, dass sie Jesus Christus nötig haben. Doch nur wenige wissen, dass Er allein genügt, dass nichts zusätzlich nötig ist! – Was einen Menschen für den Himmel rettet, ist nicht: Christus und eigene Leistungen, oder: Christus und die Kirche; was Sünden vergibt, ist nicht: Christus und die Taufe, oder: Christus und die Beichte; was neues Leben gibt, ist nicht: Christus und gute Werke, oder: Christus und das Abendmahl. Nein – „Christus und …“ ist ein verdrehtes Evangelium. Das ist nicht die Botschaft der Bibel. Die lautet: Christus allein genügt!

Nur durch den Glauben an Ihn erhält ein Mensch ewiges Leben und Vergebung der Sünden, nur auf Ihn stützt sich der Sünder – und nur Er gibt dem Gläubigen Sicherheit!

Wenn ein Mensch allerdings errettet ist, dann soll er gute Werke tun. Doch diese sind niemals die Voraussetzung dafür, dass er das neue Leben aus Gott bekommt, sondern die Folge davon, dass er dieses Leben bekommen hat! Um errettet zu werden, ist Christus notwendig – Er allein!

Mittwoch
23. Januar 2019

Vater, ich habe gesündigt gegen den Himmel und vor dir, ich bin nicht mehr würdig, dein Sohn zu heißen; mache mich wie einen deiner Tagelöhner. Lukas 15,18.19

In der Geschichte des verlorenen Sohnes werfen wir einen Blick in das Vaterherz Gottes und sehen seine Freude, wenn ein Sünder Buße tut und zu Ihm umkehrt. Doch wir sehen noch mehr!

Der verlorene Sohn macht sich auf, um nach Hause zu gehen. Was er seinem Vater sagen will, haben wir im Tagesvers gelesen. Er ist noch weit von zu Hause entfernt, da sieht ihn sein Vater, wird innerlich bewegt, läuft ihm entgegen und fällt ihm um den Hals. Der Sohn beginnt sein Bekenntnis, doch er kann nur noch sagen: „Ich bin nicht mehr würdig, dein Sohn zu heißen.“ An dieser Stelle unterbricht ihn sein Vater. Der geplante Nachsatz „… mache mich wie einen deiner Tagelöhner“ bleibt unausgesprochen! Das Verhalten des Vaters lässt diese Worte nicht zu: Er will den Heimkehrer nicht als Tagelöhner oder als Knecht aufnehmen, sondern als Sohn. Deshalb gibt er seinem Sohn auch das beste Gewand und einen Fingerring.

Sohnschaft – das ist auch die Stellung, in die Gott jeden Menschen bringt, der Buße tut und zu Ihm umkehrt. Der Apostel Paulus formuliert es später ähnlich und sagt den Galatern: „Weil ihr aber Söhne seid, so hat Gott den Geist seines Sohnes in unsere Herzen gesandt, der da ruft: Abba, Vater! Also bist du nicht mehr Knecht, sondern Sohn“ (Galater 4,6.7).

Viele Christen wollten bei ihrer Umkehr wie der verlorene Sohn damit zufrieden sein, „Tagelöhner“ oder „Knechte“ zu sein. Und dann haben sie Buße getan, sind umgekehrt und haben die Liebe des Vaters kennengelernt. Ihnen wurde klar, dass Gott sie nicht nur gerecht gesprochen hat, sondern dass Er sie liebt, wie Er Jesus Christus, seinen Sohn, liebt (Johannes 17,23). Wer sich an dieser Liebesbeziehung zu dem himmlischen Vater erfreut, pflegt vertrauten Umgang mit Ihm und sagt von Herzen: „Abba, Vater“.

Donnerstag
24. Januar 2019

Christus ist, da wir noch kraftlos waren, zur bestimmten Zeit für Gottlose gestorben. Römer 5,6

Den Tod gesucht – das Leben gefunden

Mein Vater ist früh gestorben, und meine Mutter hat mich verlassen, als ich zwei Jahre alt war. So wurde ich ins Waisenhaus gesteckt. Dort wurde ich sehr streng und ohne jede liebevolle Zuwendung erzogen. Darauf habe ich mit Bitterkeit und Auflehnung reagiert.

Als ich dann mit 18 Jahren volljährig und frei wur­de, konnte ich endlich ein Leben nach meinen Vorstellungen führen. Das bedeutete damals für mich, meine Begierden bis zum Äußersten auszuleben. Alkohol, Drogen und freier Sex zogen mich tief nach unten. Schließlich landete ich im Gefängnis und danach auf der Straße – zwei Jahrzehnte voller Elend und Verzweiflung am Leben.

Dann schenkte mir jemand ein Neues Testament. Ich las zwar darin, aber ich kam nicht zur Ruhe. Doch die Texte, die von der Liebe Gottes sprachen, prägten sich in mein Gedächtnis ein. Ich versuchte, diesem Gott in Kirchen und auf Pilgerreisen zu begegnen, aber vergeblich. Entmutigt nahm ich meine Zuflucht dann wieder zu Drogen und Alkohol. Schließlich sah ich keinen anderen Ausweg mehr als den Tod; ich unternahm einen Selbstmordversuch.

Dann kam ein Tag, den ich nie vergessen werde. An diesem Tag änderte sich alles. Als ich auf der Straße bettelte, wurde ich von zwei jungen Leuten angesprochen. Sie erzählten mir von Jesus, dem Heiland. Nur Er könne mir aus dem Elend heraushelfen. Das wurde der Ausgangspunkt für ein ganz neues Leben. Meine ganze dunkle Vergangenheit stand mir vor Augen. Aber dann lernte ich durch Gottes Wort seine Vergebung und seine vollkommene Liebe in Jesus Christus kennen. Seit diesem Tag weiß ich, dass Gott mich liebt. Und Er hat nicht aufgehört, das zu beweisen.

Frédéric

Freitag
25. Januar 2019

Wir aber predigen Christus als gekreuzigt, … den Nationen eine Torheit; den Berufenen selbst aber … Christus, Gottes Kraft und Gottes Weisheit. 1. Korinther 1,23.24

Nach menschlichen Maßstäben wäre das Evangelium, die Botschaft Gottes, zum Scheitern verurteilt:

Es ist eine Botschaft, die von Schwachheit redet: Ein Wanderprediger vor 2000 Jahren, dreieinhalb Jahre unterwegs, dann „in Schwachheit gekreuzigt“. Ja, „das Wort vom Kreuz“ bedeutet vielen nichts als „Torheit“ (2. Korinther 13,4; 1. Korinther 1,18).

Es sind schwache Menschen, die es verkündigen: Unbekannte, Unauffällige. Oft trifft auf sie zu: „Ich war bei euch in Schwachheit und in Furcht und in vielem Zittern; und meine Rede und meine Predigt war nicht in überredenden Worten der Weisheit“ (1. Korinther 2,3).

Es sind schwache Menschen, die es auf- und annehmen: nicht die Crème de la Crème der Gesellschaft, sondern oft die Übersehenen, die Letzten. Der Apostel Paulus hat sie so beschrieben: „Nicht viele Weise …, nicht viele Mächtige, nicht viele Edle …; sondern das Törichte der Welt …; das Schwache …; das Unedle der Welt und das Verachtete“ (1. Korinther 1,26.27).

Doch genau diesen Weg hat Gott gewählt und ihn auch im Jahr 2019 nicht verändert. Noch immer will Er Menschen „durch die Torheit der Predigt“ erretten, „damit ihr Glaube nicht auf Menschenweisheit beruhe, sondern auf Gottes Kraft“ und „damit sich vor Gott kein Fleisch rühme“. So möchte Er ihnen „Weisheit von Gott und Gerechtigkeit und Heiligkeit und Erlösung“ werden (1. Korinther 1,21.29.30; 2,5).

Gibt es heute noch Menschen, die sich nicht ab­halten lassen von den vermeintlich schwachen Rahmenbedingungen? Die die Botschaft Gottes hören, lesen, prüfen und annehmen – und die so „Gottes Kraft“ in ihrem eigenen Leben erfahren?

Samstag
26. Januar 2019

Durch die Gnade seid ihr errettet, mittels des Glaubens; und das nicht aus euch, Gottes Gabe ist es; nicht aus Werken, damit niemand sich rühme. Epheser 2,8.9

Der neue Vorstandschef der deutschen Großbank ist nicht zu beneiden. Seinen Mitarbeitern schrieb er, er habe die schlechten Nachrichten satt. Und in der Tat: Die glorreichen Zeiten, in denen die Bank als unantastbar galt, sind längst vorüber. Dabei hat man die Finanzkrise von 2008/09 vermeintlich sogar besser überstanden als die US-Konkurrenz, die Staatshilfe im großen Stil in Anspruch nahm.