Quintessenz* und Prävention

Über den Tellerrand hinaus

 

Diabetes
chronobiologisch entschärfen

 

Von Dr. med. Jan-Dirk Fauteck, Imre Kusztrich

 

Quintessenz (von lateinisch quinta essentia, „das fünfte Seiende“) ist im übertragenen Sinne das Wesentliche, das Hauptsächliche, das Wichtigste. Ursprünglich wurde die quinta essentia von dem griechischen Philosophen und Naturforscher Aristoteles in Form des Äthers den vier Elementen hinzugerechnet.

 

Diese Veröffentlichung basiert als Sonderausgabe für die Buchreihe „Quintessenz und Prävention“ auf dem E-Book „Das Tantum-Quantum-Prinzip bei Diabetes“ und berücksichtigt die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse über die Prävention und den Umgang mit Diabetes.

 

 

Impressum

IGK-Verlag, 7100 Neusiedl/Österreich

www.igk-verlag.com

Dr. med. Jan-Dirk Fauteck und Imre Kusztrich

Copyright: © 2015

ISBN: 9783958492486

Titelfotos: © aleutie-fotolia.com, Engel-fotolia.com

 

 

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Einleitung

Die Zuckerkrankheit ist ein typisches Leiden dieser Zeit, auch weil die für Gesundheit zuständigen Politiker unter Mitwirkung der Nahrungsindustrie vor vier Jahrzehnten einen eklatanten Fehler machte. Aber die heute lebenden Generationen sind nicht als erste davon betroffen. Seit Jahrtausenden bereits suchen Naturärzte nach Abhilfe. Davon können wir heute profitieren. Am wirksamsten, in dem wir dabei auch die Gesetze der Chronobiologie unserer inneren Uhren kennen und berücksichtigen. Im Zusammenhang damit befasst sich die Erforschung dieser Stoffwechselstörungen seit Juni 2011 konkret mit der Frage: Startet Diabetes in der Nacht?


Wie - auch davon handelt dieses E-Book.


Zucker, gespeicherte Sonnenenergie

Aus Zuckermolekülen entsteht in unseren Zellen unter der Mitwirkung von Sauerstoff die für den Menschen notwendigste Bio-Kraft. Diese Umwandlung von Nahrung durch Oxidation in eine aktiv brauchbare Energieform ist ein komplizierter Vorgang, der als Stoffwechsel bezeichnet wird.


Bei Millionen Menschen sind ist dieser ganz natürliche Prozesse erheblich gestört.

Auf den ersten Blick erscheint es als kaum denkbar, dass hier ein ernsthaftes Problem auftreten kann.


Der menschliche Körper setzt sich aus vermutlich Hunderten von Milliarden Zellen zusammen, und es geht in der Regel insgesamt um die unvorstellbar winzige Menge von etwa sechs Milligramm Zuckermoleküle je einem Deziliter Blut, am Morgen, ehe wir die erste Nahrung zuführen. Im Laufe eines Tages würde ein Erwachsener im Ruhezustand nach und nach davon etwa 200 Gramm brauchen, drei Viertel davon allein das Gehirn.


Aber die Realität ist bitter: Sind es im nüchternen Zustand statt sechs Milligramm sieben oder mehr, haben wir schon dieses millionenfache Risiko mit dem verniedlichenden Begriff glykämischer Stress. Und alles läuft aus dem Lot!

Der Zucker im Blut stammt nur selten aus dem Streuer. Ausgangsstoff sind in der Regel Substanzen unserer essbaren Pflanzen, Früchte und Getreide. Diese Lebewesen stellen ihre Lebensenergie sehr viel einfacher her als wir, mit Hilfe von Chlorophyll unter Umwandlung von Sonnenlicht. Diese Lebenskraft wird von ihnen in unterschiedlichste Zuckerarten verwandelt und gespeichert, deren große verzehrbare Gruppe Glucose heißt, nach dem griechischen Wort glykys für süß. Die gebräuchlichere, aber schwer verständliche Bezeichnung für diese essbaren Zuckermoleküle ist Kohlenhydrate.


Der menschliche Organismus kann leider anders als eine Pflanze nicht von der Sonne und von der Luft leben. Wir sind auf fertige Nahrungsmittel angewiesen. Wir wandeln ihre Moleküle in körpereigene Stoffe um oder wir lassen den beneidenswerten Prozess der Pflanzen zur Energiegewinnung aus Sonnenlicht in unserem Körper umständlich zurücklaufen. Dazu verzehren wir den essbaren pflanzlichen Zucker in unterschiedlichsten Arten – als Glucose, Fruktose oder Stärke – und bilden daraus die für uns brauchbaren Formen von Kraft, physisch und mental.

Diese Erzeugung kann nur innerhalb unserer Milliarden Zellen stattfinden. Erste Voraussetzung ist, dass die Zellen genügend Zuckermoleküle aus dem Blut aufnehmen. Immer öfter kommt es dabei zum Streik.


Die so genannte Zuckerkrankheit ist eine krankhafte Reaktion auf jene Moleküle, die normalerweise während der Verdauung aus Kohlenhydraten gewonnen werden und im Blut den Zellen zu ihrer Ernährung angeboten werden.


Zuckermoleküle dienen den Organen als Betriebsstoff. Sie werden von der einzelnen Zelle nach Bedarf übernommen und verarbeitet. Dieser Stoffwechsel ist bei Menschen mit Diabetes aus unterschiedlichen Ursachen empfindlich gestört. Die Aufnahme wird abgelehnt, in der Regel aus einem überwiegenden Grund: Weil wir unsere Zellen von frühmorgens bis spätabends mit diesen Zuckermolekülen aus Kohlenhydraten konfrontieren, bis sie es wirklich nicht mehr ertragen.

In der Folge verbleiben diese Nahrungsmoleküle im Blutkreislauf und fließen ziellos durch den Körper, statt Zellen, Gefäße und Organe zu versorgen. Langfristig verursachen sie sogar Zellschädigungen.


Das ist ein Riesenproblem. Einmal, weil wir den Zucker dringend in den Zellen brauchen. Zum anderen, weil eine Anhäufung dieser Zuckermoleküle im Blut eine fatale Kettenreaktion startet. Von manchen Experten wird sie mit Karamelisierung verglichen, wenn wir beispielsweise Haushaltszucker in einer Pfanne erhitzen. Denn im Blut treffen Zuckermoleküle auf aggressive Sauerstoffmoleküle. Sie sind extrem reaktionsfähig, und es entstehen feste Verbindungen, die unumkehrbar sind.


Millionen Betroffene, Millionen Ahnungslose

Die Zuckerkrankheit ist ein zerstörerisches, oft lebensbedrohendes Leiden. Betroffene erfahren es auf bittere Weise, und alle anderen verschwenden keinen Gedanken an eine bedrückende Wahrheit: Kein Medikament kann gleichzeitig alle pathologischen Aspekte des Diabetes verbessern. Auch deshalb sucht die Medizin unter den traditionellen Heilpflanzen in aller Welt nach natürlichen und preiswerten Lösungen.


Dazu ein Zitat aus „Deutscher Gesundheitsbericht Diabetes 2014“: „Aktuelle Schätzungen gehen davon aus, dass bei etwa 7 bis 8 Prozent der erwachsenen Bevölkerung ein Typ-2-Diabetes diagnostiziert wurde.“ Nach Schätzungen aus Kreisen der Krankenkassen stieg der Anteil der wegen Diabetes behandelten Patienten an der deutschen Gesamtbevölkerung bereits auf fast neun Prozent. Das sind weit mehr als sieben Millionen Menschen. Weiter im „Deutscher Gesundheitsbericht Diabetes 2014“: „Die Dunkelziffer ist beim Typ-2-Diabetes hoch und wird auf 20 bis 50 Prozent der Gesamtprävalenz geschätzt. Das bedeutet, dass weitere 2 bis 5 Millionen Menschen in Deutschland an Diabetes erkrankt sind, aber noch keine ärztliche Diagnose erhalten haben.“


Wesentlich mehr Menschen sind in einem prä-diabetischen Zustand und ahnen es nicht einmal. Unter Älteren nimmt die Erkrankung besonders stark zu. Beispiele aus den Patientendaten der AOK: Vierzigjährige etwa vier Prozent, Sechzigjährige etwa zehn Prozent, in der Altersklasse sechzig Jahre oder älter zwischen achtzehn und achtundzwanzig Prozent.


Würden alle von dieser Stoffwechselstörung Betroffenen vorschriftsmäßig täglich einmal ihren Zuckerspiegel checken – was aus unterschiedlichen Gründen vielfach unterbleibt -, verschlängen allein die Teststreifen viele hundert Millionen pro Jahr, ohne dass auch nur ein Euro davon in die Behandlung flösse.


Die Kosten schon dieser einen Krankheit und ihrer Auswirkungen auf die Gesellschaft sind mit jedem Tag weniger finanzierbar. Experten mit Professorentitel sprechen in Bezug auf Diabetes in Deutschland offen von einer Epidemie.


Wie konnte es dazu kommen?

In der ewigen Diskussion um die richtige Ernährung klaffen die Meinungen von unabhängigen Experten und anderen, die vielleicht im Dienst der Lebensmittelindustrie argumentieren, noch weit auseinander. Aber in einem Punkt nähern sich die beiden Lager immer mehr an: Der politische Krieg gegen Fette in den 70er- und 80er-Jahren war ein Riesenfehler! Diese Maßnahme sollte vor einer Herzerkrankung schützen. Heute wissen wir: Sie war praktisch nicht durch wissenschaftliche Beweise gedeckt.


Sogar die führende Fachzeitschrift für Gefäßgesundheit „Cardiovascular” stellt Anfang 2015 den Internisten in aller Welt die Frage: „Ging die Empfehlung, gesättigte Fette zu kappen, zu weit?”


Alle Pläne gründeten auf der Faustformel: Fette erhöhen Cholesterine. Cholesterine erhöhen das Herzinfarktrisiko. Fettreduzierung verringert die Herzrisiken. Es war die Geburtsstunde von „Fettarm“.


Zwischen 1976 und 1983 erreichte der Kreuzzug gegen tierische Fette seinen Höhepunkt. Die Bundesregierung veränderte sogar das Margarinegesetz, denn Butter galt damals als politisch privilegiert – das sollte im Namen der Gesundheit verbessert werden.


Mehr als 30 Jahre danach geben Statistiken eine untrügerische Antwort: Genau damals setzte rasant die Entwicklung der Epidemien von Fettsucht und Adipositas ein! Bei unter Dreißigjährigen verdreifachte sich die Zahl der Übergewichtigen von damals bis 2006 von 8 auf 25 Prozent, in der Altersgruppe 30 bis 45 Jahre von 15 auf 35 Prozent, und im Segment 45 bis 64 Jahre von 18 auf 40 Prozent.


Parallel dazu explodierte etwas zeitversetzt die Diabetes-Bedrohung. Eine zentrale Meldepflicht gibt es nicht. Offizielle Stellen spielen dieses Risiko wie viele andere auch herunter. Auch der „Deutscher Gesundheitsbericht Diabetes 2014“ stützt sich auf Vermutungen. Zitat: „Aktuelle Schätzungen gehen davon aus, dass bei etwa 7 bis 8 Prozent der erwachsenen Bevölkerung ein Typ-2-Diabetes diagnostiziert wurde … Die Dunkelziffer ist beim Typ-2-Diabetes hoch und wird auf 20 bis 50 Prozent der Gesamtprävalenz geschätzt. Das bedeutet, dass weitere 2 bis 5 Millionen Menschen in Deutschland an Diabetes erkrankt sind, aber noch keine ärztliche Diagnose erhalten haben.“


Eine weitere große Gruppe gilt als prä-diabetisch und ist ahnungslos. Würden alle von dieser Stoffwechselstörung Betroffenen vorschriftsmäßig täglich einmal ihren Zuckerspiegel checken – was aus unterschiedlichen Gründen vielfach unterbleibt-, verschlängen allein die Teststreifen viele hundert Millionen pro Jahr, ohne dass auch nur ein Euro davon in die Behandlung flösse.


Die Kosten schon dieser einen Krankheit und ihrer Auswirkungen auf die Gesellschaft sind mit jedem Tag weniger finanzierbar. Experten mit Professorentitel sprechen in Bezug auf Diabetes in Deutschland offen von einer Epidemie.

Alles begann mit dem Kreuzzug gegen tierische Fette.


Daraus resultieren heute zwei Hauptvorwürfe gegen die Regierungen: Als Ersatz für fetthaltige Lebensmittel wurden vor allem zum Verzehr von Kohlenhydraten geraten. Die Verteufelung der Nahrungsfette als die Schuldigen an den Herz-Kreislauf-Erkrankungen lenkte von jenen Risiken ab, die von anderen Lebensmitteln ausgehen - von den Kohlenhydraten, aber nicht nur von ihnen.


Unterm Strich hat diese Verteufelung keine Vorteile gebracht. Denn, so heißt es in einer Stellungnahme wörtlich: „Es gibt mehr als einen Weg, ungesund zu essen.“ Am folgenschwersten war der Schwenk zu Nudeln, Pizza & Weißbrot.


Mehl statt Fett – ein Irrweg

Die Ernährungs-Richtlinien der Anti-Aging-Richtlinien warnen seit eineinhalb Jahrzehnten davor, den Verzicht auf gesättigte Fettsäuren durch weißes Mehl und mehr Zucker zu kompensieren, um auf die gewünschte Kalorienmenge zu kommen.

Noch klarer wird das Bild, wenn Wissenschaftler der berühmten Harvard Medical School auf die zahllosen Studien mit speziellen Ernährungsformen blicken, beispielsweise die Mittelmeer-Diät, die Paleo-Diät, die Vegan-Diät, die Niedrig-Kohlenhydrate-Diät: Fast jedes Mal schneidet die behördliche geforderte Fettarm-Ernährungsweise schlechter ab.


Die Devise fettarm hat nicht nur eine tickende Zeitbombe – die Epidemie der Zuckerkrankheit – kreiert, sie konnte nicht einmal die Rate an Herzerkrankungen reduzieren – im Gegenteil: Der Tausch natürlicher tierischer Fette gegen industriell präparierte Öle pflanzlicher Herkunft in den meisten Fast Food-Gerichten vergrößerte einige Risiken sogar. Vor allem die Butter wurde verteufelt.


Fette zählen zu den drei Makronährstoffen, da sie wie Eiweiße und Kohlenhydrate in großer Menge verzehrt werden und uns mit Energie versorgen. Fette sind mit Gesundheitswirkungen verbunden, die völlig in den Hintergrund geraten sind. Fette sind Grundbausteine jeder Zellmembrane, besonders das Gehirngewebe ist fettreich, und sie wirken wie Schutzpolster für innere Organe und Nervenleitungen.

Fettmangel bedeutet meistens auch eine Unterversorgung an lebensnotwendigen Vitaminen – A, D, E und K - und Mineralstoffen, die in Fett löslich sind oder in ihnen transportiert werden. Die daraus resultierenden Mangelkrankheiten sind nicht tödlich, bereiten aber schweren Gesundheitsproblemen den Boden. Wieder muss auf den Diabetes verwiesen werden.


Natürliche pflanzliche Fette sind meist reich an ungesättigten Fettsäuren. Deshalb konnte die Politik Pflanzenöle der Gesellschaft schmackhaft machen. Wenn sie jedoch von der Nahrungsindustrie aus Pflanzen extrahiert und zu haltbaren Fettsubstanzen verändert werden, können sie Reste von schädlichen Fettlösungsmitteln enthalten und sind kritisch einzustufen.


Aus Kohlenhydraten, Fetten und Eiweißen bezieht der Körper seine Energie. Daneben sind wir Menschen ein Leben lang auf besondere Nährstoffe in kleinsten Mengen zum Orchestrieren einer Vielzahl von Funktionen angewiesen.

Viele dieser Vitalstoffe oder Mikronährstoffe muss der Körper aufnehmen, andere kann er nur dann bilden, wenn ihm ihre Bauteile oder Vorstufen auf regelmäßiger Basis in ausreichendem Umfang zur Verfügung stehen. Außerdem müssen seine Organe in der Lage sind, sie möglichst vollständig aus der Nahrung aufzunehmen – diese Fähigkeit kann mit zunehmendem Alter schwinden.


Schätzungsweise an die 7.000 solcher Substanzen waren einst in der Ur-Nahrung des Menschen enthalten. Sie waren überwiegend pflanzlichen Ursprungs, denn unseren Vorfahren kam nur ein kleiner Teil über den Umweg von verzehrten Tieren zugute. Es sind chemische Substanzen mit bestimmten Effekten. Pflanzen

absorbieren sie mit ihren Wurzeln aus der Erde oder entwickeln sie in ihren Zellen. Es sind lebensnotwendige Funktionsstoffe zu ihrem eigenen Schutz und zur Sicherung ihres Fortbestandes. Tausende Pflanzen sind befähigt, besonders umfangreiche Mengen an wirkungsvollen Substanzen zu erzeugen. Wir nennen sie heute anerkennend: Heilpflanzen. Sie wurden im Laufe der Geschichte zu Superstars der Volksmedizinen in aller Welt.


Nach und nach kann die Wissenschaft die Geheimnisse ihrer fast magischen Kräfte aufdecken und erklären, wie sie uns vielleicht gerade angesichts der drohenden Volksepidemien Herz-Kreislauf-Leiden, Diabetes, Demenz, Osteoporose und Krebs auf vielfältige Weise schützen können.


Für die interessantesten Lieferanten der neuen Hauptwirkstoffe wird der Begriff Phytamine gewählt.


Von manchen Spurenelementen genügen in der Regel schon 0,2 Milligramm pro Tag, von anderen brauchen wir 15 Milligramm oder mehr. Ein Vielfaches davon, etwa 800 bis 1.200 Milligramm täglich, sind die von der US-Gesundheitsbehörde Food And Drug empfohlenen Mengen (Recommended Daily Allowance, RDA) insgesamt an Vitaminen und Mineralien zur Unterstützung der Organleistungen.

Aber auch diese beiden Inhaltsstoff-Gruppen reichen nicht aus, um ein langes Leben in Gesundheit zu ermöglichen. Dazu werden weitere Enzyme, Co-Enzym-Faktoren, Aminosäuren, Präbiotika und Probiotika für die Darmflora, Säurebestandteile von Fetten, Pro-Hormone zur Produktion von Botenstoffen, Antioxidantien zur Neutralisierung aggressiver Sauerstoff-Radikale oder Stoffe wie Elektrolyte zur Weiterleitung elektrischer Ströme gebraucht.


Zahllose Substanzen führen durch ihr Vorhandensein chemische Reaktionen herbei und werden Bio-Katalysatoren genannt. Immer öfter fehlen sie jedoch in der Nahrung.


Die grüne Apotheke aus dem Königreich der Pflanzen

In der wissenschaftlichen Literatur der Jahre 2013, 2014 und 2015 taucht immer häufiger Curcumin auf, ein intensiv orange-gelber natürlicher Farbstoff der Gelbwurzel (Curcuma longa). Die Liste seiner nachgewiesenen gesundheitsfördernden Eigenschaften wird fast durch jede neue Studie verlängert: entzündungshemmend, krebshemmend, schmerzlindernd, arthrose-mildernd und Metastasen-verhindernd. Im Knochen älterer Personen vermindert Curcumin den Gewebeabbau. Es schützt die Kleinstgefäße vor Schädigungen und zeigt positive Wirkung gegen die Entwicklung einer Alzheimer-Erkrankung. Der Schutzeffekt auf Nervenzellen verringert auch die Wahrscheinlichkeit von Parkinson.


Curcumin senkt außerdem nach Verzehr erhöhte Blutfettwerte, sorgt für eine bessere Verfassung der Blutgefäße und unterstützt eine Gewichtsreduktion. Das führt uns zum Diabetes. Der orange-gelbe Farbstoff kann auch die meisten Aspekte einer Diabetes-Erkrankung positiv beeinflussen. Fachärzte müssten ins Schwärmen kommen: Hyperglykämie, Insulin-Resistenz, Hyperlipidäme und nekrotische Prozesse. Dieser Nahrungsstoff könnte sogar als Arzneimittel gegen Spätfolgen eines Diabetes gepriesen werden, bei Augenschäden, Nierenschäden und Gefäßschäden. Leider fristet in der Alltagsmedizin ein natürlicher Pflanzenstoff wie Curcumin noch ein tristes Schattendasein. Er wird auf Kongressen der Anti-Aging-Medizin genannt und teilt damit das gleiche Schicksal mit vergleichbar ähnlich wertvollen Pflanzensubstanzen. Das betrifft beispielsweise den Grünen Tee, Gymnema Sylvestre, Resveratrol, Zimt, Coffea arabica, Momordica charantia, bei uns bekannt als Bittermelone, oder Inhaltsstoffe der Blätter des auf einer Pazifikinsel beheimateten Banaba-Baumes.

Dabei repräsentieren sie alle mit besonderen Wirkungsstoffen die dringendst notwendige Abhilfe angesichts der Volksepidemie Diabetes.


Das Diabetes-Wissen vermehrt sich explosionsartig

In alten ägyptischen Texten des zweiten Jahrtausends vor Christi werden Diätmaßnahmen empfohlen, die als erste Hinweise auf diese Erkrankung gelten können. Konkret verwendete der griechische Arzt Aretaios von Kappadokien, der von etwa 80 bis 130 lebte, als erster für eine von ihm diagnostiziertes Magenleiden den Begriff Diabetes.


Umso erstaunlicher ist, dass selbst mehr als zwei Jahrtausende nach ihm fast im Wochentakt dieser Krankheit neue Geheimnisse abgerungen werden.

Eine Meldung aus Australien :


Überschrift: Ungerechte Ausgangslage. Frauen entwickeln ihre Zuckerkrankheit bereits ab einem Übergewicht von 20 Prozent, während es für Männer erst ab 60 Prozent kritisch wird.


Eine aktuelles Studienergebnis aus der Universität von Queensland in Sydney schlägt Alarm bezüglich bisher versteckter Begleit-Risiken für Frauen mit Diabetes: Für sie ist die Wahrscheinlichkeit einer Herzerkrankung wesentlich größer als für Männer.


Die 64 Studien aus Europa, Amerika, Australien und Asien liefen fünf bis 30 Jahre lang. Ausgewertet wurden Aufzeichnungen über mehr als 360.000 Frauen, darunter knapp 13.000 (3.4 Prozent) mit Diabetes, sowie rund 498.000 Männer, darunter 23.900 Zuckerkranke (4.8 Prozent). Die Teilnehmer waren zu Beginn der Aufzeichnungen zwischen 20 und – kein Druckfehler! – 107 Jahre alt.


Im Laufe der beobachteten Zeiträume ereigneten sich 28.203 schwere Erkrankungen der Herzgefäße (CHD). Dieses Risiko war unter den Geschlechtern sehr ungleich verteilt: Bei den Frauen mit der Zuckerkrankheit war ein um 44 Prozent höherer Anteil betroffen als bei den Männern! Auch die Wahrscheinlichkeit, dass die Herzerkrankung sogar tödlich endet, war unter den diabetischen Patientinnen deutlich höher als unter den männlichen Patienten mit Zucker. Dieses Sterberisiko war schon 2006 in einer kleinen Studie als für Frauen um 46 Prozent höher beziffert worden.


Wissenschaftler finden für die hohen Differenzen biologische Ursachen. Frauen entwickeln ihren Diabetes bereits ab einem Übergewicht von 20 Prozent, während es für Männer erst ab 60 Prozent kritisch wird. Überschüssige Pfunde sind jedoch unter den wichtigsten Auslösern einer Zuckerkrankheit.


Und auch das wirkt sich problematisch aus: Frauen leben länger in einem unerkannten prä-diabetischen Zustand, weil die Fettanhäufungen an den Oberschenkeln und Hüften als unverdächtig gelten. Patientinnen mit Diabetes werden womöglich erst behandelt, wenn ihre Stoffwechsel-Werte wie Blutzucker und Insulin, sowie die Verfassung ihrer Gefäße keine andere Wahl lassen. Im Durchschnitt werden dabei aber nicht so deutliche Verbesserungen in Bezug auf Bluthochdruck, Cholesterinwerte und Blutzucker erzielt wie bei männlichen Patienten.


Die Wissenschaftler vermuten, dass Frauen nach einer Schwangerschaftsdiabete ganz besonders von Herzerkrankungen bedroht sind, jedoch nicht speziell beobachtet werden. Möglicherweise müssen auch die Laborergebnisse künftig stärker geschlechtsspezifisch ausgewertet werden.


Auch diese Erkenntnis aus der Kardiologie hätte mehr Aufmerksamkeit verdient:

Konzentriert sich die Herz-Medizin seit Jahren auf die falschen weißen Kristalle? Möglicherweise. Beim Versuch, einen zu hohen Blutdruck durch eine verbesserte Ernährung in den Griff zu bekommen, ist immer wieder vom Salz die Rede. Neueste Studien deuten jedoch darauf hin, dass der in vielen Lebensmitteln verborgene Zucker das viel größere Problem für unser Herz-Kreislauf-System ist!