Für den wirklichen Spaßmacher,

der in uns allen lebt …

Zu diesem Buch

In über 60 lyrischen Texten Seite an Seite mit atmosphärischen, inspirierenden Aufnahmen offenbart Herbert Hagen nicht weniger als die bunten, dunklen, scharfen und weichen Facetten seiner Seele. Es ist das lyrische Bekenntnis eines modernen Menschen, der als Maskenmann, Steppenläufer und Spaßmacher den Alltag bestreitet und dabei immer wieder auch zum Brückenbauer, Seelentänzer und Montagsrebellen wird.

Herbert Hagen setzt sich in seinen ausdrucksstarken Werken mit dem menschlichen Willen, persönlichen Grenzen und Ängsten und mit der Überwindung von Alltagszwängen auf der Suche nach der eigenen Individualität auseinander – ein Plädoyer für die selbstbestimmte Suche nach dem Sinn des Lebens und der Erfüllung der eigenen Wünsche und Sehnsüchte.

Herbert Hagen, geboren 1964 in München, verwurzelt in München. Seine Suche nach den Lebensfarben und dem Schlüsselerlebnis führte den passionierten Poeten über ein Wellental ins TränenreICH ehe ihm Leuchtspuren und das kleine StreICHholz den Weg zu schönsten Momenten und Augen-Blicken aufzeigten. In 2004 erschien sein Erstlingswerk „Sichtweisen auf Reisen“.

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar.

© 2015 Herbert Hagen

Satz, Umschlaggestaltung, Herstellung und Verlag:

BoD – Books on Demand GmbH

ISBN: 978-3-7392-8215-2

Ganz lieben Dank an alle, die mir Mut gemacht haben, mich inspiriert haben und mich begleitet haben

Spieglein, Spieglein …

Wer fortwährend in den Rückspiegel schaut,

verliert den Blick für all das Schöne,

das noch vor einem liegt und nur darauf wartet,

entdeckt zu werden …

TränenreICH

Hör sie gerne an mein Fenster klopfen

mal starke, mal schwache Regentropfen

hab oft versucht sie alle zu zählen

mag keinen missen, keiner soll fehlen

Jeder wundervoll und wohl geformt

für sich einzigartig und nicht genormt

der eine groß, der andere klein

manche ganz zart, sanft und fein

Ist all meinen Tropfen eines gemein

wenn sie fallen sind sie niemals allein

gemeinsam bewässern sie die Saat

und ernten Respekt für ihre gute Tat

Verbinden sich mit Natur in Harmonie

verletzen den anderen Tropfen nie

finden jederzeit den richtigen Ton

Dankbarkeit und Güte deren Lohn

Der Mensch nicht immer ihnen gleich

sein herzlos Tun oft tränenreich

Vertrauen und Feingefühl der Tropfen

an Menschentür oft vergeblich klopfen

Doch häufig sind Tränen der einzige Weg

dass das richtige Fundament ich leg

denn auch das schönste Lächeln aller Zeiten

muss zuvor ein Tal der Tränen durchschreiten

Manchmal …

… möchte ich einmal noch ein kleiner Junge sein und …

in knöchelhohen Wiesen Fußball spielen

… und diese nicht wöchentlich mähen müssen

auf meinem Lieblingssofa Kissenschlachten machen

… und nicht täglich Kleinkriege im Büro führen müssen

zum Frühstück Nutella essen und mich bekleckern dürfen

… und nicht ständig Müsli vorgesetzt bekommen

meine Lieblingsklamotten drei Tage hintereinander tragen dürfen

… und nicht täglich Hemd und Krawatte wechseln müssen

vor dem Einschlafen ein Märchen vorgelesen bekommen

… und nicht meine to do-Liste für Morgen durchgehen müssen

solange Ausschlafen dürfen wie ich will

… und nicht jeden Tag von Radiomusik oder einem schrillen

Pfeifton geweckt werden

so unordentlich sein, dass nicht einmal ich mehr was finde

… und nicht ständig aufräumen müssen

nach einem Platzregen mit meinen Gummistiefeln durch

Pfützen hüpfen

… und nicht aufpassen müssen, dass die neuen Lederschuhe

nicht nass werden

meinen Geburtstag so wie früher feiern, mit Topfschlagen

und vielen bunten Smarties

… und nicht förmlich und mit Etiquette feiern müssen

mit meinen besten Freunden Pferde stehlen

… und diese nicht wieder zurückbringen müssen

aus roten Kaugummiautomaten runde Kaugummis ziehen

… und nicht täglich immer am selben Thema kauen müssen

über selbstgebaute bunte Legotreppen stolpern

… und nicht mehr die Karriereleiter hochgehen

oh … jetzt muss ich aufhören … mein Flug wird aufgerufen …

mein Urlaub ist zu Ende und ich muss am Montag wieder ins Büro …

… aber vorher hole ich mir noch eine Nutella XL …

Der Montagsrebell

Das Wochenende vorüber

die Stimmungslage trüber

ins Getümmel kopfüber

wieso …

weshalb …

warum …

Montagmorgen

die üblichen Sorgen

mag mich „entsorgen“

warum …

wieso …

weshalb …

Die Fahrt beschwerlich

manches unerklärlich

bin ich unentbehrlich

weshalb …

warum …

wieso …

Im Büro angekommen

das Telefon vernommen

den Hörer abgenommen

wieso …

warum …

weshalb …

Hör ich eine Stimme sagen

„Stell jetzt keine Fragen,

sollst dich nicht so plagen“

warum …

weshalb …

wieso …