Eigentlich können Sie stricken. Aber an einen Pullover haben Sie sich einfach noch nicht herangetraut?! Dann ist dieses Buch genau das Richtige für Sie. Und Sie haben die Wahl! Drei reizvolle Grundschnitte stehen Ihnen zur Verfügung: gerade, Raglan und mit Passe – jeweils in einem klassischen Schurwollgarn. Darüber hinaus finden Sie für jede Schnittform noch drei Schnitt-, Muster- und Garnvarianten in unterschiedlichen Schwierigkeitsstufen, so können Sie sich Modell für Modell in Ihrem Können steigern. Wählen Sie aus zehn Pullovern und zwei Jacken. Wer einen Schal stricken kann, kann auch einen Pullover oder eine Jacke fertigen. Alles, was Sie brauchen, ist ein wenig Geduld und dieses Buch.
Haben Sie erst einmal zwei oder drei Pullover gestrickt, ist der Weg frei zu Ihrem ganz persönlichen Wunschpullover: Sie wählen das Garn in Farbe und Qualität ganz nach Ihren Wünschen. Und ich zeige Ihnen, wie Sie dafür Ihr Modell anhand von Schnitt und Maschenprobe ausrechnen können.
Ich wünsche Ihnen viel Freude und Erfolg beim Stricken.
Bevor Sie loslegen
Größen, Maschenprobe, Was bedeutet eigentlich …?, Strickschriften und Zählmuster lesen
Grundschnitte
Grundschnitt A: Gerader Pullover
Grundschnitt B: Raglanpullover
Grundschnitt C: Pullover mit Passe
Varianten
A1: Langpullover mit Streifen
A2: Gerader Pullover mit Zöpfen
A3: Pullover mit V-Ausschnitt und Sternen
B1: Raglanpullover mit Ajourmuster
B2: Raglanpullover mit Zopfmuster
B3: Raglanjacke im Halbpatent
C1: Taillierter Pullover mit Passe
C2: Jacke mit Passe im Ajour- & Zopfmuster
C3: Pullover mit Passe und Norwegermuster
Technik
So errechnen Sie Ihr Wunschmodell
Randmaschen
Zu- und Abnahmen
Jacquard, Zopf und Knopfloch
Fertigstellen
Schwierigkeitsgrade der Modelle:
= einfach
= mittel
= schwierig
Bevor Sie mit Ihrem ersten Pullover beginnen, gilt es ein paar Dinge zu beachten: Wenn es Ihr erster selbst gestrickter Pullover wird, dann beginnen Sie am besten mit einem der drei Grundmodelle. Hier kommen Sie schnell zum Ziel. Danach können Sie sich eine der Varianten vornehmen.
Folgen Sie in der Reihenfolge genau der Anleitung, man sollte nicht mit einem Ärmel beginnen, sondern stets mit dem Rückenteil.
Nichts ist enttäuschender, als festzustellen, dass der Pullover, mit dem Sie sich so viel Mühe gegeben haben, nicht passt. Deshalb sollten Sie auch stets vorab eine Maschenprobe anfertigen (siehe unten).
In den Anleitungen stehen die Angaben für die jeweils größeren Größen in Klammern vor und nach dem Schrägstrich. Ist nur eine Angabe gemacht, so gilt sie für alle Größen.
Maßnehmen
Brustumfang: Einmal rundum auf Brusthöhe gemessen.
Taillenumfang: Schön locker ohne zu schnüren einmal rund um die Taille gemessen.
Hüftumfang: Waagerecht einmal rundherum an der stärksten Stelle gemessen.
In jeder Anleitung wird eine Maschenprobe vorgegeben, die beim Stricken eingehalten werden muss, sonst wird der Pullover größer oder kleiner als in den Schnittmaßen angegeben. Dies gelingt durch die Wahl der richtigen Nadelstärke. Zunächst eine Strickprobe anfertigen und prüfen, ob dieselbe Maschen- und Reihenzahl erreicht wird, wie vorgegeben. Dafür ein mindestens 12 x 12 cm großes Stück im angegebenen Muster stricken und dann nachzählen: Wie viele Maschen in der Breite und wie viele Reihen in der Höhe ergeben 10 x 10 cm? Die Randmaschen und Randreihen nicht zählen, nur die mittleren 10 cm. Hat die Probe mehr Maschen als in der Maschenprobe angegeben, lockerer stricken oder eine halbe bis eine ganze Stärke dickere Nadeln nehmen. Hat die Probe weniger Maschen, heißt es, fester stricken oder dünnere Nadeln verwenden.
Tipp
Die Maschenprobe ist nicht nur unerlässlich, damit später die Maße stimmen, sie kann auch dazu dienen, sich auf das jeweilige Muster einzustimmen und das Muster zu üben. Machen Sie die Pflicht zur Kür: Stricken Sie jede Maschenprobe tatsächlich 12 x 12 cm groß. Jedes Läppchen ist anders in Farbe, Muster und Material. Nähen Sie Stück für Stück aneinander, so entsteht nach und nach eine tolle Patchworkdecke und gleichzeitig eine Chronik Ihres Strickens!
Maschen stricken, wie sie erscheinen
Das heißt, die Maschen werden so gestrickt, wie sie nach dem Maschenbild aussehen. Maschen, die in der Hinreihe rechts gestrickt wurden, sehen in der Rückreihe wie linke Maschen aus, werden also auch links gestrickt – und umgekehrt.
Rechtes und linkes Vorderteil
Als das linke Vorderteil wird das Teil bezeichnet, das beim Anziehen nachher auf der linken Körperseite ist, das rechte dann umgekehrt.
Beidseitig
Der jeweilige Arbeitsschritt (Zunehmen, Abnehmen oder Abketten) ist an beiden Seiten/Rändern des Strickstücks durchzuführen. Für Zunahmen heißt das z. B.: Am rechten Rand: Randmasche, 1 Masche rechts verschränkt aus dem Querfaden zunehmen. Am linken Rand: 1 Masche rechts verschränkt aus dem Querfaden zunehmen, Randmasche. Beim Abketten wird immer nur am Reihenanfang gearbeitet – sowohl in Hin- als auch in Rückreihen.
Seiten getrennt beenden
Für den Halsausschnitt werden die mittleren angegebenen Maschen abgekettet und die Reihe zu Ende gestrickt. Arbeit wenden und nun nur über die verbliebenen Maschen der linken Seite = rechte Schulter weiterstricken.
Die rechte Seite = linke Schultermaschen ist stillgelegt (z. B. auf einem Maschenraffer), sie bleibt unbearbeitet, bis die linke Seite fertiggestellt ist. Dann wird die rechte Seite ebenso wie die linke gestrickt, dazu in einer Rückreihe beginnen.
Die weiteren Ausschnittabnahmen immer am inneren Rand arbeiten (d. h. den linken Halsausschnittrand am rechten Arbeitsrand der rechten Seite = linke Schultermaschen und den rechten Halsausschnittrand am linken Arbeitsrand der linken Seite = rechte Schultermaschen).
Gleichmäßig verteilt abnehmen/zunehmen
Das bedeutet, die angegebene Maschenzahl gleichmäßig auf die Reihe verteilt abnehmen/zunehmen. Bei Zunahmen also immer nach etwa gleich vielen Maschen zwischen 2 Maschen jeweils 1 Masche rechts verschränkt aus dem Querfaden zunehmen.
Betonte Abnahmen