Cover

Das Buch

Emma träumt von einer Karriere beim Film und ist bereit, alles dafür zu tun. Amanda ist eine mächtige Filmproduzentin und nimmt sich, was – und vor allem wen – sie will. Zwei Frauen in Hollywood, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten, und doch verbindet sie etwas. Und zwar nicht nur die Lust auf heißen Sex ...

Die Autorin

Kerstin Dirks, 1977 in Berlin geboren, hat eine Ausbildung zur Bürokauffrau absolviert und Sozialarbeit studiert. Sie schreibt seit mehreren Jahren historische Liebesromane, erotische Romane und Fantasy.

Kerstin Dirks

Spiel mit mir

Erotischer Roman

Ullstein

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Neuausgabe bei Refinery

Refinery ist ein Digitalverlag

der Ullstein Buchverlage GmbH,

Berlin Juli 2018 (1)

© Ullstein Buchverlage GmbH, Berlin 2011

Covergestaltung: © Sabine Wimmer, Berlin

ISBN 978-3-96048-204-8

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Jon hielt zwei Gläser Sekt in den Händen und stieß die Tür hinter sich zu. Ein Lächeln umspielte seine Lippen, während sein Blick langsam an Amanda herunterglitt. Sie genoss es sehr, von diesem deutlich jüngeren Mann so angeschaut zu werden.

Er sah in dem halb aufgeknöpften Hemd verdammt sexy aus. Der Ansatz seiner Brustmuskeln war zu sehen. Die Krawatte hing ihm lose um den Hals. Ein hübscher Kellner.

Amanda setzte sich auf sein Bett. Das Schlafzimmer war einfach eingerichtet. Aber alles in allem war es eindeutig besser, als sie es von einer Männer-WG erwartet hatte, zumal über allem Jons sinnlichherber Duft schwebte. Eine Mischung aus Moschus und noch etwas anderem, was sie nicht einordnen konnte.

Und dieser Duft machte sie ein bisschen nervös. Es war lange her, seit sie zuletzt dieses wohlig schöne Kribbeln im Bauch verspürt hatte. Ihr Alltag bot wenige Gelegenheiten für Erotisches. Sie war Geschäftsfrau, stand berufsbedingt ständig unter Strom. Wer in ihrer Branche falsche Entscheidungen traf, der war schnell weg vom Fenster. Privatleben? Fehlanzeige. Auch körperliche Bedürfnisse standen oft hinten an. Doch heute Nacht würde es anders sein. Heute Nacht ließ sie sich auf dieses verführerische Abenteuer ein.

»Nett hier.«

»Findest du?« Er reichte ihr ein Glas und stieß mit ihr an. »Du bist doch sicher Besseres gewohnt.« Erneut schenkte er ihr dieses unglaubliche Lächeln. Es wirkte verrucht, männlich, als wollte es sagen: Du bist längst in meinem Netz gefangen, du hast es nur noch nicht gemerkt.

In diesem Punkt irrte er. Aber das machte die ganze Angelegenheit nur noch interessanter.

Ja, Jons Lächeln, das Begehren in seinen Augen und seine unbeschwerte Art taten ihr gut. Sehr gut sogar.

»Ja, sicher.« Sie musste schmunzeln. Wahrscheinlich glaubte Jon, sie sei mit einem goldenen Löffel im Mund geboren worden, dabei war genau das Gegenteil der Fall. »Du wirst es nicht glauben, aber ich habe auch mal in einer WG gewohnt.«

»Ist nicht wahr?«

Er berührte sacht ihre Schulter, und Amanda spürte erneut dieses Kribbeln. Ganz vorsichtig schob er ihr die Bluse ein Stück weit herunter und streichelte die empfindsame Stelle oberhalb ihres Schlüsselbeins. Mehr konnte er nicht entblättern, denn der Stoff spannte sich eng um ihren Busen.

Amandas Herz begann schneller zu schlagen, und ihr Mund wurde trocken. Sehr trocken. Das Schlucken fiel ihr schwer. Schnell nippte sie an ihrem Sekt.

Diese Augen. Eine solch intensive Farbe hatte sie nie zuvor gesehen. Sie schienen fast unnatürlich, geheimnisvoll, lockend. Ziemlich lockend sogar.

Sie nahm einen weiteren Schluck und nickte, danach stellte sie ihr Glas auf dem Nachtschränkchen ab und legte Jon die Arme um die schlanken Hüften. Er lachte und hatte Schwierigkeiten, sein Glas gerade zu halten. Sie küsste die Beule, die sich unter dem Jeansstoff abzeichnete, spürte darunter das verlangende Pulsieren. Es löste ein Prickeln in ihrem Inneren aus, das durch ihren ganzen Körper rieselte und sich in ihrer Mitte zu sammeln schien, als befände sich dort eine Art Magnet. Die Intensität ihrer eigenen Empfindungen raubte ihr einen Moment lang den Atem. Fest presste sie die Lippen auf die Ausbuchtung in seiner Hose, massierte sie durch sachte Bewegungen ihres Mundes, was Jon spürbar nervös machte. Wenn ihre Freundin Catherine sie hätte sehen können, sie hätte vor Freude in die Hände geklatscht.

Geschickt löste sie seinen Gürtel, ließ ihn zu Boden fallen und öffnete den Reißverschluss seiner Jeans. Sie fühlte die beträchtliche Beule unter dem rauen Stoff, strich in Vorfreude einmal darüber, ehe sie ihm die Hose bis zu den Knien herunterzog. Seine Oberschenkel waren muskulös, und was sich unter seiner Unterhose abzeichnete, übertraf ihre Erwartung. Staunend musterte sie seine Männlichkeit, die sichtbar gegen den Stoff drückte, so als wollte sie sich aus dieser Enge befreien. Sie hörte ihn leise lachen.

»Was ist? Geht es dir zu schnell?«, fragte sie verunsichert und sah zu ihm hoch.

»Ganz im Gegenteil. Es macht mich scharf, wenn eine Frau weiß, was sie will«, erwiderte er.

Jon stellte sein Glas neben ihres, streifte die Jeans ab und legte sich auf Amanda. Sie sank nach hinten und spürte seinen Körper auf ihrem. Er war durchtrainiert, kräftig. Perfekt geformt. Herrlich warm, lebendig, und sein Duft berauschte sie.

Heiße Küsse benetzten ihren Hals, hinterließen eine prickelnde Spur auf ihrer Haut. Wie lange war es her, seit sie das letzte Mal ein derartiges Verlangen in sich gespürt hatte? Erst saugte er zärtlich an ihrer Kehle, dann ein wenig wilder, gleich einem Vampir, als wollte er sie jeden Moment beißen. Doch statt seiner Zähne spürte sie nur weiche, feuchte Lippen, die zärtlich über sie glitten.

»Du bist aufregend«, flüsterte er. »Sinnlich. Sexy.«

Dito! Aber nun wollte sie seine Lippen endlich woanders spüren. Amanda legte ihm die Hand unter das Kinn und schob es hoch, bis sich ihre Münder berührten. Sie wollte wissen, wie er schmeckte, und Jon ließ sich nur allzu bereitwillig von ihr führen. Als seine Zunge vorsichtig ihren Mund öffnete, verstärkte sich der elektrisierende Schauer, und sie fing leicht zu frösteln an. So als hätte sie Fieber. Ihre Zungen rieben aneinander, ungestüm, leidenschaftlich kämpften sie um die Vorherrschaft, und das Frösteln verwandelte sich abrupt in einen Vulkanausbruch.

Heiße Lava schien durch ihre Adern zu fließen, ihre Sinne zu benebeln. Amandas Kopf glühte. Ihre Wangen brannten. Sie merkte gar nicht, wie sich ihre Beine ganz von selbst öffneten, und als wäre er ihr passendes Gegenstück, das nur für sie geschaffen worden war, sank sein Unterleib zwischen ihre Schenkel. Sie passten perfekt ineinander, wie zwei Teile eines Puzzles. Sie spürte Jons pulsierendes Glied, das sich gierig an sie drückte.

»Ich hätte nicht gedacht, dass sich eine Frau wie du für mich interessieren könnte«, sagte er in einer kurzen Atempause, bevor Amanda seinen Mund erneut mit ihren Lippen verschloss.

O ja, er schmeckte genauso gut, wie er roch. Moschus. Und dieses andere gewisse Etwas. Was war das nur? Zartbitterschokolade!

Seine Hände fuhren durch ihr Haar, wanderten tiefer und öffneten geschickt Knopf für Knopf ihre Bluse. Zärtlich strichen seine Finger über ihr Dekolleté, zupften an ihrem BH, ohne ihn zu lösen, ehe sie wieder hinaufwanderten und ihren Hals kraulten. Aber dann hörte er auf, legte ihr den Zeigefinger auf die Unterlippe und zog sie nach unten, so dass sich ihr Mund leicht öffnete. Amanda nahm seine Fingerspitze in den Mund und lutschte an ihr wie an einer Zuckerstange. Eine verbotene Süßigkeit. Es zuckte verräterisch in seiner Unterhose. Aber daran störte sie sich jetzt nicht. All ihre Sinne konzentrierten sich auf seinen Finger, an dem ihre Lippen auf und ab wanderten, ihn aufnahmen, um ihn gleich darauf wieder freizugeben. Seine Haut glänzte von ihrem roten Lippenstift.

Jon verfolgte ihre Bewegungen ganz genau und leckte sich gierig über die Lippen. Wenn er nur ahnte, welchen Hunger er in ihr entfachte.

Sie war froh, ins Hotel Beverly Wilshire gekommen zu sein. Anderenfalls wäre sie diesem hinreißenden Mann niemals begegnet. Es hatte sofort zwischen ihnen gefunkt. Amanda war nur auf Catherines Drängen gekommen; und er, um die Gäste zu bedienen. Sie hatte befürchtet, es würde eine jener langweiligen Partys werden, die sie normalerweise mied. Aber heute Nacht hatte es sich überraschend anders entwickelt. Noch bevor die Party zu Ende war, hatten sie sich zurückgezogen, um allein zu sein.

Amandas Hände gruben sich in Jons dichtes braunes Haar, das sich wie Seide anfühlte und im Licht der Nachttischlampe leicht golden schimmerte. Ein phantastisches Gefühl.

Jon entzog ihr seinen Finger und brachte seine eigenen Lippen zum Einsatz. Sie glitten über ihren BH, ihren Bauchnabel und schließlich über den Bund ihres Rocks, den er nun hochschob, um so freie Sicht auf ihren Spitzenslip zu bekommen. Vorsichtig drückte er ihre Beine auseinander, griff nach ihrem Slip und zog ihn herunter. Amanda spürte die kühle frische Luft, die nun über die Innenseite ihrer Schenkel strich und ihre geschwollenen, heißen Schamlippen kitzelte. Ein sinnlicher, fast schon unschuldiger Kuss landete auf ihrem Venushügel, doch dieser Kuss entfachte ein Feuer in ihrem Inneren.

Lass mich nicht warten, schoss es ihr durch den Kopf. Geduld war nie ihre Stärke gewesen, und sein heißer Atem an ihrer Spalte genügte bereits, um sie feucht werden zu lassen.

Doch Jon schien es keinesfalls eilig zu haben. »Wunderschön«, flüsterte er und betrachtete sie ausgiebig, weidete sich an dem, was er vor sich sah, ehe er mit dem Gesicht zwischen ihre Schenkel abtauchte. Sie spürte, wie er ein- und ausatmete, wie seine Lippen scheinbar versehentlich hier und da ihre kleinen Schamlippen berührten, und wie schließlich seine Zunge mit leichtem Druck über diese strich, bis er ihre Klitoris fand. Und in dem Moment, in dem seine Zungenspitze ihre Perle berührte, um sie hervorzulocken, jagte ein kleiner Blitz durch ihren Unterleib, eine seltsame Mischung aus Schmerz und Lust. Ihre Beine zuckten unwillkürlich.

»Alles okay?«, fragte Jon.

»Ja … es ist … geil«, gab sie atemlos zurück.

Jon, der nun zwischen ihren Beinen hervorlugte, zwinkerte ihr zu und tauchte ein zweites Mal hinab. Zunächst sehr behutsam, dann mit stetig erhöhtem Druck leckte er sie in einem Rhythmus, der Amanda zusehends mehr um den Verstand brachte. Ihre Finger krallten sich in das Laken, rissen daran, bis es sich lockerte.

Sie atmete tief ein, reckte sich ihm entgegen, erstaunt darüber, wie sehr sie sein Zungenspiel antörnte und wie gut er seine Lippen einsetzte, die immer wieder über ihre Perle strichen, an ihr saugten. Doch gerade als Amanda glaubte, unter seinen süßen Küssen tatsächlich kommen zu können, hielt Jon inne und grinste sie frech an. Verdammt! Wie konnte er ausgerechnet jetzt aufhören? Kurz bevor sie ihren Höhepunkt erreichte. Das Zucken ihrer Beine verstärkte sich, verwandelte sich in ein Zittern, ein Beben.

»Was … zum Teufel …«

»Nur die Ruhe.«

Seelenruhig kraulte er ihre Scham, berührte – ganz zufällig – ihre Klitoris, doch nur kurz, und befreite sein Glied aus der Unterhose.

Amanda konnte nicht glauben, was hier geschah. Wie konnte er sie erst derart antörnen und sie dann ins Nichts fallen lassen? In einem Zustand zwischen Erregung und Ernüchterung.

Quälend langsam war dieses gleichmäßige, zärtliche Streicheln, das sie kaum ertrug, weil es sie in diesem seltsamen Zustand gefangen hielt.

Jetzt lösten sich seine Hände auch noch von ihrem glühenden Zentrum, strichen stattdessen über ihre zitternden Oberschenkel, die ein Eigenleben zu entwickeln schienen, die sie kaum noch unter Kontrolle hatte.

»Je länger du es herauszögerst, desto geiler wird der Orgasmus«, versicherte er ihr. Aber Amanda wollte, nein, konnte nicht länger warten. Das Prickeln in ihrer Scham brachte sie sonst um. Eine Sekunde länger und es wäre ihr gekommen.

Doch was ihr hübscher Kellner konnte, das konnte sie schon lange und besser. Sie setzte ihm sanft ihren nackten Fuß in den Schritt, rieb ihn und beobachtete mit Genugtuung, wie sich Jons Gesicht rötete. »Das ist Erpressung.«

Er wuchs, wurde immer härter, dann hörte sie abrupt auf, spürte nur, wie sein Glied fast schon hilflos unter ihrer Fußsohle zuckte. Sie beobachtete ihn weiter, ehe sie zufrieden ihren Fuß löste und das Bein einladend zur Seite ausstreckte, um die Sicht auf ihre Scham wieder freizugeben. »Bekommst du eigentlich immer, was du willst?«, fragte er heiser.

Amanda lachte. »Meistens.«

Er musste kapitulieren, was er ganz offensichtlich nur zu gern tat, zog ein Kondom über und beugte sich über sie. Endlich! Hoffentlich war es noch nicht zu spät. Amandas Hände fuhren über seine Brust, die sich verführerisch anfühlte, unbehaart, sehr muskulös, aber glücklicherweise war sie nicht derart stark sonnengebräunt wie die Haut der meisten kalifornischen Männer.

»Ich möchte gern mehr über dich wissen«, hauchte er, sie küsste ihn rasch. Doch nicht nur ihre Münder verschmolzen jetzt miteinander.

Jons Hüften bewegten sich kraftvoll und rhythmisch, und Amandas Fingernägel krallten sich in Ekstase in seinen Rücken. Immer schneller stieß er in sie, füllte sie ganz und gar aus, während sie sich ihm entgegendrängte, ihn gierig empfing. Ja, da war es wieder. Dasselbe intensive Vibrieren, das mit jedem Stoß stärker wurde, sie mit jedem Stoß weiter forttrieb. Immer höher hinauf. Fast so, als würde sie fliegen.

Jon hatte recht gehabt. Das Hinauszögern des Orgasmus hatte ihn nur noch geiler werden lassen. Verdammt geil! Sie war völlig durchgeschwitzt, spürte selbst jetzt noch die Nachwirkungen, die ihren Körper regelrecht schüttelten.

»Danke«, flüsterte sie und genoss das Nachbeben, strich über Jons Haar, fasziniert von dessen Farbenspiel, und wurde mit einem Mal so müde, dass sie die Augen nicht länger offen halten konnte.

»Du bist verdammt süß«, hörte sie seine Stimme wie aus weiter Ferne. Ein kleiner Kuss landete auf ihrer Halsbeuge. Sie lächelte in sich hinein. Dieser Mann hatte vom ersten Augenblick an ihre Aufmerksamkeit gefesselt, war ihr unter all den anderen vom Servicepersonal aufgefallen, weil er so faszinierend blaue Augen und einen auffallend durchtrainierten Körper hatte.

Amanda genoss es, nun in seinen starken Armen zu liegen, seinen Duft in sich aufzunehmen, seine muskulöse Brust an ihrem Rücken zu spüren.

Es war verdammt lange her, seit sie neben jemandem eingeschlafen war. Und doch sollte es bei einem One-Night-Stand bleiben. Nicht mehr, nicht weniger. Ohne Verpflichtungen. Ohne ein Versprechen. Ein Abenteuer. Und eine wunderbare Erinnerung.

*

Das war sie also gewesen. Ihre erste Casting-Director-Audition. Emma Conaway sank in das weiche Polster zurück und knabberte an ihren Fingernägeln. Man hatte sie gebeten, noch zu warten. Das war ungewöhnlich. Normalerweise sagten sie, sie würden sich melden oder die Agentur benachrichtigen. Hoffentlich war es ein gutes Zeichen, dass sie nach ihrem Vorsprechen noch einmal draußen Platz nehmen sollte. Die anderen Mädchen waren längst gegangen. Der Vorraum, der vor wenigen Stunden noch überfüllt gewesen war, war nun leer. Überall lagen zusammengeknüllte Skripte herum, aus denen die Schauspielerinnen hatten vortragen müssen.

Gebannt starrte Emma auf die verschlossene Tür vor sich. Sie hatte ein gutes Gefühl. Die Rolle schien wie für sie geschaffen. Eine ehrgeizige junge Frau, Anfang zwanzig, die sich trotz aller Widrigkeiten durchs Leben kämpfte. Sie identifizierte sich mit der Figur der Gloria, es gab ein Band zwischen ihnen, das es Emma erleichterte, sich in die Rolle hineinzuversetzen, sie zu leben. Auch sie war aus der ländlichen Heimat nach Los Angeles gezogen, um ihren Traum zu verwirklichen. Zwar wollte Gloria im Gegensatz zu Emma keine Schauspielerin werden, doch sie strebte eine Karriere als Ärztin an, wollte auf eigenen Füßen stehen, etwas aus ihrem Leben machen. Dem Alltagstrott entfliehen. Da fiel ihr Onkel Macs Behauptung, dass aus ihr niemals etwas werden würde, wieder ein. Und die Erinnerung daran versetzte ihrem Herzen einen leichten Stich, doch Emma schüttelte sie schnell ab. Onkel Mac hatte hier nichts zu suchen. Seine Äußerungen hatten sie immer nur heruntergezogen.

Heute war ihr Tag. Und sie würde allen beweisen, dass sie kein einfältiges Mädchen war, dass mehr in ihr steckte.

Nervös presste Emma die Knie zusammen und lauschte dem Ticken der Wanduhr. Worauf wartete Mr. Rhett? Ein Go oder ein No, das konnte doch nicht so schwer sein. Sie faltete die Hände und sandte ein Stoßgebet gen Himmel, dass ihr ein einziges Mal Glück beschieden sei und sie diese Rolle bekäme. Für Emma wäre sie mehr als nur ein Job. Sie wäre das Symbol ihrer Unabhängigkeit. Wenn sie zu Gloria wurde, würde sie mit erhobenem Haupt nach Hause zurückkehren, anstatt als Versagerin, wie man es ihr prophezeit hatte. Ihre Mutter würde stolz auf sie sein, vielleicht sogar Onkel Mac. Schließlich wäre sie dann landesweit bekannt. Die Serie »Rich and Powerful« war in den Staaten sehr beliebt. Nach einem anfänglichen Quotentief war sie eine der populärsten Serien im amerikanischen Fernsehen geworden. Ein ideales Sprungbrett. Emma glaubte an sich und ihr Talent. Sie hatte überzeugt, sonst säße sie jetzt nicht mehr hier.

Endlich ging die Tür auf, und eine Frau mit Hochsteckfrisur kam auf sie zugestöckelt. »Mr. Rhett möchte Sie jetzt sehen«, sagte die Assistentin und hielt ihr die Tür auf.

Emma spürte, wie ihre Knie noch etwas weicher wurden und zu zittern begannen, ihre Hände waren feucht. Unauffällig wischte sie sich diese an ihrem kurzen Röckchen ab, bedankte sich freundlich bei der Frau und fuhr sich noch einmal schnell durch das dauergewellte Haar, bevor sie den Raum betrat.

Vorhin, als sie bei ihm vorsprechen musste, hatte er wie ein Künstler gewirkt, nun sah er aus wie ein Geschäftsmann. Adrett. Der Anzug stand ihm vorzüglich. Mr. Rhetts große, athletische Gestalt war ihr schon vorhin aufgefallen. Er war ein Mann, bei dem sie unter anderen Umständen schwach werden konnte. Nun studierte er mit großer Aufmerksamkeit das hellgrüne Blatt Papier in seiner Hand. Emma erkannte es wieder. Es war ihr Anmeldebogen, auf dem Mr. Rhett sich während ihrer Darbietung Notizen gemacht hatte.

Ihre Knie zitterten nun so heftig, dass sie kaum noch aufrecht gehen konnte. Sie streckte den Arm aus, hielt sich mit einer Hand an der Stuhllehne fest und setzte sich zitternd vor Mr. Rhett hin.

Erst jetzt sah er zu ihr auf, mit einem Blick, der Willensstärke verriet.

»Das war eine sehr interessante Vorstellung, Miss Conaway«, kam er gleich zur Sache. Und Emmas Herz begann schneller zu schlagen. Sie hoffte so sehr, dass er ihr die Rolle gab. Ihr ging es nicht nur darum, in einer der bekanntesten Fernsehserien Amerikas mitzuspielen oder Onkel Mac zu überzeugen, Emma mochte die Rolle als solche. Sie war Gloria. Das spürte sie mit jeder Faser ihres Körpers.

»Vielen Dank.«

»Sie haben mir wirklich gut gefallen. Außerdem haben Sie das Aussehen, das ich mir für die Gloria wünsche.«

Ihr Äußeres war auch der Grund gewesen, warum Jack sie in seine Agentur aufgenommen hatte, obwohl sie keine Schauspielschule absolviert hatte. Doch ihr Agent war der Ansicht gewesen, dass hübsche Mädchen immer irgendwo unterkamen. Emma wollte zwar durch ihr Talent überzeugen, wenn ihr Aussehen ihr jedoch Tür und Tor öffnete, würde sie das ohne Zögern nutzen. Das Geschäft war hart. Das wusste sie von Cat, die schon länger dabei war als sie. Und wer eine Chance bekam, der nutzte sie.

»Sehen Sie, das Problem ist, dass es viele Interessentinnen für die Rolle gibt. Natürlich haben wir viele junge Damen bereits ausgesiebt, die nicht in unser Konzept passen, aber es bleiben immer noch genügend, die wie Sie für die Rolle in Frage kämen. Zum Teil sind es Damen, die ihre Schauspielkarriere bereits während ihrer Ausbildung begannen, die Erfahrung haben und die wissen, was auf sie zukommt. Und auf die ich mich verlassen kann.«

Emma verkrampfte sich. Das Gespräch ging in eine Richtung, die ihr nicht gefiel, denn Erfahrung im Business hatte sie nicht vorzuweisen. Das wusste Mr. Rhett natürlich, weil er ja ihren Anmeldebogen vor sich hatte, dennoch hakte er nach. »Was haben Sie denn schon so alles gemacht?«

Kühe gemolken, den Stall ausgemistet, Obst auf dem Markt verkauft. Aber das war sicher nicht das, was Mr. Rhett hören wollte. Ihm wäre eine Vita mit einer Projektliste lieber, die gut und gerne von jemandem stammte, der doppelt so alt war wie sie.

»Bitte, Sir, ich will diese Rolle. Geben Sie mir eine Chance. Ich werde Sie nicht enttäuschen.« Niemals wieder wollte Emma auf dem Hof arbeiten und sich von ihrem Onkel kleinreden lassen.

»Ich bin die Richtige, das weiß ich. Und ich würde alles tun, um Gloria spielen zu dürfen.«

Mr. Rhett lehnte sich auf seinem Bürostuhl zurück und schaute abwechselnd auf sie und ihren Anmeldebogen. Ein merkwürdiger Ausdruck trat in seine Augen, den Emma nicht recht deuten konnte. Ein seltsames Glitzern.

»Mir gefällt die Leidenschaft, mit der Sie kämpfen«, meinte er schließlich, nachdem er sie unerhört lange angestarrt hatte. »Leidenschaft ist, was einen Schauspieler antreibt. Ohne Leidenschaft funktioniert es nicht, nicht in diesem Job.« Er lächelte charmant, und Emma wich seinem glühenden Blick aus, beobachtete lediglich aus dem Augenwinkel, wie er seine Krawatte lockerte und sogar den obersten Knopf seines Hemdes öffnete.

»Miss Conaway, Sie sind doch eine kreative Frau. Fällt Ihnen denn keine Möglichkeit ein, mich zu überzeugen?«

»Ich verstehe nicht ganz …«

Ein süffisantes Lächeln trat auf seine geschwungenen Lippen. Offenbar hatte er ihre Aussage, sie würde alles für die Rolle tun, falsch interpretiert. Und ihr wurde erst jetzt klar, wie genau er es aufgefasst hatte.

»Miss Conaway, Sie verstehen mich schon. Geben Sie mir einen Grund, mich für Sie zu entscheiden.«

Emma erstarrte am ganzen Körper. Irgendeine imaginäre Kraft versuchte ihre Brust auseinanderzureißen. Zumindest fühlte es sich so an.

Sein Blick bohrte sich förmlich in Emma. Sie sah seine Willenskraft, seine Entschlossenheit, seine Kampfbereitschaft. Dominanz. Männlichkeit. Ihr hätte es Angst machen sollen, sie verunsichern müssen, stattdessen spürte sie plötzlich ein seltsames, anregendes Gefühl zwischen den Beinen, als würden Tausende kleine Ameisen durch ihren Körper wandern. Rasch wich sie diesem gefährlichen Blick aus, presste die Beine zusammen, um die Kontrolle über sich und ihren Körper zurückzugewinnen.

Du und Schauspielerin? Glaubst du wirklich, die nehmen eine wie dich? So einen Bauerntrampel? Das war sie wieder, Onkel Macs Stimme. Er hielt nicht viel von Schauspielerei, war es doch in seinen Augen keine richtige Arbeit, sondern nur Firlefanz. Und dennoch traute er es ihr nicht zu, Fuß in dieser Branche zu fassen. Sie sollte doch froh sein, wenn Dylan sie zur Frau nahm. Dankbar, dass er sich für sie interessierte. Emma schluckte. Dylan war ein Ekel, versoffen, viel zu alt für sie, aber Onkel Mac wäre wohl froh gewesen, wenn sie dessen Antrag angenommen hätte und als ehrbare Frau vom Hof gegangen wäre. Doch an Dylan war nichts. Er war nicht einmal sexuell anziehend.

Da war ihr ein Mann wie Mr. Rhett tausendmal lieber. Der sah wenigstens nach etwas aus. Und er konnte ihr helfen.

»Emma, du brauchst dich doch nicht vor mir zu fürchten«, sagte er sanft. »Ich meine es gut mit dir.« Seine Hand legte sich plötzlich auf ihre, drückte sie sacht. Und Emma zog sie nicht zurück. Er lächelte Emma auf eine Weise an, als läge ihm tatsächlich etwas an ihr. Sie ließ sich davon nicht täuschen, aber allein die Illusion baute sie auf. Zumal ihr Schicksal in Mr. Rhetts Händen lag und er es, wenn er es wollte, zum Guten wenden konnte.

»Ich … ich … müsste mich … eben frisch machen«, stammelte sie. Das Lächeln in Mr. Rhetts Gesicht wurde breiter. Es sah so unglaublich freundlich aus, wirkte sogar ein bisschen anziehend. Er nickte. »Die Damentoilette ist gleich links.«

Emma erhob sich. Waren ihre Knie vorhin noch weich gewesen, so fühlten sie sich nun wie Pudding an. Es war ein Wunder, dass sie die Tür ohne Stolpern oder gar Stürzen erreichte. Der Boden unter ihren Füßen schien aus Watte zu sein und immer genau dann nachzugeben, wenn sie glaubte, einen festen Stand zu haben. Als sie endlich die Klinke in der Hand hielt, hörte sie Mr. Rhetts dunkle, männliche Stimme hinter sich, die ganz zweifelsohne befehlsgewohnt war. »Und lass mich nicht zu lange warten, Emma.«

Emma sagte nichts, verließ den Raum und flüchtete auf die Toilette. Rasch drehte sie den Wasserhahn auf, hielt ihre Hände unter das kühle Nass und befeuchtete sich das Gesicht. Sie brauchte einen klaren Kopf.

»Sie müssen das nicht tun.«

Emma wandte sich um und bemerkte Mr. Rhetts Assistentin hinter sich, die ihr offenbar gefolgt war.

»Die Produzenten von ›Rich and Powerful‹ verlassen sich auf sein Urteil. Und bisher sind sie immer gut damit gefahren«, wiederholte Emma mechanisch genau das, was Mr. Rhett ihr vorhin erzählt hatte, nachdem sie als Nummer 15 vor ihn getreten war, um vorzusprechen.

»Mr. Rhett hat aber auch ein Auge für andere … Talente«, erwiderte die Assistentin. Ihr Blick glitt über Emmas üppige Oberweite, die in einem engen Shirt steckte, das ihre Formen noch betonte.

»Was meinen Sie damit?«

»Kindchen, ich arbeite schon seit Jahren mit Mr. Rhett zusammen, und Mädchen wie Sie laufen bei uns jeden Tag durchs Büro. Glauben Sie wirklich, Mr. Rhett könnte jeder von ihnen eine Rolle anbieten? Natürlich, das eine oder andere Mal hat es vielleicht geklappt. Doch letztendlich sind es doch nur Versprechungen geblieben.«

»Und was wird es in meinem Fall sein?«

Die Assistentin zuckte mit den Schultern. »Um das zu beantworten, müsste ich wohl in Mr. Rhetts Kopf stecken.«

Emma drehte den Hahn noch einmal auf und hielt ihre Handgelenke unter das kalte Wasser. Sie war überzeugend gewesen, sie hatte so gut gespielt wie noch nie. Sie war Gloria! Diese Rolle war wie für sie geschaffen. Es war keine Einbildung, und Emma neigte normalerweise nicht zur Selbstüberschätzung, doch dieses eine Mal war sie völlig von ihrer eigenen Leistung überzeugt. Sie hatte Gloria förmlich gespürt, als sie die kleine dramatische Liebesszene mit dem Schauspieler vorgeführt hatte, der für die Rolle von Glorias Liebhaber vorgesehen war. Auch zwischen ihnen hatte die Chemie gestimmt. Sie musste diese Rolle haben. Sie brauchte sie. Es wäre der Beweis, dass sie etwas erreichen, auf eigenen Füßen stehen konnte. Als sie Hamilton verlassen hatte, hatten die jungen Männer Wetten abgeschlossen, dass sie noch vor dem Ende des Sommers wieder zurück wäre – gescheitert an ihren großen Träumen. Der Sommer war lange herum, fast ein Jahr war vergangen, seitdem sie ihrer Familie den Rücken gekehrt hatte. Ein Jahr, in dem sie sich mit Kellnerjobs über Wasser gehalten hatte, ohne wirklich etwas erreicht zu haben oder vorangekommen zu sein. Jetzt wurde es langsam wieder heiß draußen.

»Ihre Entscheidung«, meinte die Assistentin und wandte sich ab. Emma sah wieder in den Spiegel. Ihr Blick hatte sich verändert. Sie wirkte nicht mehr ganz so hilflos und erschüttert, nun blickte ihr eine entschlossene junge Frau entgegen, die auch etwas vom großen Kuchen des Lebens abbekommen wollte und dafür kämpfen würde. Sie war Gloria! Das musste auch Mr. Rhett sehen, wenn er nicht blind war.

Ja, er war ein lüsterner Bastard, der offenbar nichts ohne Gegenleistung tat. Er hatte aber auch ihr Talent erkannt. Sie erinnerte sich an die Notizen in seiner Hand. Die hatte er sich gewiss nicht ohne Grund gemacht, und offenbar hatte es einiges zu notieren gegeben. Sie war ihm aufgefallen. Nicht nur rein körperlich. Doch das alles nützte ihr nichts, wenn sie sich nicht auf dieses verruchte Spiel einließ. Tat sie es nicht, so tat es eine andere, und die bekam dann ihre Rolle.

Emma schluckte schwer. Von der Besetzungscouch hörte man immer wieder. Vielleicht war dies tatsächlich der einzige Weg. Zumindest für jemanden wie sie, der nichts vorzuweisen hatte außer sich selbst.

Mr. Rhett war attraktiv. Er hatte schöne Lippen. Starke Hände. Ein interessantes Gesicht. Noch einmal wischte sie sich mit kühlen Händen über die Stirn.

»Für Gloria«, sagte sie zu sich selbst und rückte ihren BH zurecht. Diese Chance kam vielleicht nicht so schnell wieder. Sie musste sie jetzt nutzen.

Als sie in sein Büro zurückkehrte, öffnete Mr. Rhett auch die anderen Knöpfe seines Hemdes …

*

Verdammter Wecker! Jon Millers Blutdruck stieg auf ein ungesundes Maß an. In einer Stunde hatte er ein wichtiges Vorstellungsgespräch, aber dieser verdammte Wecker hatte ihn sabotiert. Um 3 Uhr nachts war er stehengeblieben, hatte folglich nicht um 9.30 Uhr geklingelt, und nun war es bereits 11 Uhr, wie er mit einem Blick auf seine Armbanduhr feststellte. Jon warf die Bettdecke zurück, als ihm ein Stück Papier entgegenflog. Er fing es auf und las die Nachricht: »Guten Morgen und vielen Dank. Amanda. XXX«. Ihr Duft umgab noch immer sein Bett. Für einen kurzen Augenblick tauchte er in seine Erinnerung ab, genoss noch einmal ihre samtweiche Haut an der seinen und das sinnliche Vibrieren ihres Unterleibs, kurz bevor er sie geliebt hatte. Zu schade, dass sie schon fort war. Er hätte ihre Lippen gern zum Frühstück gekostet. Hätte doch nur der Wecker geklingelt.

Er überlegte, wie er Amanda kontaktieren konnte, denn er wusste nicht einmal ihren vollständigen Namen, hatte es versäumt, sie danach zu fragen, genauso wie nach ihrer Telefonnummer. Wie hätte er auch ahnen sollen, dass ihn dieses Intermezzo derart umhauen würde?

Er musste Catherine Dumarc sprechen. Wenn ihm jemand helfen konnte, dann die sympathische Schauspielerin, die ihm auch ein großzügiges Trinkgeld für seine Dienste in die Hand gedrückt hatte. Jon schüttelte den Kopf und lachte. Wäre sein Mitbewohner Marc nicht krank geworden, wäre er nicht für ihn als Kellner eingesprungen und hätte Amanda nicht kennengelernt. Manchmal ging das Schicksal schon seltsame Wege. Er strich das Papier in seinen Händen glatt, roch an ihm und seufzte. Dieser süße, äußerst weibliche Duft benebelte seine Sinne. Er war magisch! Verdammt, was hatte diese Frau nur in ihm ausgelöst. Jon konnte sich die Intensität seiner Gefühle nicht erklären. Aber das Warum spielte keine Rolle. Gefühle waren nicht immer logisch. Genauso wenig wie diese brennende Sehnsucht in seiner Brust. Fest stand nur, dass er sie wiedersehen musste. Koste es, was es wolle.

Jon verschwand unter der Dusche, noch immer in süßen Erinnerungen schwelgend. Amanda war anders als alle Frauen, mit denen er bisher zusammen gewesen war. Sie wusste, was sie wollte, stand auf eigenen Beinen, was ihm imponierte. Die meisten Mädchen, mit denen er sonst zu tun hatte, waren verklemmt, was den Sex anging, unfähig, ihre Wünsche zu artikulieren, obwohl sie sich sonst sehr offen, am liebsten bauchfrei und im Minirock präsentierten. Amandas unkomplizierte Art, mit ihren Bedürfnissen umzugehen, ohne sich dabei zu genieren, das war das, was ihn antörnte. Sie sah Sex als etwas ganz Natürliches an, lebte ihn aus, wie es ihr gefiel. Das war genau sein Motto. Vielleicht hatte er in ihr endlich jemanden gefunden, der dieselben Sehnsüchte teilte? Nein, er war sich sogar sicher, dass diese Frau genau die Richtige war, das passende Gegenstück zu ihm.

Er lachte leise, als er daran dachte, wie sie ihn, ohne dass er es gemerkt hatte, um den kleinen Finger wickelte. Ein Augenaufschlag, ein charmantes Lächeln, und schon war es um ihn geschehen gewesen.