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Autoren: Christian Haasz, Ulrich Dorn

Herausgeber: Ulrich Dorn

Programmleitung, Idee & Konzeption: Jörg Schulz

Covergestaltung: Manuel Blex


1. Digitale Fotografie heute

Trends kommen und gehen. Die Fotografie hat einige Trends durchlebt, hat sich stetig verändert und entwickelt. Aber hat sie sich auch weiterentwickelt? Bezieht man sich auf die technischen Aspekte, kann man die Digitalisierung der Fotografie sicher als Weiterentwicklung verstehen. Bezieht man sich dagegen auf die gestalterischen und kreativen Aspekte, sollte man nicht mit diesem Maßstab messen. Denn die Sichtweise von Fotografen und Bildbetrachtern, die künstlerische Gestaltung und natürlich auch die Inhalte von Fotografien unterliegen Trends. Und die kommen und gehen. Was bleibt, sind Fotos, die man zweimal betrachtet. Egal, was sie zeigen. Egal, wie und von wem sie aufgenommen wurden. Wichtig ist nur, dass man im richtigen Augenblick bereit ist, eines dieser Fotos zu schießen, die in Erinnerung bleiben.

Bereit für beste Bilder

Dieses Buch hilft Ihnen dabei, bereit zu sein für die besten Bilder. Und es hilft Ihnen beim Aufspüren unvergänglicher Momente. Widmen wir uns daher zunächst den grundlegenden Fragen rund um die neue Art des Fotografierens. Sie erfahren, was den Unterschied zwischen analoger und digitaler Fotografie ausmacht, wo die Stärken und Schwächen beider Fotowelten liegen und warum die Digitalfotografie einfach viel praktischer, schneller und bequemer ist.


Profitieren vom unmittelbaren Lernerfolg

Altgediente Analogfotografen mögen es mir verzeihen, aber die Digitalfotografie ist unter vielen Gesichtspunkten einfach die bessere Technik zum Fotografieren. Vor allem bei Einsteigern halten sich die zwangsläufigen Anfangsfrustrationen sehr in Grenzen. Während analoges Filmmaterial teuer war und der Aufwand für ein Foto viel Zeit kostete, geht heute alles wesentlich schneller und günstiger, wenn man die Fotografie kennenlernen möchte. Denn mit einer Digitalkamera eröffnen sich Möglichkeiten, die Sie in der analogen Fotografie nicht hatten. Sie können jede Aufnahme sofort auf dem Display der Kamera begutachten. Fehlbelichtungen werden, die Beherrschung der Kameratechnik vorausgesetzt, einfach mit anderen Einstellungen wiederholt. Das, was die Digitalfotografie von der Analogfotografie in erster Linie unterscheidet, ist der direkte Weg zum Ergebnis. Insbesondere Einsteiger in die Fotografie profitieren vom unmittelbaren Lernerfolg. Selbst belichtungstechnisch komplizierte Motive lassen sich einfacher realisieren als zu analogen Zeiten. Mit der Digitalkamera können Sie jetzt sorglos Hunderte von Bildern zum Üben schießen und müssen sich keine Gedanken mehr über verschwendetes teures Filmmaterial machen.

Moderne Digitalkameras sind nicht nur praktisch, sondern auch schick. Vorbei sind die Zeiten, in denen Kameragehäuse einfach nur schwarz waren. Hier die Fujifilm X-M1 in roter Lederummantelung.

Neuere Kameras sind mittlerweile so schnell geworden, dass Sie, eben genau wie mit einer Analogkamera, nur noch das Motiv anvisieren und auslösen müssen. Der Autofokus stellt automatisch und schnell scharf, die Belichtungswerte werden auf Wunsch automatisch ermittelt, und die Aufnahme kann gemacht werden. Selbst beim Einschalten sind die Digitalen inzwischen auf dem Niveau der Analogkameras. Nur Sekundenbruchteile nach dem Drücken des Einschaltknopfs ist eine moderne Digitalkamera schon aufnahmebereit.

Spiegellose Systemkameras mit Wechselobjektiv sind die Gewinner im Rennen um Marktanteile. Die hier abgebildete Sony Alpha 6000 kann mit einer Vielzahl unterschiedlichster Brennweiten bestückt werden, sodass man für die allermeisten Fotosituationen immer das passende Objektiv verwenden kann.

Ein Nachteil dabei soll nicht verschwiegen werden, denn gerade Einsteiger handeln beim Fotografieren mit der Digitalkamera wesentlich sorgloser, was häufig zu unkontrolliertem und unbewusstem Arbeiten verleitet, wenn man nach den ersten guten Bildern plötzlich nicht mehr weiterkommt. Die akribische Kontrolle der Kameraeinstellungen und deren Wirkung auf die Bildgestaltung ist nach wie vor die Grundlage für perfekte Bilder. Und eben diese notwendige Akribie geht manchmal in der digitalen Euphorie verloren.

Direkte Beurteilung neuer Aufnahmen

Eine Digitalkamera funktioniert ähnlich wie die altbekannten Sofortbildkameras, aber deutlich schneller: Sie lösen aus und können die Aufnahme auf dem Kameradisplay sofort mit vielen relevanten Informationen zur Belichtung (Blende, Verschlusszeit, ISO-Empfindlichkeit etc.) beurteilen. Die meisten neuen Kameras blenden zu den Belichtungswerten ein Histogramm auf dem Kameramonitor ein, das die Tonwertverteilung der Aufnahme zeigt. So erkennen Sie auf den ersten Blick, ob das Bild aus technischer Sicht richtig belichtet ist oder ob man die Aufnahme mit anderen Belichtungswerten wiederholen sollte.

Einen Kameramonitor wie diesen der Olympus E-M10 können Sie als Alternative zum Sucher für die Motivgestaltung nutzen und Ihr Foto sofort nach der Aufnahme beurteilen.

Automatische Belichtungssteuerung

Ein weiterer Vorteil zur Analogfotografie ist die automatische und halb automatische Belichtungssteuerung. Dabei handelt es sich um halb automatische Aufnahmemodi (P, A, S und M) und automatische Motivprogramme, die in der Regel mit einem Drehrad an der Kameraoberseite eingestellt oder angewählt werden können – inklusive der nötigen Belichtungskorrekturen für praktisch jede Motivsituation sowie intelligente Fokussierungssysteme, die bei Bedarf Gesichter und sogar lächelnde Gesichter erkennen.

Mit einem Drehrad, bei dieser LUMIX GM5 rechts, stellen Sie einen entsprechen Aufnahmemodus ein.

Ruck, zuck zum gedruckten Foto

Neben all den Möglichkeiten bei der Aufnahme sollte man auch die Tatsache nicht übersehen, dass man heute viel schneller an seine gedruckten Fotos kommen kann als noch vor ein paar Jahren mit einer analogen Kamera. Denn alle Digitalkameras sind mit Schnittstellen ausgerüstet, die zur Verbindung mit einem Sofortdrucker oder einem Druckterminal beim Fotohändler geeignet sind. Die Fotos werden einfach am Monitor der Kamera oder auf dem Terminal gesichtet, ausgewählt und anschließend ausgedruckt. Gerade bei familiären Anlässen hat man mit einem kleinen Fotodrucker so die Möglichkeit, die besten Schnappschüsse sofort auszudrucken und sie den Gästen mitzugeben.

Mit einem tragbaren und akkubetriebenen Fotodrucker kann man sofort nach der Aufnahme mit dem Drucken loslegen und muss nicht mehr auf Abzüge aus dem Labor warten.

Der mobile Fotodrucker Canon Selphy CP910 ermöglicht den direkten, kabellosen Fotodruck von vielen kompatiblen Geräten wie Digitalkameras, Smartphones, Tablets oder Computern.

Alles eine Typfrage

Möchten Sie sich eine neue, bessere Kamera zulegen oder sogar das Kamerasystem wechseln, erfahren Sie auf den folgenden Seiten, welche Kameraklassen es gibt, welche Vor- und Nachteile sie haben und für wen die Kameratypen geeignet sind.

Welchem Fotografentyp entspreche ich?

Für jeden Typus gibt es das nahezu perfekte System. Von der kleinen mobilen Kompaktkamera, die man um den Hals trägt, bis zum ausgewachsenen Spiegelreflexsystem ist alles nur eine Frage der Ansprüche und der finanziellen Ausstattung. Stellen Sie sich am besten zunächst die Frage, welchem Fotografentyp Sie am ehesten entsprechen.

Besondere Augenblicke? Einfache Bedienung? Hobby, oder will ich mehr?

Fakt ist: Je mehr man mit seinen Fotos anstellt, desto schneller ärgert man sich über schlechte Qualität. Das betrifft natürlich zum einen die gestalterische Qualität, die sich jedoch mit der Zeit und der Erfahrung steigern lässt, mehr jedoch wird Sie die mangelnde Bildqualität (Rauschen, schlechte Farbdarstellung, mangelnde Schärfe, Objektivfehler) ärgern, der sich nur mühsam oder gar nicht begegnen lässt. Sicher, in gewissem Rahmen lassen sich Aufnahmen am Computer verbessern. Fehlt es aber aufgrund eines schlechten Objektivs und unzureichender Auflösung grundsätzlich an Detailschärfe, kann man sie auch mit der besten Bildbearbeitung nicht herbeizaubern.

Geräteklassen in der Digitalfotografie

Grundsätzlich kann man in der digitalen Fotografie drei Geräteklassen unterscheiden:

  1. Kompaktkamera
  2. Systemkamera mit Wechselobjektiv
  3. Spiegelreflexkamera

Hinzu kommt eine weitere Klasse, die sich als Lückenfüller zwischen Kompaktkamera und Wechselobjektivkameras etabliert hat. Die Rede ist von sogenannten Bridgekameras. Sie haben einen elektronischen Sucher und einen Monitor zur Bildkontrolle. Allerdings ist wie bei einer Kompaktkamera das Objektiv fest mit dem Kameragehäuse verbunden. Bridgekameras punkten mit Brennweiten bis zum extremen Tele mit 200 mm, 400 mm und noch mehr. Sie liegen preislich deutlich über den Kompakten, liefern aber nicht unbedingt auch die bessere Bildqualität. Die Sensoren sind ähnlich klein wie die der Kompaktgeräte – mit all den Nachteilen –, und die extremen Brennweiten bringen noch ein weiteres Problem, das sich unmittelbar auf die Bildqualität auswirken kann.

Konstruktionsbedingt sind Objektive immer mit bestimmten Fehlern behaftet. Diese optischen Fehler (Verzerrungen, Unschärfe, Farbränder auf den Bildern, dunkle Bildecken etc.) können bei der Konstruktion berücksichtigt und unterdrückt werden, am besten bei Objektiven mit einer einzigen festen Brennweite. Je größer der Brennweitenbereich eines Zoomobjektivs ist, desto weniger kann man gegen Objektivfehler tun. Das gilt natürlich gleichermaßen für die Wechselobjektive einer Spiegelreflexkamera.

Kompaktkameras für jede Gelegenheit

Kompaktkameras sind klein und handlich, lassen sich schon nach kurzer Einarbeitung einfach bedienen und sind für die allermeisten Fotosituationen gerüstet. Technisches Zubehör wie Konverter zum Verlängern oder Verkürzen des Brennweitenbereichs gibt es zwar, es ist jedoch in der Regel nicht notwendig. Kompaktkameras haben ein fest eingebautes Objektiv, das meistens als Zoomobjektiv mit variabler Brennweite ausgelegt ist. Man bekommt also vom Weitwinkel für Landschaftsfotos oder Gruppenbilder bis zur Telebrennweite für Porträts und Motivdetails viele Variationsmöglichkeiten an die Hand, um den Bildausschnitt je nach Motiv und Intention festzulegen. Außerdem sind mit den meisten Kompakten einfache Videoaufnahmen möglich.

Zu der Sony RX100 MIII muss man nicht mehr viel sagen: klares, puristisches und jackentaschentaugliches Design. Die kleine Sony hat fast alles, was man braucht, um seine fotografischen Wünsche und gesteckten Ziele umzusetzen, und reiht sich wie die Fujifilm X30 in die Liga der Premiumkompakten ein.

Die nahezu unüberschaubare Geräteklasse der Kompaktkameras wird im oberen Preissegment von den Premiumkompakten abgerundet. Diese überzeugen mit lichtstarken Objektiven, vielen manuellen Einstellungsmöglichkeiten und im Fall der Fujifilm mit einem optischen Sucher oder der Möglichkeit, einen elektronischen Aufstecksucher aufzusetzen – wie bei der Sony RX100 II. Auch die verbauten Sensoren der Premiumkompakten sind häufig größer als die Sensoren in einfachen Kompaktkameras, wodurch die Bildqualität bereits hier auf einem verdammt hohen Niveau liegt. Die Auflösung (in Millionen Pixeln/Megapixeln) von Kompaktkameras liegt heute zwischen ca. 10 und manchmal über 20 Megapixeln.

Die Fujifilm X30 weckt mit ihrem Retrocharme, einer hohen Verarbeitungsqualität und der handschmeichelnden Haptik bei vielen Emotion und Begeisterung. Darüber hinaus punktet sie mit vielen manuellen Einstellungsmöglichkeiten, die denen einer spiegellosen Systemkamera mit Wechselobjektiv oder einer Spiegelreflexkamera in nichts nach steht.

Der Nachteil der Kompakten liegt natürlich in dem in der Kamera fest eingebauten Objektiv mit einer bestimmten Lichtstärke und einer festgelegten (Zoom-)Brennweite. Wann wird das zum Nachteil? In erster Linie beim gezielten Spiel mit der Schärfentiefe, doch dazu später mehr. Wer eine anspruchsvolle Kamera sucht, die er immer dabeihaben kann, ohne zu große Abstriche bei der Bildqualität in Kauf zu nehmen, liegt mit einer Premiumkompakten richtig.

Mehr als nur eine Kamera im Retrostyle

Die Fujifilm X100s mit großem APS-S-CMOS-Sensor konzentriert sich auf das Wesentliche. Weil ein Festbrennweitenobjektiv mit 35 mm Kleinbildbrennweite darauf verbaut ist, fotografiert man anders, als man es vielleicht gewohnt ist. Man konzentriert sich wieder mehr auf die Motivsituation. Kurz, alle Knöpfe und Tasten sind genau dort platziert, wo sie an einem Fotoapparat sein müssen, um die wichtigsten Funktionen der Kamera bedienen zu können – ohne die Kamera vom Auge nehmen zu müssen. Die X100s ist für das bewusste Fotografieren gemacht und steht für eine Rückbesinnung auf Qualität und praxisbezogene Handhabung im Kamerabau.

Anstatt weiterhin ein mechanisches System in der Kamera und in den Objektiven zu verwenden und die Filmebene gegen einen Sensor auszutauschen, hat Fujifilm mit der X100T (hier mit Tele- und Weitwinkelkonverter) die Spezies der legendären Messsucherkameras konsequent und ohne Kompromisse in die digitale Zeit transportiert.

Warum stellen wie die X100S hier vor?

Diese Kamera bringt wieder das Spannungsmoment, das man bei der Masse an digitalen Alleskönnern vermisst. Für alle, die den Drang verspüren, ihr fotografisches Handicap nach und nach zu verbessern, ist die ältere X100 oder die aktuelle X100s die perfekte Lehrmeistern. Die Fotografie mit dieser Kamera ist anders. Das fotografische Tun und Handeln mit einer X100s muss neu entdeckt werden. Keine Vollautomatik, keine Motivprogramme – einfach nur das, auf was es im Wesentlichen ankommt – Blende und Belichtungszeit. Rein in die Zeitmaschine und zurück zu den Wurzeln. Die X100s verzeiht keine Fehler, liefert dafür aber im Gegenzug Bilder von herausragender Qualität.

Systemkameras mit Wechselobjektiv

Die Gattung der spiegellosen Systemkameras mit Wechselobjektiv hat sich neben den Spiegelreflexkameras als ernst zu nehmende Alternative für Fotoenthusiasten und Profis etabliert. Durch das Weglassen des Spiegels ist das Kameragehäuse wesentlich kleiner und leichter als das einer Spiegelreflexkamera. Statt eines Spiegels wird zur Fokussierung und Belichtung das Signal des Bildsensors genutzt.

Die Olympus E-M1 wurde im September 2013 vorgestellt und hat maßgeblich mit zum endgültigen Durchbruch der Spiegellosen mit beigetragen. Beim Design orientierte man sich an den drei großen Knallern der Firmengeschichte: der Olympus OM und der Olympus E-1, die bis heute als die ergonomischste Kamera aller Zeiten gilt, und der E-M5, die dem Micro-FourThirds-Sensor den Durchbruch brachte.

Im Aussehen erinnern viele Systemkameras an die Messsucherkameras vergangener Tage – Contax II, Leica M, Nikon F, Canon P oder Olympus 35 SP, um nur einige Modelle dieser legendären Kameraklasse aufzuzeigen. In Sachen Bildqualität stehen die meisten Spiegellosen der Konkurrenz aus dem Spiegelreflexlager in nichts nach, und das Angebot an Objektiven ist genauso groß wie im DSLR-Kamerasegment. Mehr und mehr Profifotografen entdecken die Spiegellosen für sich und setzen sie parallel zu ihren Spiegelreflexboliden ein. Fujifilm, Sony, Olympus und Panasonic bilden die Speerspitze dieser Geräteklasse und nutzen konsequent aus, was das Grundprinzip dieser Geräteklasse zu bieten hat.

Die Fujifilm X-T1 überzeugt mit einem extrem schnellen Hybridautofokus, einem elektronischen Echtzeitsucher, einem wetterfesten Gehäuse und einem in allen Belangen durchdachten Bedienkonzept.

Die Zukunft ist da!

Mit der Alpha 7s eröffnet Sony das Rennen um Vollformatkameras für die „Jackentasche“. Die Sony Alpha 7s ist die kleinste spiegellose Systemkamera mit Wechselobjektiv und Kleinbildsensor. Lassen wir Zahlen sprechen: Der ISO-Bereich bewegt sich von ISO 50 bis zu sagenhaften ISO 409600. Wer in den Genuss dieser Sahneschnitte kommen möchte, muss dafür 2.399 Euro nur für den Body auf den Tisch legen. Aber das Rennen um Marktanteile im Vollformat ist eröffnet, und wir können gespannt sein, welcher Kamarahersteller nachzieht.

Sony Alpha 7s, die erste Systemkamera mit Vollformatsensor.

Leistungsstarke Spiegelreflexkameras

Flexibilität durch Wechselobjektive, sehr gute Bildqualität, schneller, höherer Preis – das sind einige der Hauptmerkmale von digitalen Spiegelreflexkameras. Außerdem gibt es mehr bzw. bessere Möglichkeiten, manuell in den Belichtungsprozess einzugreifen. Zwar bieten die meisten Digital-SLRs auch einen Automatikmodus (anvisieren – auslösen – fertig), wenn man aber weiß, wie man Blende und Verschlusszeit, Weißabgleich und ISO-Empfindlichkeit sowie den (Zusatz-)Blitz für eine bessere Bildgestaltung einsetzen kann, sind SLRs schneller und übersichtlicher zu bedienen. Außerdem liefern sie (natürlich) durch größere Sensoren und bessere Objektive eine deutlich höhere Bildqualität mit weniger Bildrauschen, mehr Schärfe und konstanteren Farben.

Die Canon EOS 5D Mark III, eine Vollformat-DSLR für Bilder mit 22,3 Megapixel Auflösung, ist das Werkzeug vieler Profifotografen und Fotoenthusiasten.

SLRs sind schneller, bieten einen besseren Autofokus und mehr Bilder pro Sekunde, belichten und fokussieren zuverlässiger – einschließlich eines nachführenden Autofokus für bewegte Motive – und haben einen optischen Sucher. Das bedeutet, der Blick durch den Sucher (über den Klappspiegel, der der Kamera ihren Namen gibt) zeigt das Motiv praktisch unverändert. Vor allem die manuelle Fokussierung klappt mit einem optischen Sucher deutlich besser als mit einem elektronischen Sucher oder über einen Monitor. Kleine Einschränkung: digitale Spiegelreflexkameras des FourThirds-Systems (kleinerer Sensor, kleinere Bauweise der Kameras), die auf den optischen Sucher und das dafür notwendige Prisma oben im Gehäuse verzichten und stattdessen mit einem elektronischen Sucher ausgestattet sind.

Die Nikon D7100 ist die ideale DSLR-Kamera für den ambitionierten Amateur, der mehr will, als nur Schnappschüsse zu machen. Vom schnellen Schuss aus der Hüfte bis zum perfekten Porträt im Studio können Sie mit dem Kreativwerkzeug D7100 einfach alles hinbekommen.

Praktisch alle neuen Kameramodelle können sogar als Videokameras verwendet werden – früher noch eine Domäne der Kompakten. Je nach Hersteller ist der Verwacklungsschutz in die Objektive oder in die Kamera integriert. Letzteres ist von Vorteil, weil dann auch ältere Objektive vom Verwacklungsschutz profitieren, der in der Regel ca. zwei bis drei Blendenstufen bringt. Man kann also auch bei wenig Licht noch zuverlässig aus der Hand fotografieren, ohne zu verwackeln.

Kameratest im Fotofachhandel

Ist die Bedienung einer Kamera zu kompliziert, erzeugt das Fotografieren über kurz oder lang nur Frust. Benötigt die Kamera z. B. mehrere Sekunden, bis sie für eine Aufnahme bereit ist, sind die Möglichkeiten für spontane Schnappschüsse zu sehr eingeschränkt. Je nach Motiv wirken sich die technischen und optischen Einschränkungen mehr oder weniger stark auf das Fotografieren aus. Tun Sie sich deshalb einen Gefallen und probieren Sie vor dem Kauf mehrere Kameras beim Fotofachhändler Ihres Vertrauens gründlich aus. Entscheiden Sie erst nach ein paar Versuchen, welche Kamera Ihnen am ehesten liegt und mit welchem Modell Sie am besten umgehen können.

Fotos an den Computer übertragen

Damit Sie Ihre Fotos zum Computer oder eine Direktdrucker übertragen können, verfügt jede die Kamera über eine Datenschnittstelle. Hier ist die USB-Schnittstelle (Universal Serial Bus) in der Version 2.0 Standard. Die beiden Enden des USB-Kabels sind unterschiedlich: Das für den Computer ist breit und flach, der Stecker für die Kamera ist kleiner. Die Kamerabuchse wird meist durch eine Gummiabdeckung oder Kappe geschützt, damit sie nicht verschmutzt bzw. keine Feuchtigkeit eindringt. Die Betriebssysteme Windows und Mac OS X erkennen ein neues Gerät, das mit einem USB-Anschluss verbunden wird, automatisch. Die Inbetriebnahme ist also auch für unerfahrene Computernutzer völlig unproblematisch.

USB-Kartenleser

Eine echte Erleichterung beim Übertragen von Bildern zum Computer sind USB-Kartenlesegeräte. Diese kleinen Boxen werden per USB-Kabel mit dem Computer verbunden. Viele Computer sind heute allerdings bereits mit fest eingebauten Kartenlesern ausgestattet. Meistens sind die Kartenleser aber gleich für eine ganze Reihe verschiedener Speicherkartentypen ausgelegt. Der große Vorteil des Kartenlesers ist, dass Sie Ihre Kamera nicht an den Computer anschließen müssen und damit den Akku in der Kamera schonen. Außerdem lässt sich ein externes USB-Kartenlesegerät an jeden beliebigen Computer anschließen.

Wenn Sie sich ein Kartenlesegerät kaufen, um den Datentransfer von der Speicherkarte zum Computer zu vereinfachen, achten Sie darauf, dass möglichst alle zurzeit aktuellen Speicherkarten unterstützt werden. Dann können Sie den Kartenleser auch noch verwenden, wenn Sie Ihr Kamerasystem wechseln.

Vorsicht beim Kauf von Zweitakkus 

Jede Digitalkamera benötigt elektrischen Strom, den sie üblicherweise aus einer austauschbaren und wiederaufladbaren Energiezelle (Akku) bezieht. Im Lieferumfang der Kamera ist entweder ein Ladegerät enthalten, oder der leere Akku muss geladen werden, während er in der Kamera steckt. In dem Fall besitzt die Kamera einen Anschluss für ein Netzgerät. Der Nachteil: Solange die Kamera mit dem Netzteil verbunden ist, ist sie nicht einzusetzen. Mit Ladegerät und Zweitakku können Sie flexibler fotografieren. Beim Kauf eines Zweitakkus sollten Sie sich immer für einen Originalakku Ihres Kameraherstellers entscheiden. Im besten Fall kommunizieren Billigakkus nicht korrekt mit der Kamera, sodass diese den Ladestand nicht richtig anzeigt. Im schlechtesten Fall wird die Kamera durch die mangelhafte Verarbeitung des Billigakkus geschädigt – glauben Sie dem erfahrenen Autor, dem genau das schon mit seinem Camcorder passiert ist.

Der Akku wird zu warm

Achten Sie auch darauf, dass die Akkus im Ladegerät nie heiß werden. Ein Akkulader, in dem Ihre Akkus wärmer als etwa 40 °C werden, sollten Sie entsorgen. Diese Erhitzung ist eine Folge von Überladung – und die sorgt dafür, dass Sie bald neue Akkus kaufen müssen.

Pflege zahlt sich aus

Jedes Jahr kommen neue, noch bessere und mit noch mehr Funktionen vollgestopfte Kameras auf den Markt. Wenn Sie also immer in der ersten Reihe sitzen möchten, ist es natürlich im Fall eines späteren Verkaufs nicht zu unterschätzen, wenn die Kamera einen gepflegten Eindruck macht. Eine Digitalkamera muss man, eine pflegliche Behandlung vorausgesetzt, nur in absoluten Ausnahmefällen zur Wartung zum Fachhändler bringen.

Man sollte jedoch auch nicht zu sorglos mit dem Stück Hightech umgehen, um Kamera, Objektiv und deren Innenleben nicht zu verunreinigen. Staub und – viel schlimmer noch – Feuchtigkeit können den mechanischen und elektronischen Bauteilen einer Digitalkamera den Todesstoß versetzen – mal abgesehen davon, dass Staub auf dem Sensor einer Spiegelreflexkamera unschöne Flecken auf jedem Foto produziert.

Staubbefall im Gehäuse vermeiden

Wird das Objektiv an einer Spiegelreflexkamera gewechselt, gelangt Luft, und damit Staub, ins Innere der Kamera. Um das Risiko eines verschmutzten Sensors zu minimieren, sollte man das Gehäuse nur in möglichst sauberer und staubfreier Umgebung öffnen. Halten Sie dabei die Kamera idealerweise nach unten. Zwar besitzen fast alle aktuellen Kameras mit Wechselobjektiv spezielle Antistaubsysteme, diese funktionieren aber nur dann zuverlässig, wenn der Staub nicht schon am Sensor klebt. Müssen Sie das Objektiv also mal in feuchter Umgebung oder draußen bei Regen wechseln, sollten Sie doppelt achtsam sein, damit keine Feuchtigkeit eindringt.

Sensoren mit Selbstreinigungssystem

Bei älteren Kameras mit Wechselobjektiv war Staub tatsächlich ein sehr großes Problem, dem man regelmäßig mit allerlei (teuren) Putzhilfen aus dem Fachhandel zu Leibe rücken musste. Gerade Profis, die häufig je nach Job und Motiv Objektive wechseln, müssen sich mit der Reinigung des Sensors auseinandersetzen oder in regelmäßigen Abständen ihre Ausrüstung zum Reinigen an den Kundendienst schicken. Um das Problem verschmutzter Sensoren zu entschärfen, haben alle großen Kamerahersteller ihren aktuellen SLR-Modellen entsprechende Antistaubsysteme spendiert. Zur Vermeidung verunreinigter Sensoren bietet es drei Methoden:

Um Staub und Schmutz, den die Kamera selbst erzeugt, zu minimieren, müssen die Hersteller den Verschlussmechanismus und den Gehäusedeckel vorn am Bajonett so konzipieren, dass möglichst wenig Abrieb entsteht. Vor dem Sensor liegt im nächsten Schritt ein Filter, der antistatisch wirkt und so verhindert, dass Staub durch elektrostatische Anziehung auf den Sensor gelangt.

Kernstück der Strategie gegen Verschmutzungen ist bei fast allen DSLR-Kameras die Selbstreinigung des Sensors, die bei jedem Ein- und Ausschalten automatisch ausgeführt wird. Hierbei entfernen hochfrequente Vibrationen vorhandene Staubrückstände. Muss es mal schnell gehen und drücken Sie direkt nach dem Einschalten der Kamera den Auslöser, wird diese Funktion natürlich sofort deaktiviert, damit Sie schnell auslösen können. Der Reinigungsvorgang wird nach jedem Ausschalten der Kamera wiederholt und kann jederzeit manuell aktiviert werden.

Schmutz am Kamerabody entfernen

Um Kameragehäuse und Objektive äußerlich zu pflegen, gibt es mehrere Möglichkeiten. Handelt es sich bei den Verschmutzungen am Gehäuse lediglich um Staubpartikel, kann man mit einem einfachen Brillenputztuch ohne zusätzliche Reinigungsmittel arbeiten. Auch ein Blasebalg oder ein Reinigungspinsel mit Blasebalg kommt infrage. Befinden sich Schlieren oder andere hartnäckigere Verschmutzungen auf dem Objektivglas, ist meist ein Feuchttuch, wie es auch zur Brillenreinigung verwendet wird, ausreichend. Diese feuchten Brillenputztücher gibt es z. B. beim Optiker. Feuchte Brillenputztücher kann man ebenfalls benutzen, wenn das Kameragehäuse Flecken und Fingerabdrücke abbekommen hat.

Reinigungsgeräte gibt es verschiedene. Zumindest ein geeignetes Tuch sollte immer dabei sein. Ebenfalls zu empfehlen sind ein Reinigungspinsel und ein Blasebalg oder – wie in der Abbildung zu sehen – ein kleines Druckluftgerät zum Reinigen des Objektivs.

Immer auf aktuelle Firmware achten

Jede Digitalkamera ist mit einem eigenen kleinen Betriebssystem ausgestattet, der sogenannten Firmware. Diese Software steuert alle Abläufe von der Aufnahme über die Bildverarbeitung bis zur Speicherung der Fotos. Wie jede Software kann auch die Firmware aktualisiert werden, wenn der Kamerahersteller neue Funktionen oder einfach nur Verbesserungen zur Verfügung stellt. Diese Firmware-Updates erscheinen unregelmäßig bzw. nur dann, wenn es notwendig ist. Sie können sich auf der Website des Herstellers im Supportbereich darüber informieren, ob für Ihre Kamera ein Firmware-Update verfügbar ist. Falls ein Update angeboten wird, laden Sie sich dieses auf Ihren Computer herunter und übertragen es auf eine Speicherkarte. Auf welche Weise Sie das Update auf die Kamera überspielen können, hängt vom jeweiligen Modell ab. Ein wichtiger Hinweis: Gehen Sie beim Update exakt so vor, wie es das Kamerahandbuch verlangt. Geht beim Update etwas schief, reagiert Ihre Kamera nicht mehr und muss zum Kundendienst.

Fotografieren Sie jetzt

Für rasche Schnappschüsse sind Sie mit einer schnellen Digitalkamera ohne große Auslöseverzögerung bestens gerüstet. Sie können bequem drauflosfotografieren, bis die Speicherkarte voll ist: einfach Belichtungs- und Schärfeautomatik einschalten, draufhalten und den Auslöser drücken. Sind die Bilder nichts geworden (Kontrolle am Display), werden sie gelöscht. Kleine Belichtungsfehler lassen sich mithilfe der Bildbearbeitung auch noch korrigieren. Was auch immer Sie fotografieren wollen – eine ordentliche Digitalkamera ist für jeden Spaß zu haben.

Schnelle Fotos aus dem Handgelenk sind mit einer Digitalkamera kein Problem. Ist die Lichtsituation nicht zu kompliziert, kann man sich auf die Automatikfunktionen verlassen.

Stimmungsvolle Porträts

Ständig gibt es Gelegenheiten, die zu einem stimmungsvollen Porträtfoto animieren können. Die Spontaneität, mit der digital fotografiert werden kann, unterstützt Sie dabei, außergewöhnliche Situationen nicht zu verpassen. Aber nicht nur Schnappschüsse sind mit einer Digitalkamera einfacher geworden, auch völlig durchgestylte und geplante Porträts profitieren von der neuen Arbeitsweise. Ob bei Tageslicht oder mit Blitzlicht im Studio – Sie können Perspektive und Beleuchtung so oft verändern und Probefotos schießen, bis die Bilder hinsichtlich Aufbau, Hintergrund und Licht genau so sind, wie Sie es sich vorstellen.

Früher waren für solche Bildkontrollen die guten alten Polaroids zuständig, die aber gerade für Amateure aufgrund der Kosten nicht in unbegrenzter Anzahl infrage kamen. Jetzt benötigt man nur noch seine Digitalkamera und kann testen, bis der Akku leer ist. Sind Sie ein Fan von Familienporträts, fotografieren Sie einfach drauflos und kontrollieren die Bilder schnell auf dem Display. Machen Sie lieber zu viele als zu wenige Bilder und sortieren Sie die unbefriedigenden einfach später am Computer aus.

Gerade bei Porträts führt Ausprobieren oft eher zu stimmungsvollen Fotos als ein geplantes Herangehen.

Landschaften wie gemalt

Die Landschaftsfotografie lebt von der bewussten Bildgestaltung. Die Geschwindigkeit der Kamera ist hier nebensächlich. Wichtig dagegen: Display und Sucher der Kamera sollten den Bildausschnitt, der später auf dem Foto zu sehen ist, möglichst genau wiedergeben. Ob der Sucher exakt arbeitet, kann man schnell mit ein paar Probeaufnahmen vor dem Kauf herausfinden. Problematisch bei der digitalen Landschaftsfotografie kann die Detailwiedergabe sein. Denn diese ist selbst mit guten Amateurspiegelreflexkameras nicht so gut, als dass die Aufnahmen mit den Fotos von Profis vergleichbar wären. Nicht umsonst arbeiten Profis in der Landschaftsfotografie mit Mittelformat- oder Großformatfilm – und nicht digital. Der Unterschied in der Auflösung zwischen Kleinbildnegativ und digitaler Aufnahme ist relativ gering.

Sie können also, wenn Sie früher Landschaften analog im Kleinbildformat fotografiert haben, getrost auf die Digitaltechnik umsteigen. Für einen Ausdruck oder Abzug in Größen bis A4 oder sogar A3 (10 Megapixel und mehr) ist die Qualität der meisten Digitalkameras auf jeden Fall ausreichend. Allerdings sollten sich echte Fans von Landschaftsfotos ernsthaft überlegen, besser gleich zu einem Spiegelreflexsystem zu greifen. Erstens sind die Sensoren größer, und zweitens kann man spezielle für die Landschaftsfotografie prädestinierte Objektive einsetzen, die denen einer Kompaktkamera um Meilen voraus sind. Beide Faktoren stehen für eine deutlich bessere Bildqualität, als kompakte oder Bridgekameras jemals erzielen können. 

Solche stimmungsvollen Motive sollte man sich nicht entgehen lassen – mit der Spiegelreflexkamera kein Problem.

Urlaubsbilder mit Neidfaktor

Noch vor ein paar Jahren war die Digitalfotografie nicht besonders für den Urlaub geeignet, weil die Bildqualität, die Kapazitäten von Speicherkarten und die Akkulaufzeiten zu gering waren. Mit modernen Digitalkameras sind Abzüge fürs Fotoalbum in der Größe von 13 × 18 cm und größer überhaupt kein Problem mehr. Auch die Speicherkarten wurden so weiterentwickelt, dass je nach Modell Hunderte von Fotos auf eine Karte passen können. Dazu kommen Geräte wie externe USB-Festplatten, Tablets oder leichte Notebooks, die gleich an die Kamera angeschlossen werden. Die Fotos können dann vor Ort überspielt werden, und die Speicherkarte ist wieder frei für neue Bilder. Auch die Akkulaufzeiten sind heute deutlich besser als noch vor ein paar Jahren, und man muss sich keine allzu großen Sorgen darüber machen, dass die Akkukapazität nicht für einen ganzen Tag ausreichen könnte.

Ob selbst gestaltete Urlaubskarten, die man im Labor bestellen oder auch selbst ausdrucken kann, eine individuelle Bildershow auf DVD für den Computer oder Fernseher oder ein Fotobuch mit den besten Motiven – auf Reisen zeigen Digitalkameras schnell, dass man den analogen Pendants keine Träne nachzuweinen braucht.

Kamera mit variabler Brennweite

Kleiner Tipp zur Reisefotografie: Besorgen Sie sich eine Kamera mit variabler Brennweite (Zoomobjektiv), um für alle Eventualitäten gut gerüstet zu sein. Zwar ist die Bildqualität einer Zoomkamera nicht ganz vergleichbar mit der einer Kamera mit Festbrennweite, auf einem normalen Laborabzug sieht den Unterschied jedoch kein Mensch. Wer mit einer DSLR fotografiert, kann natürlich mehr als ein Objektiv mitnehmen, um noch flexibler bei der Motivsuche sein zu können.

Einmalige Momentaufnahmen

Weil das Fotografieren mit der Digitalkamera so viel unbeschwerter ist und Sie nicht an die Kosten denken müssen, können Sie bei Sportmotiven so viel ausprobieren, wie Sie wollen. Gerade in der Fotografie schneller Bewegungen ist viel Übung notwendig. Sie müssen sich, wenn Sie nicht einfach auf gut Glück arbeiten wollen, mit der Kamera vertraut machen und lernen, wie man sie am besten für sich bewegende Motive einstellt. Falls Sie nicht manuell in Fokussierung und Belichtung eingreifen können oder wollen, stellen Sie ein Aufnahmeprogramm ein, das für schnelle Bewegungen ausgelegt ist.

Die meisten Digitalkameras haben ein Einstellrad, auf dem Symbole für die verschiedenen Programme zu sehen sind. Das für Bewegungen geeignete Programm wird meistens durch einen Läufer symbolisiert. Ist die Kamera richtig eingestellt, halten Sie drauf und drücken im richtigen Moment – z. B. wenn ein Radfahrer, ein Auto oder auch ein Motorrad an Ihnen vorbeikommt – den Auslöser. Die Ausbeute an brauchbaren Bildern wird anfangs ziemlich gering sein. Da die Daten aber jederzeit von der Speicherkarte oder dem Computer gelöscht werden können, entsteht kein materieller Schaden durch fehlgeschlagene Versuche.

Einfach die Kamera in eine Szene halten und abdrücken: Experimentieren Sie mit den unterschiedlichen Aufnahmeprogrammen Ihrer Digitalkamera, um bewegte Motive einzufangen.

Man muss es an dieser Stelle ganz klar sagen: Um wirklich professionelle Fotos von Rennwagen, Läufern oder Radfahrern hinzubekommen, benötigen Sie eine ebenso professionelle Ausrüstung. Weder die kleine digitale Kompaktkamera noch die meisten Bridgekameras sind dafür ausgelegt, schnelle Bewegungen perfekt scharf und in Topqualität aufzunehmen. Nur schnelle Spiegelreflexsysteme mit extrem lichtstarken und schnell fokussierenden Objektiven sind in der Lage, zuverlässig perfekte Sportbilder zu liefern – natürlich immer mit der Einschränkung, dass der Fotograf seine Ausrüstung auch hundertprozentig beherrscht.

Kamera mit dem Motiv bewegen

Und noch ein Tipp für fortgeschrittene Fotografen: Ziehen Sie mit! Bewegen Sie also die Kamera mit dem Motiv mit und halten Sie den Auslöser einfach so lange gedrückt (Serienaufnahmen einstellen!), bis die Szene vorbei ist.

Blitzporträts ohne rote Augen