Hans-Jürgen Maigut

Als ich die Welt mit Kinderaugen sah

Bibliografische Informationen der Deutschen Bibliothek:

Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte Dateien sind im Internet über http://dnb.ddb.de abrufbar

Impressum:

© 2014 Verlag Kern

Autor: Hans-Jürgen Maigut

© Inhaltliche Rechte beim Autor

Herstellung: Verlag Kern, Bayreuth

Umschlagdesign und Satz: www.winkler-layout.de

Fotos: Hans-Jürgen Maigut

Lektorat: Manfred Enderle

1. digitale Auflage: Zeilenwert GmbH 2014

ISBN 9783957160-096

ISBN E-Book: 9783957160-454

www.verlag-kern.de

Spruch in meinem Glückskeks:

„Du bist auf dem richtigen Weg, mach weiter.“

(Dezember 2011)

„Jeder Mensch hat ein Schicksal.“

„Das Leben ist eine Aneinanderreihung und ein Aufeinandertreffen von Zufällen.“

„Das Leben ist nur ein einziges Warten und es ist doch wiederum kein Widerspruch, wenn ich behaupte, das Leben ist ein einziges Fließen.

Alles fließt (panta rhei).“

Inhalt

Cover

Titel

Impressum

Sprüche

Hallo du, herzlich willkommen!

SIE ist mein!

„Als ich die Welt mit Kinderaugen sah“

Lebensgefahr

Kindliche Tierliebe

Mein rollendes Bettchen

Altes Liedgut

Umzug

Thälendorf

Hausschlachtungen

Missverständnis

Schuhverlust

Wohlgefühl

Gruseln

Eierliebe

Fliegenfalle

Zampe

Weingeist

Kindliches Staunen

Lebensgefahr

Heißer Draht

Milch – Nebenerwerb

Ekel

Omas Festung

Pferde

Apropos Wasser

Heuernte mit Folgen

Wette

Erntezeit

Jürgen, der kleine Blumenjunge

Kindergarten

Schweinejagd

Kino

Kommen und Gehen

Oma Anna und ihre Küken

Meine Einschulung

Ein wunderschönes Foto

Meine erste Pilzsuche

Radio

Erinnerungslücken

Die Wünsche eines kleinen Jungen

Ich, ein Verbrecher?

Neuer Lebensabschnitt

Neuanfang – Veränderung – Umzug – Verbesserung

„ROTE“ Schule

Spitznamen

Pfarrer mit schlagfertigem Argument

Einkauf

Warteschlangen

Mundraub

Rote Lippen

Das Leben

Maikäferinvasion

DÜFTE

Schuhverlust

Die Schwarza

Weihnachtszeit

Frost

Scham

Widerspruch

Wut

Ich kann und werde es niemals vergessen.

Kämpfe, Siege und Niederlagen

Erklärung

Fußball

Überschlag – Jähzorn kommt zu Fall.

Waschen und Wäsche

Haarwäsche

Auch Männer können sehr eitel sein.

Waschtag

Gewusst wie

Milch in Strömen

Nachttopf

Heidelbeere (Blaubeere)

Blitz und Donner

Nasser Dank

Zeitlos

Fernsehen

Unfall

Hausapotheke

Rudolstadt

Bücherwurm

Bücher wurden seitdem zu meinen besten „Freunden“.

Musik und Tanzfest

Schmerzhaftes Ereignis

Flammen

Gewitter und Angst

Schaukelvergnügen

Thüringer Tradition

Bananen

Meine kleine Streitmacht

Ein blondes Mädchen

Im Angesicht der Kirche

Etwas Geschichte über Rudolstadt-Schwarza - „Geschichte des Marktfleckens Schwarza“

Wie der Pfeil in Schwarzas Kirchturmknopf gelangte*

Auszüge aus:

Tischmanieren

Unangemeldeter „Besuch“

Herzilein, du musst nicht …

Unverhoffter Geldsegen

Kindlicher Glaube

Christenlehre

Verhasst

Ernährungsfrage

Kaffee – ist Genuss

Süße Versuchung

Schule

Handicap Linkshänder

Schönschreiben

Hygiene

Biologie und Aufklärung

Die „Doebereiner Oberschule“

Abgehauen

Grußlos

Vertretung

Geschichte erlebt

Staatsbürgerkunde

Rauswurf

Meine Ängste

Fahnenappell

Trennung

Auch das ist menschlich.

Lehrer

Stühle rücken

Rockoko

Informationen

Bewertungen

Gesamteinschätzung (Orginalabschrift)

Man musste sich an bestimmte Regeln halten.

Entschuldigungszettel

Sprachlosigkeit

Haargeschichten

1. Mai

Maiumzug

Feiertag

Brieftasche

Nachdenklichkeit

Prager Frühling

Weiße Mäuse

Jugendweihe

Berufswunsch

Arbeit und Kultur

Kinovorstellung

Umweltverschmutzung

Silvesterfaszination Böller

Stubenhocker

Spielsüchtig

Jahr um Jahr

Rückblick

Unnötige Angst

Scham verursachte Lüge

Dunkelheit durch Stromausfall

Gefährliche Reparatur

Radikal, nur mit Gewalt

Viehhaltung (Kolchose* in der Schule)

Sommer – Sonnenschein – Schulzeit

Herbstzeit – Erntezeit – schöne Zeit

Juckpulver

Gefährliche Mutproben

Wandertag

Es wollen zwei auf Reisen gehn

Aberglaube

Man könnte es ja wieder mal gebrauchen.

Zigarettensucht

Nussknacker

Kneipengang

Gothano Wermut

Traum vom Lottogewinn

Seltsam

Mein erstes Ferienlager

Meine erste Liebe

Laurentia, liebe Laurentia mein:

Letzter Tag

Suche in der Vergangenheit

Reise in die Vergangenheit

Leben

Statt eines Nachwortes, weitere Beweggründe, dieses Buch zu schreiben.

Zweifel

Fußnoten

Hallo du, herzlich willkommen!

Es ist schön, dass du mich in meinen Geschichten besuchst. Nimm bitte Platz. Ja, am besten mir gegenüber und mach es dir so richtig bequem.

Ich weiß, du bist gekommen, um etwas über mich zu erfahren und ein wenig in mein Leben einzutauchen, in eine vergangene Zeit. Eine Zeit, die dir vielleicht allzu fern erscheint und die trotzdem noch so nah ist, weil ich sie erlebt habe, ich als Kind. Ich möchte dir gern etwas über mich erzählen, dir etwas nahe bringen über eine schöne, aber wiederum eine viel zu kurze Zeit aus dem Leben. Im Nachhinein und wenn ich jetzt so zurückblicke, ist die Kindheit wirklich nur ein kurzer Zeitraum, jedenfalls erscheint es mir so. Das Leben überrollte einen regelrecht und so wurde vieles vergessen und verdrängt, es fließt mit einem und an einem vorbei. Das Leben ist wie ein Fluss, nur ist es kein Wasser, was da fließt, oh nein, es ist die ZEIT, die abläuft, für immer und ewig, nie mehr wiederholbar. Zeit ist so etwas Kostbares und im Alter möchte man so gern auf ein erfülltes Leben zurückblicken, Rückschau halten, es für sich „bewerten“, so in etwa, als ob man sich vor einen Spiegel stellt, sich anschaut und sich Fragen stellt. War alles richtig, war alles gut? Vielleicht ist es auch so etwas wie Rechenschaft über sich selbst abzulegen. Irgendwie ist in meinem Inneren eine seltsame Unruhe, es regt sich so etwas wie mein Gewissen, das mich fragt. Mein Kopf und mein Denken, mein Gefühl und mein Bauchgefühl bilden eine kompakte Masse, eine Symbiose, sie wird so übermächtig und sie stellt Fragen. Fragen an mich. Diese Fragen sind nicht immer angenehm, sie sind direkt, sie drängen sich auf und ich kann den Fragen nicht ausweichen. Oftmals verärgern sie mich auch oder machen mich ängstlich, traurig oder auch wütend. Wütend auf mich selbst.

Warum?

Ja, warum ist es mir so wichtig, über mein Leben, über meine Kindheit zu schreiben?

Viele sagten, lass doch die Erinnerung ruhen, was vergangen ist, ist vorbei. Du wühlst vielleicht Dinge auf, Emotionen, die für dich und für andere nicht gut sind.

Aber, trotzdem und gerade deshalb regte und regt sich in mir Widerspruch. Ich „arbeite“ mein Leben doch nur auf. Ja, was ich getan habe und was ich erlebte, ist Vergangenheit, aber meine Erinnerung kann mir keiner nehmen.

SIE ist mein!

Ich bin kein Schriftsteller, kein Autor, kein Poet. Oh nein, das bin ich nicht. Ich habe noch nie so etwas geschrieben. Sogar Briefe zu schreiben, fiel und fällt mir sehr schwer und doch hatte ich mich entschlossen, meine Geschichte mit diesen kleinen Episoden und Begebenheiten aus meiner Kindheit niederzuschreiben. All diese Kurzgeschichten wurden dadurch sichtbar und lesbar. Ich halte sie fest, für mich und jedermann.

In letzter Zeit kam für mich noch ein weiterer Grund hinzu, denn ich weiß so wenig aus dem Leben von meinen Eltern, aus ihrer Kinder- und Jugendzeit. Es wäre bestimmt auch so vieles wissenswert gewesen und vielleicht haben sie mir auch damals etwas erzählt. Nur habe ich davon keinerlei Erinnerung mehr und so komme ich nun zu meinem Schreiben. Deswegen möchte ich meinen Kindern und nicht nur ihnen, auch den Nachkommenden, also Enkeln und Urenkeln, einige Geschichten aus meinem Leben erzählen.

Die Erlebnisse erzähle ich aus der Sichtweise eines Kindes, es ist deshalb nur einseitig. Einiges ist bestimmt von dem mehrfachen Erzählen in kleinen Dingen anders abgelaufen, hat sich verändert, wurde beschönigt oder wurde dramatischer dargestellt. Es soll deshalb kein Roman in dem Sinne sein. Oh nein, es soll auch ein Monolog mit meinen Kindern und Nachfahren sein und allen, die es lesen. Mein Erleben soll ihnen zeigen, wie ich lebte und was ich erlebte. Aber nicht nur ihnen, denn ich hab mich entschlossen, es öffentlich zu machen, den Jüngeren zur Wissensbildung und den Älteren zur Entspannung und zum Wiedererkennen.

Kindheitserinnerungen eben und deswegen soll der Titel meines Buches

„Als ich die Welt mit Kinderaugen sah“ heißen.

Und nun geht es los, ich wünsche dir viel Spaß beim Lesen.

Hans-Jürgen als Kleinkind

An einem wunderschönen, sonnigen Sonntag, der Name machte dem Tag alle Ehre, erblickte in Rudolstadt ein kleiner Junge das Licht der Welt. Es war der 31. Juli 1955. Seine Eltern nannten ihn Hans-Jürgen. Hans-Jürgen Maigut, das Sonntagskind.

Ja, ich war auch mal Kind. Hm. Was heißt eigentlich war? Oh nein, oftmals ist mir, als ob ich in meinem tiefsten Inneren noch ein Kind bin. Ist doch seltsam, nicht wahr?

Damals wurde ich geboren, hineingeboren in eine Welt voller Bilder. Jede Minute, jede Stunde, jeder Tag brachte Neues an Wissen, Erfahrungen, Entdeckungen. Es ist und war ein ständiges Lernen, Kennenlernen und Erleben.

Als Kind hatte die Suche nach Wärme, Liebe, Geborgenheit und Sicherheit Vorrang.

All das gaben mir meine Mutti und mein Vati und das ihr ganzes Leben lang.

Eines war aber auch von Anfang da: Die Suche, meinen Hunger zu stillen. Ich war gierig, ja so kann man es auch nennen. Gierig nach allem was gut tat, was satt machte und das war zu Beginn MUTTERMILCH.

Ich wurde lange gestillt. Ja, auch dann noch, als meine Schwester Marita geboren war und sie diese „Nahrung“ dringender brauchte als ich. Sie macht es mir heute noch zum Vorwurf, dass ich ihr die Milch weggetrunken habe und es stimmt sogar.

Denn man erzählte, ich war schon 2 Jahre alt, und sobald Marita gestillt wurde, da kam ich mit einer Fußbank dazu, kletterte hoch und bin an die andere Brust gegangen.

Ja, Marita das ist nun mal der Vorteil des Stärkeren, des Älteren. Verzeih es mir bitte.

„Du Hosenmatz!“

Lebensgefahr

Diese Gier brachte mich eines Tages in Lebensgefahr, als ich so 3 oder 4 Jahre alt war.

Mutti hatte aus Sicherheitsgründen eine Reinigungsflasche (Möbelpolitur) auf ein Fensterbrett abgestellt, was für mich scheinbar unerreichbar sein sollte.

Ich aber, der kleine Jürgen baute mir aus Stühlen eine Pyramide, denn ich wollte unbedingt diese Flasche, diese mit weißer Flüssigkeit gefüllten Flasche.

Vielleicht dachte ich an Milch.

Resultat, mir wurde der Magen ausgepumpt.

Das mit dem Auspumpen glaubte ich viele, viele Jahre bis ich wegen des Schreibens meiner Geschichten mich mit meiner Mutter darüber unterhielt und sie mir erzählte: „Oh nein, so war das nicht. Ja, es stimmt, du hast diese Möbelpolitur getrunken, aber als erste Maßnahme hat man dir sehr viel Milch bis zum Erbrechen eingeflößt. Du hast durch deine Gier viel Aufregung und Angst verursacht.“ Ich habe es überlebt und deshalb glaube ich, dass ich doch ein Sonntagskind bin.

Noch etwas?

„Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr.“

Kindliche Tierliebe

Als kleiner Junge (ich war 4 oder 5 Jahre alt) bekam ich eine Schubkarre geschenkt. Oh, war ich glücklich. Sie war so schön, ganz aus Holz und mit roter Farbe bemalt.

Ich sagte immer „Radebärre“ zu ihr. Ich sammelte alles und fuhr damit stolz durch das ganze Dorf. In Haufeld wurden Rinder gezüchtet und dort war ein extra abgesperrter Stall, der Bullenstall. Dorthin traute sich keiner, außer einem Mann, dem Verantwortlichen.

Dieser Stall war verstärkt mit Balken und Brettern und die Wände sahen trotzdem schlimm aus. Überall waren Löcher in Wand und Holz. Oft hörte man aus diesem Stall ein Krachen. Es war der Bulle und vor dem hatte jeder Angst. Ich weiß noch, er hatte einen Nasenring und dicke Ketten. Eines Tages kam der Mann in den Stall und was sah er?

Ich – der kleine Jürgen – stand vor dem Bullen. Hinter mir diese Wand, vor mir dieser riesige Schädel mit diesen blutunterlaufenen, bösartigen Augen und den großen Hörnern.

Meine Schubkarre stand neben mir, gefüllt mit etwas Heu, Stroh und Gras. Also, ich stand vor diesem Bullen und fütterte ihn, hielt ihm Gras vor das Maul.

Man bedenke, der Bulle hätte nur etwas mit den Schädel zu drücken brauchen 

Matsch wäre ich gewesen.

Da hatte ich wohl einen Schutzengel gehabt.

Schlaf, Kindlein, schlaf … “

Mein rollendes Bettchen

Meine Eltern waren sehr jung, als sie heirateten und bald bekamen sie ihr erstes Kind, und zwar mich, den kleinen Jürgen. Damals wie heute liegen Babys in Stubenwagen. Ich denk mal, du weißt, was ein Stubenwagen ist? Nein?!

Als ich ein Baby war, bestanden die Stubenwagen aus einem geflochtenen Weidenkorb, einem Untergestell mit 4 Rädern und einem „Himmel“.

Dieser Korb wurde außen herum mit Stoff drapiert, es sollte ja schön aussehen. Eben nur das Schönste und das Beste für das Baby und natürlich waren da noch eine Matratze und Decke darin.

So einen Stubenwagen hatten auch meine Eltern für mich. Ich muss viel geweint haben, warum auch immer.

Meine Eltern haben in diesem Dorf in einer schlimmen Wohnung gelebt. Der Fußboden war schräg, hatte ein leichtes Gefälle. Ich weiß nicht, wer auf diesen genialen Gedanken kam. Jedenfalls banden sie einen Strick an den Stubenwagen und dann ließen sie ihn einfach rollen. Abwärts rollte er von alleine. Dann zogen meine Eltern den Korb wieder zu sich heran. Der Stubenwagen fuhr dadurch hin und her. Es soll funktioniert haben. Ich weinte nicht mehr, war ruhig.

Altes Liedgut

Melodie: nach einer Volksweise von Johann Friedrich Reichardt (1781) Text: aus „Des Knaben Wunderhorn“, Band III, 1808

Schlaf, Kindlein, schlaf,

Der Vater hüt‘ die Schaf,

Die Mutter schüttelt‘s Bäumelein,

Da fällt herab ein Träumelein.

Schlaf, Kindlein, schlaf!

Schlaf, Kindlein, schlaf,

Am Himmel ziehn die Schaf,

Die Sternlein sind die Lämmerlein,

Der Mond, der ist das Schäferlein.

Schlaf, Kindlein, schlaf!

Schlaf, Kindlein, schlaf,

Christkindlein hat ein Schaf,

Ist selbst das liebe Gotteslamm,

Das um uns all zu Tode kam.

Schlaf, Kindlein, schlaf.

Schlaf, Kindlein, schlaf,

So schenk ich dir ein Schaf

Mit einer goldnen Schelle fein,

Das soll dein Spielgeselle sein.

Schlaf, Kindlein, schlaf!

Schlaf, Kindlein, schlaf,

Und blök nicht wie ein Schaf,

Sonst kommt des Schäfers Hündelein

Und beißt mein böses Kindelein.

Schlaf, Kindlein, schlaf.

Schlaf, Kindlein, schlaf,

Geh fort und hüt‘ die Schaf,

Geh fort, du schwarzes Hündelein,

Und weck nur nicht mein Kindelein.

Schlaf, Kindlein, schlaf.

Umzug

Es war einmal … oh nein, so beginnt jetzt kein Märchen. So begann ein Ortswechsel. Von einem Dorf in ein anderes. Wir zogen um und von diesem Umzug hab ich fast keinerlei Erinnerung mehr. Ich weiß nur noch, dass unser Hausrat auf einem Hänger geladen und mit einem Traktor abtransportiert wurde. Wir zogen in das Heimatdorf meiner Mutti, dort wo schon ihre Mutter und ihre Zwillingsschwester Ilse (meine Patentante) mit ihrer Familie wohnten.

Also noch einmal.

Es war damals ein kleines Dorf mit ca. 150 Einwohnern, gelegen in einem Tal im wunderschönen Thüringer Wald, dort wo sich Fuchs und Hase Gute Nacht sagen.

Thälendorf

Schon damals hatte es auch seine Vorteile in einem Dorf zu leben. Ein einziges Wort und du weißt, was ich meine. RUHE. Ja, man hatte seine Ruhe in jedweder Art. Es gab keine Hast, keine Eile.

Für Familien war es eine positive Lebensform, denn oftmals lebten mehrere Generationen in Haus und Hof. Jeder hatte seinen Platz, seine Arbeit, seine Stellung, seine Aufgabe.

Die Männer gingen arbeiten, brachten das Geld nach Hause. Oftmals gingen aber auch einige Frauen zur Arbeit. Aber oft waren die meisten Frauen eben diejenigen, die sich um den Haushalt zu kümmern hatten. Sie waren der zentrale Mittelpunkt, Dreh- und Angelpunkt einer funktionierenden Familie. Aber auch die „Alten“ halfen bis ins hohe Alter mit, sie hatten ihr Leben dem Wechsel in das Älterwerden untergeordnet.

Meine Oma Anna war immer fleißig, sehr rüstig, sparsam und sie wusste immer, was an Arbeit anlag. Tagein, tagaus, Sommer wie Winter, Jahr für Jahr.

Wir Dorfkinder konnten uns unbekümmert und unbeschwert im und um das Dorf bewegen. Wir waren gut behütet. Von den Einwohnern kannte eben jeder jeden.

Gruppenspiel:

„Ein Bauer hat ein Schwein geschlachtet, was willst du davon haben?“

Hausschlachtungen

Auch früher war es so, dass in den Dörfern im Winter ein Schwein geschlachtet wurde und wenn es reiche Bauern waren, auch zwei oder mehr. In diesem kleinen thüringischen Dorf jedenfalls war das auch so. Meine Eltern waren keine Bauern und wir besaßen auch keine Schweine. Viele von den Bewohnern des Dorfes arbeiteten in der LPG (Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft). Eben „hauptberuflich“ und oftmals hielten sie so noch „nebenbei“ ihr eignes Vieh. Die Wiesen und die Felder rund um das Dorf „gaben“ Nahrung für diese Tiere. Da war dieser „Nebenerwerb“ eine profitable Angelegenheit. Zwar mit viel Arbeit verbunden, aber es „lohnte“ sich.

Für mich als Kind war diese Jahreszeit auch etwas sehr Schönes. Es gab im Winter so viel Schnee und oft waren wir eingeschneit. Da war es gut, genügend Holz “gebunkert“ zu haben. Wie oft waren wir Kinder mit dem Schlitten rodeln oder wir bauten aus Schnee eine Sprungschanze, wo wir mit Skiern darüber hüpften, denn Sprünge konnte man dazu nicht sagen. Nicht jeder von uns Kindern besaß ein Paar Skier aber ich erinnere mich daran, dass jemand welche hatte und jedes Kind sie mal benutzen durfte.

Aber zurück zum Schlachten.

Wenn bekannt wurde, wo geschlachtet wurde, da waren wir Kinder dort. Hofften wir doch, etwas davon zu bekommen und wenn es nur Wurstsuppe war.

Du, die Thüringer machen gute Wurst und Essen war schon immer wichtig.

Ich merkte aber bald: Wo viel ist, da gab es wenig. „Die“ waren geizig und was ich nie vergessen werde.

Ich war eines Tages in so einem Bauernhaus und die Räucherkammer stand offen.

Oh, so muss es im Schlaraffenland sein. Da hingen all die Schinken, Würste, Speckseiten.

Dieser Duft nach Wurst und kaltem Räucherrauch, den vergesse ich nie mehr.

Und die Moral von der Geschichte ist: Ich wurde „geprägt.“ Deswegen esse ich für mein Leben gern SCHWEINE-FLEISCH. Noch etwas gefällig?

„In der Not isst der Bauer die Wurst auch ohne Brot.“

Missverständnis

Den Worten folgten die Taten.

Ich war mit meinem Cousin Andreas bei Oma Anna zum Abendessen. Als wir mit dem Essen fertig waren, sagte Oma beim Rausgehen: „Räumt schon mal den Tisch ab.“

Ich machte das Fenster auf und warf das ganze Geschirr raus. Oh Mann, verzeih mir Oma im Himmel.

„Du Klugscheißer!“

Schuhverlust

Oma Anna kaufte sich ein paar schöne Lederschuhe. Kurz darauf fehlte einer. Na klar, der Jürschen, dieser Bangert. Nur der kann ihn versteckt haben. Alles Suchen half nichts. Er war wie vom Erdboden verschluckt.

Im Vorraum des Hauses stand ein großer Metallkessel mit einer Abdeckplatte aus Holz. Da wurde immer die Wäsche gekocht. Oma kochte Wäsche und als sie mit der Holzstange die heiße Wäsche rausholte, schwamm auch der vermisste Schuh in der Waschbrühe.

Oma, verzeih es mir bitte. Ich werde es auch nie wieder tun. Eigentlich weiß ich es gar nicht mehr. War ich das gewesen?

An diesem Waschkessel kann ich mich auch noch mit einer weiteren kleinen Episode erinnern. Wir (meine Cousins Andreas, Rainer und ich) wurden darin gebadet. Nach dem Baden saßen wir aneinandergereiht auf einem Badetuch auf dem Rand dieses Kessels und schrien (weinten) um die Wette. Denn unsere Finger und Zehennägel sollten geschnitten werden und davor hatten wir eine Heidenangst. Diese große Schere war aber auch so was von furchteinflößend.

„Ihr braucht doch keine Angst haben“

Wohlgefühl

Ich habe meine Oma sehr lieb gehabt und ich war viel bei ihr zu Besuch. Sie war so nett, obwohl sie auch oft mit mir schimpfen musste. Trotzdem ging ich immer wieder gern zu ihr. Ja und ich durfte manchmal dort auch übernachten. Sie hatte so wunderbare, mollig warme Betten, ganz dicke Kissen und Federbetten. Sie erzählte uns, dass sie die Bettfedern alle selbst gerupft hatte.

Die armen Gänse haben eben ihre Daunenfedern abgeben müssen, auch ihr Fleisch und das Gänsefett aufs Brot.

Oh ja, lecker!

„Es war einmal … “

Gruseln

Oma erzählte uns abends dann Gutenachtgeschichten über alles Mögliche. Sie kannte viele Märchen, Sagen und andere Geschichten.

Einige waren für uns Kindern ganz gruselig. Das waren die Geschichten über Räuber (dem Schinderhannes), Hexen, Werwölfen, Geistern, Gespenstern und dem Teufel. Eine dieser „Furchtgestalten“ habe ich nie mehr vergessen.

So ist mir in Erinnerung der schwarze Mann – der Mumpitz – der im Keller lebt. Dieser Mann „mochte“ böse, ungehorsame und garstige kleine Kinder. Er holte sie sich.

Ich glaube bis heute, das hat Oma nur erzählt, damit ich nicht wieder an die Weinballons gehe.

Viel später ging ich noch mit Grausen in diesen dunklen Keller. Schon diese Steintreppe, so schmal und steil, bereitete mir Unbehagen.

„Liebe Kinder kommen in den Himmel … “

Eierliebe

Ach ja, nun fällt mir noch was ein. Ich hatte damals eine Leidenschaft. Ich liebte Eier ganz frisch, warm und roh, direkt vom Huhn. Oma sagte immer: „Sobald der Jürschen ein Huhn gackern hört, da ist er da und weg ist das Ei.“

Hm. Komische Sache. Ich esse jetzt zwar weiterhin gern Eier.

Aber roh? Nee!

„Jürgen, viele Eier zu essen ist ungesund.“

Fliegenfalle

Was ich auch nie vergessen habe. Es gab in jedem Sommer im Haus so viele Fliegen, besonders in der Küche. Wir wohnten eben in einem Dorf. Oma fing sie oft mit der Hand, da war sie so schnell und geschickt.

Ich weiß aber auch noch, dass in der Wohnstube und in der Küche jeweils ein Fliegenfänger an der Lampe hing. Das waren diese klebrigen, aufgerollten Leimstreifen. Die waren oftmals übersät mit toten und zappelnden Fliegen. Das war so etwas von eklig!

„Jürgen, guck mich mal an.“

Zampe

Oma machte oft Zampe, eine Art von Kartoffelbrei. Dazu benutzte sie immer einen großen Quirl aus Holz. Dieser Quirl war von enormer Größe. Oma erklärte es so: Sie stelle diese Quirle immer selbst her, und zwar aus den Weihnachtsbäumen nachdem sie ihren „Dienst“ erledigt hatten. Sie schnitzte und sägte aus diesen Bäumen ihre Quirle. Ich empfand schon damals diese Quirle als etwas Wunderbares. Denn oftmals durfte ich von ihnen die klebrigen Kloßreste abschlecken.

Was ist nun aber Zampe?

Eine kurze Erklärung dazu. Zampe geht so: Salzkartoffeln kochen. Wenn die Kartoffeln weichgekocht sind, das Kartoffelwasser weggießen. Danach die Kartoffeln stampfen. Während des Stampfens etwas salzen und noch zusätzliche Kartoffelstärke zugeben. Das ergibt eine klebrige Masse und diese muss man stampfen, bis sich der Teig vom Topfboden löst. Zampe nennt man auch Stampf und dazu isst man zum Beispiel

- Braten mit viel Soße (Thüringer mögen viel Soße)

- Porree

- Meerrettichsoße mit Fleisch

- ausgebratenen Speck mit gedünsteten Zwiebeln

- einen frischen Salat oder „Lasst es euch schmecken!!"

Weingeist

Ja, ja, ich war schon immer ein Schlimmer. Jedenfalls sagen das heute noch meine Schwestern Marita und Marina. Ich war mit 6 Jahren das erste Mal betrunken.

Es geschah so: Auf Feld, Flur und in den Gärten in und um das Dorf gab es viele Obstbäume. Die Menschen dort waren eben Selbstversorger. Im Herbst wurde dann von Bäumen und Sträuchern abgeerntet. Von dem Obst und den Beeren konnte so vieles gemacht werden, wie Saft, Marmelade und Gelee. Es wurden Kuchen gebacken und sehr viel von dem Obst wurde eingeweckt oder für Wein verwendet.

Auch meine Oma Anna machte aus den Früchten Wein. Als ich einmal bei meiner Oma war, hatte sie gerade einige Weinballons zum Reinigen in den Hof gestellt.

Diese Glasbehälter waren nicht ganz leer und an diesen Ballons hingen Gummischläuche heraus.

Ich, der kleine Nimmersatt, konnte nicht widerstehen und habe einfach daran gesaugt.

Ja und dann war ich betrunken.

„Finger weg.“

Kindliches Staunen

Ich bewunderte immer wieder an Omas Haus etwas Ungewöhnliches. Direkt neben der Haustür hing ein kleines, farbenfrohes Holzhäuschen. Es war ein wunderschönes Wetterhäuschen. Ich war regelrecht fasziniert von dieser Frau und diesem Mann, die scheinbar sich von allein bewegten. Wie oft stand ich davor und hoffte, dass ich es mal sehen würde, wie diese beiden Figuren ihren Standort wechselten. Oma hatte mir ja erklärt, dass die Frau das schöne Wetter und der Mann das Schlechtwetter darstellte. Eine Figur war immer vor dem Haus und die andere im Inneren. Also diejenige Figur, die vor dem Haus stand, war somit das jetzige Wetter.

„Du sollst doch deine Pfoten davon lassen!“

Lebensgefahr

Es geschahen große Dinge in diesem kleinen Dorf. Ich weiß nicht warum, aber Anfang der sechziger Jahre (1961 - 1963) des vorigen Jahrhunderts kam auch der Fortschritt in dieses Dorf, das Technikzeitalter begann. Es wurde ein Rinderoffenstall gebaut. Deshalb wurde zu allererst die Dorfstraße erneuert und ausgebaut.

Oh, ich erinnere mich genau. Diese riesige Dampfwalze, die machte alles platt. Diese Walze faszinierte mich so sehr, es war ein Monster. In mir war nur Staunen.

Wenn ich jetzt bedenke – das war fast vor 50 Jahren – ein halbes Jahrhundert.

Nun fühl ich mich doch etwas alt. Aber nun zurück zu diesem neuen Rinderoffenstall. Ich glaube, das war damals das Neuste in der Landwirtschaft. Eine neue Methode, übernommen von der Sowjetunion, die damit gute Erfahrungen gemacht hatte. Ganzjahreshaltungen von Massenvieh bei guten klimatischen Voraussetzungen und widerstandsfähigen Tieren. Es war ja damals gängig, vom „großen“ Bruder zu lernen. Es wurden dann solche „Weisheiten“ propagiert, wie „Von der Sowjetunion lernen, heißt siegen lernen.“ Was in der Sowjetunion sich als gut herausstellte, wurde auch von der DDR übernommen. So dachte man eben, was dort gut ist, das müsste auch bei uns erfolgreich sein.

Diese Ställe sollten eine Massentierhaltung von Vieh in Großanlagen und damit zu einer besseren Bewirtschaftung mit wenigen Arbeitskräften garantieren.

Dadurch könnten die LPG‘s (Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaften) die Erreichung ihrer Ziele in der Planwirtschaft schaffen und damit wäre eine weitere Steigerung der Erträge an Fleisch/​Milch und somit eine weitere Verbesserung der Versorgung der Bevölkerung möglich gewesen. Ein weiterer positiver Punkt sollte die Verringerung der Baukosten und des Baumaterials durch den Bau dieser Anlagen mit sich bringen. Nur, es scheiterte kläglich. In den Wintermonaten gingen Tausende von Rindern ein. Viele Tiere erfroren oder stürzten durch Glatteis.

Aber mit dem Offenstall wurde auch dieses Melk-Karussell installiert. Es war Technik, es war eigentlich der Umbruch von Handarbeit zur Automatisierung.

Die Rinder wurden in Gruppen in dieses Gebäude reingetrieben, dort einzeln in Boxen eingesperrt und dann bediente der Melker diesen Apparat, die Melkmaschine.

Ich hab mir das mal näher angeschaut. Wow, wie die Milch nur so durch die Glasröhren schoss. Es war fantastisch. Wie Zauberei.

Und nun kommt eigentlich das, was mich betraf. Für die vielen Kühe wurde sehr viel Futter und Stroh gebraucht. He, jetzt nicht falsch denken. Ich war nicht als Futter vorgesehen. Das Stroh wurde damals zu Ballen gepresst (nicht so wie heute in große Rollen) und wurde in einer Scheune gelagert. Hm. Das war aber nicht so eine Scheune wie im herkömmlichen Sinn. Nee, es war eigentlich nur eine Überdachung. Ich weiß nicht warum und was sie sich wohl dabei gedacht haben … Vielleicht kürzere Bauzeit, weniger Baumaterial oder vielleicht wurde das Stroh vom Wind besser durchlüftet. EGAL.

Jedenfalls war es ein großes Gebäude, indem diese Strohballen gestapelt wurden.

Ich weiß noch, dort waren sehr viele Ballen übereinander gestapelt und wir Kinder entdeckten dies als idealen Spielplatz. Was haben wir da rumgetollt.

Bis eines Tages … Wir Kinder spielten dort Fangen und es geschah etwas Schreckliches. Es kam, was kommen musste, ich verschwand. Ja, ich war auf einmal weg. Wie vom Erdboden verschwunden. Verschluckt.

Denn ich trat zwischen zwei Ballen Stroh, trat aber ins Leere und da war kein Halten mehr. Ich sauste wie durch eine Falltür in die Tiefe. Es ging wahnsinnig schnell. Mein Sturz endete auf einmal ganz abrupt. Ich blieb zwischen den Strohballen stecken. Rundum war es stockdunkel und was hatte ich für ein Glück, es hätte ja böse enden können.

Ich hätte mir alle Knochen brechen können oder wäre bewusstlos geworden und erstickt.

Ich war voller Angst und Panik. Es war schrecklich.

Ich rief so laut, wie ich konnte, um Hilfe und Hilfe nahte. Meine Freunde hatten vom nahen Stall die Erwachsenen geholt und die befreiten mich aus meiner misslichen Lage.

Seitdem war die Scheune für uns Kinder gesperrt.

Betreten verboten! Eltern haften für ihre Kinder.

„Ich zieh dir gleich die Ohren lang!“

Heißer Draht

Diese große Herde von Kühen war auf einer riesigen Weide und es sah so aus, als ob keinerlei Zäune da waren. Aber das würde ja bedeuten, diese Kühe wären frei in ihrer Entscheidung wegzulaufen. Hm. Das konnte nicht sein, denn der Thüringer Wald ist sehr groß. Aber eins machte uns doch neugierig, denn da war doch was. Wir sahen in Abständen Metallstangen, die in den Erdboden gerammt waren und die Stangen hatten komische Dinger aus Porzellan dran (Isolatoren). Zwischen den Stangen waren ganz dünne Drähte gespannt. Wir staunten nur, dieser „Zaun“ sollte die Kühe auf der Weide halten?

Aber dann bemerkte es einer doch. Da ist ja Strom drauf!

Wer traut sich, die Drähte anzufassen? Das machten wir zu einer MUTPROBE.

Ich war mutig und habe den Draht angefasst. Dabei verspürte ich ein Kribbeln und ich zog erschrocken meine Hand zurück. Es gab noch eine andere Mutprobe, da machte ich aber nicht mit. Ach so, es ging darum, an die Drähte zu pinkeln.

Nee, das war mir zu „heiß.“

„Ich zieh dir gleich die Hammelbeine lang!“

Milch – Nebenerwerb

Am Ortseingang (gegenüber der Zufahrt zum Haus meiner Oma) stand damals ein Holzpodest. Darauf wurden immer von den Bauern (die Kühe besaßen) die großen Milchkannen (aus Metall) abgestellt. Zu einer bestimmten Zeit wurden diese von einem Lkw (Milchauto) abgeholt und die vollen Kannen gegen leere Kannen ausgetauscht.

„Viel Milch trinken ist gut für die Knochen.“

Ekel

Keiner kann es verstehen, warum ich eine Abneigung gegen Käse habe. Dabei esse ich für mein Leben gern Kräuterquark mit Pellkartoffeln. Na gut, das ist nicht Käse im eigentlichen Sinne.

Aber was hat das nun mit meiner Kindheit zu tun? Ein großes Fragezeichen sehe ich in deinem Gesicht. Hm. Wie und mit was soll ich anfangen?

Damals hatten wir noch keinen Kühlschrank. Im Winter die Lebensmittel zu lagern war wegen der Kälte ja kein Problem. Aber was war im Sommer? Denk mal an so was wie Butter, Wurst, Eis usw.

Nun, in diesem Dorf gab es auch findige und schlaue Leute. Nicht nur Keller hatten sie, nein, sie schufen auch so etwas wie künstliche Kühlschränke in Form von Felsenhöhlen. Ich weiß noch, da war ein Abhang, dort waren die Höhlen in den Berg gegraben und da war es im Inneren immer schön kühl. Die Eingänge waren mit Holztoren und großen Schlössern gesichert. Die Lebensmittel konnten aber nicht auf dem Fußboden gelagert werden, da sie sonst ein „gefundenes“ Fressen für Mäuse gewesen wären.