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Nr. 1387

 

Signale der Vollendung

 

Sie kommen zum Ort der Freude – und erleben ein kosmisches Drama

 

von Ernst Vlcek

 

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Nach der Zerschlagung des Kriegerkults ist den Völkern der Milchstraße nur eine kurze Verschnaufpause vergönnt. Die neue Bedrohung, die auf die Galaktiker zukommt, wird Anfang des Jahres 447 NGZ, das dem Jahr 4034 alter Zeitrechnung entspricht, erstmals erkennbar, als Teile der Galaxis Hangay aus dem sterbenden Universum Tarkan in unseren eigenen Kosmos gelangen.

Inzwischen naht der Jahreswechsel 447/448, und der Transfer zwei weiterer Hangay-Viertel in die Bereiche unserer Lokalen Gruppe hat längst stattgefunden. Damit ist auch die Gefahr, die den Galaktikern von den Anhängern des Hexameron, speziell den Hauri, droht, in ihrem ganzen Ausmaß sichtbar geworden.

Nicht nur Perry Rhodan, der große Terraner, und Atlan, der unsterbliche Arkonide, die sich in Tarkan aufhalten, setzen sich mit dem Hexameron auseinander, sondern auch Reginald Bull – und er tut dies im Standarduniversum, also in heimatlichen Gefilden.

Nach der gelungenen Flucht aus der Raum-Zeit-Falte mit der haurischen Riesenstation ist Bully mit der CIMARRON und den Begleitschiffen zur BASIS unterwegs, als eine Kursänderung notwendig wird. Oogh at Tarkan, der uralte Kartanin, hat eine Vision, die ein großes Ereignis verspricht – die SIGNALE DER VOLLENDUNG ...

Die Hauptpersonen des Romans

 

 

Reginald Bull – Der Terraner sieht die Signale der Vollendung.

Oogh at Tarkan – Der alte Kartanin hat eine Vision.

Gucky – Der Mausbiber setzt sich für einen Stamm von Baumbewohnern ein.

Sidichum – Kommandant der WORLON.

Drilhob – Kommandant eines Vennok-Verbands.

Prolog

 

Was hier geschah, war nur schwer zu verstehen – und noch weniger zu glauben.

War das, was sich vor ihrer aller Augen abspielte, nur Illusion? Eine Vision?

Nein, ausgeschlossen! Nicht, dass es keinen potentiellen Verursacher für eine solche visionäre Schau gegeben hätte. Daran mangelte es keineswegs. Es war nur so, dass die Technik der CIMARRON unbestechlich war. Die Geräte ließen sich nicht täuschen. Sie wiesen eindeutig aus, dass das Unmögliche Realität geworden war.

Und der Mausbiber Gucky, sensibel für alle paranormalen Phänomene, gab die Bestätigung.

»Das hier ist kein Trugbild«, sagte er. In seiner Stimme schwang Unglauben über die eigene Aussage mit. »Was die Bilder zeigen, das passiert wirklich.«

Seine Stimme war in der Stille der Kommandozentrale klar und deutlich zu verstehen. Damit schien der Bann gebrochen, und jeder der Anwesenden schien seiner inneren Spannung Luft machen zu wollen.

In dem folgenden Stimmengewirr war selbst Ian Longwyn, Erster Pilot und Kommandant der CIMARRON, zu hören. Der wortkarge Terraner gab immerhin ein befreiendes »Das ist unglaublich ...« von sich; mehr erwartete man auch nicht von ihm.

Bull nickte ihm bestätigend zu, als sich ihre Blicke begegneten.

»Was hat dieses Spektakel zu bedeuten?«, fragte Cheftechniker Vee Yii Ly, ein Blue unbestimmbaren Alters. Er blickte sich nach jemandem um, der ihm eine Antwort geben konnte. Es war zum ersten Mal, seit Bulls Rückkehr von Waliki, dass er sprach. Obwohl sonst überaus gesprächig, schien ihn das unerklärliche Ereignis vorübergehend der Sprache beraubt zu haben. Aber einmal in Fahrt, war er nicht so schnell wieder zu stoppen. »Wer hat das verursacht? Welche Kraft steckt dahinter, die förmlich Berge versetzen kann – auch wenn es bloß Eisberge sind? Ich habe schon viel erlebt, aber so etwas noch nicht. Ich glaube es nicht. Mein Verstand weigert sich vehement, etwas ...«

Bull wandte seine Aufmerksamkeit Lalande Mishkom zu, als sie dem Blue ins Wort fiel, und sagte: »Nun tragen die Flöhe die Elefanten, und jeder Floh trägt seinen Elefanten.«

Das klang nach einer ihrer ominösen afrikanischen Buschweisheiten, aber der Ton war nicht der, den sie sonst für ihre selbstgestrickten Weisheiten verwendete. Und das entging den anderen nicht. Denn zu anderen Zeiten fand sich immer irgendjemand, der ihre Äußerungen spöttisch kommentierte, und ein »Deine Flöhe werden sich kalte Schultern holen« lag förmlich in der Luft – und Reginald Bull sogar auf der Zunge.

Aber auch er schwieg, selbst als sich ihre Blicke kreuzten. Die stämmige Lalla, wie Lalande von allen genannt wurde, sah ihn dabei herausfordernd an. Die Natur hatte es mit dieser großgewachsenen Frau mit dem vollen, jedoch straff zurückgekämmten schwarzen Haar, den dunklen Augen und dem südländischen Teint gut gemeint. Sie hätte als Schönheit gelten können, verfehlte dieses Prädikat jedoch um 15 Kilo Übergewicht und ein vernachlässigtes Äußeres.

Daran störte sich Bull jedoch nicht, und er dachte auch vielmehr daran, dass Lallas Gleichnisse von Floh und Elefant nachträglich eine besondere Bedeutung bekommen hatten. Ein Zufallstreffer, gewiss, und doch ... So vieles, was zuerst nach Zufall ausgesehen hatte, hatte sich hinterher als bedeutungsvoll erwiesen.

Bull kamen die seltsamsten Gedanken, und diese wiederum zogen die kuriosesten Assoziationen nach sich. Durch dieses letzte unglaubliche Ereignis erschienen plötzlich alle vorangegangenen Geschehnisse in einem besonderen Licht.

Es passte auf einmal so vieles zusammen, eines griff ins andere und wurde zu einem funktionalen Ganzen. Unscheinbares bekam Größe. Unsinniges wurde sinnvoll. Scheinbar Zufälliges trug den Keim der Bestimmung in sich. Und wenn die Narren zu Weisen wurden, die Ahnungslosen und Naiven zu Wissenden und Trägern der Macht, und umgekehrt, wenn die Starken wie Bull ihre Hilflosigkeit eingestehen mussten, dann durften auch die Naturgesetze auf den Kopf gestellt werden ... und der Floh trug den Elefanten.

Die Fragen beantworteten sich nun selbst. Bull kannte sie alle, aber er hatte sie nicht im Griff. Fragen und Antworten jagten einander im Kreis.

Er hatte alle Fakten. Er kannte alle Fragen, und für jede Frage gab es eine Antwort und tausend mögliche Antworten. Aber er konnte keine davon wirklich fassen, zu schnell war die wilde Jagd in seinem Kopf.

Hilfesuchend hielt er nach Benneker Vling Ausschau. Aber durch die dürre Gestalt, die irgendwo durch die Kommandozentrale geisterte, schimmerte immer wieder das Bild der wandernden Eisberge durch. Er versuchte nun, sich auf die wechselnden Szenen zu konzentrieren, die die Laserprojektoren aus dem Nordpolgebiet von Waliki lieferten. Er glaubte, dass diese beruhigenden Bilder, sosehr sie den Betrachter innerlich auch aufwühlten, Ordnung in seine Gedanken bringen konnten. Aber er musste sich eines Tricks bedienen. Er musste durch die Projektion hindurchblicken, um an das heranzukommen, was hinter den Bildern lag.

Es war, als würde sein Geist in einen brodelnden Nebel eintauchen. Dies war das Meer der Wahrheit, in dem die Frage-und-Antwort-Partikel einen irren Reigen vollführten und ihn, den Schiffer, mit sich rissen ... Er musste ...

»Ich gehe hinaus«, sagte Bull. »Ich will näher sein.«

Niemand, außer vielleicht Benneker Vling, verstand ihn, als er in einen SERUN stieg und durch eine Mannschleuse ins Freie kletterte. Und hier, auf der Hülle der CIMARRON, kamen die Ruhe und innere Ausgeglichenheit, die er im Schiffsinnern nicht gefunden hatte.

Er schimpfte sich selbst einen unverbesserlichen Romantiker, weil er dem Geschehen nun nicht wirklich näher war, jedoch das Gefühl hatte, es zu sein.

Und dieses Gefühl war es, das ihm half, den Bremsklotz zu schaffen, der nötig war, um sein Gedankenkarussell allmählich zum Stillstand kommen zu lassen.

Und das Feuer seiner brennenden Gedanken erlosch, das Meer der Wahrheit beruhigte sich, der Nebel brach auf. Bull konnte gemächlich zum Ausgangspunkt zurücksteuern und dann nachvollziehen, wie alles begonnen hatte.

Am Anfang stand ein Ärgernis ...

Aber das war nicht ganz richtig. Um der Wahrheit die Ehre zu geben, wanderte Bull in Gedanken noch weiter zurück.

Es hatte eigentlich mit der geglückten Flucht aus der Raum-Zeit-Falte mit dem haurischen Stützpunkt Ur amm Taloq begonnen. Als die CIMARRON, die SORONG und die kartanische MAI-KI durch die Strukturlücke ins Standarduniversum zurückgekehrt waren, da war die Stimmung geradezu euphorisch gewesen. Die Freude darüber, eine schon hoffnungslose Lage doch noch gemeistert zu haben und den Jüngern des Hexameron aus der Falle entkommen zu sein, war verständlich.

Man wollte so rasch wie möglich das 2. Viertel der Galaxis Hangay hinter sich lassen und den Raumsektor X-DOOR aufsuchen, wo die BASIS Position bezogen hatte. Reginald Bull brannte das Wissen um den haurischen Stützpunkt in der Raum-Zeit-Falte förmlich unter den Nägeln. Er wollte es schnellstens weiterleiten und auswerten lassen und die erforderlichen Konsequenzen ziehen. Darum diese Eile und Bulls Befehl, entlang des Strangeness-Walls auf schnellstem Weg X-DOOR anzufliegen.

Dabei erwies sich die MAI-KI als arges Handikap. Das kartanische Schiff mit seinem langsamen Lineartriebwerk konnte nur ein Drittel der Höchstgeschwindigkeit der Metagrav-Triebwerke von der CIMARRON und SORONG erreichen. Da man Dao-Lin-H'ay, Oogh at Tarkan und deren Mannschaft in dem exponierten Raumgebiet nicht sich selbst überlassen wollte, beschloss man, sich der Geschwindigkeit der MAI-KI anzupassen. Natürlich war während des Überlichtfluges keine Verständigung zwischen Hyperraum und Linearraum möglich. Darum vereinbarte man insgesamt drei Zwischenstopps.

Die CIMARRON flog voraus, um die Situation am vereinbarten Rendezvouspunkt auszukundschaften. Nikki Frickels SORONG bildete die Nachhut. So bummelte man mit einem Überlichtfaktor von rund 20 Millionen von einem Treffpunkt zum anderen.

Die Koordinaten für die beiden ersten Zwischenstopps – alle noch innerhalb des Strangeness-Walls von Hangay – bestimmte Reginald Bull. Beim zweiten Zwischenstopp, der ohne Zwischenfälle verlief, meldete sich Dao-Lin-H'ay über Funk und nannte Bull Koordinaten für den letzten Rendezvouspunkt innerhalb Hangays.

Auf seine Frage, warum es ausgerechnet diese Koordinaten sein mussten, antwortete die letzte Wissende, dass Oogh at Tarkan diesen Wunsch geäußert habe.

Bull forschte nicht weiter. Seiner Meinung nach war ein Sammelpunkt so gut wie der andere – oder einer so gefährlich wie der andere, denn auf Hauri konnte man hier überall treffen.

1.

 

»Wenn wir nicht dieses kartanische Anhängsel hätten, könnten wir längst schon bei der BASIS sein«, nörgelte ich. »Ich frage mich überhaupt, warum wir die MAI-KI mitgenommen haben.«

Ich war ungerecht, aber ich war es bewusst. Die Zwischenstopps für Orientierungsmanöver hielten uns auf, die waren verlorene Zeit. Wir schrieben bereits den 21. Dezember, und es lag über zwanzig Stunden zurück, dass wir das Versteck der Hauri in der Raum-Zeit-Falte verlassen hatten. Inzwischen würden die Hauri längst schon Großalarm gegeben haben, und wenn es der Teufel wollte, dann würden sie uns durch irgendeinen dummen Zufall aufstöbern, bevor wir den Strangeness-Wall hinter uns gelassen hatten.

Solch ein Zwischenfall war das Letzte, was ich uns wünschte. Darum hatte ich Alarmstufe eins geben lassen. Die Ortungszentrale war voll besetzt, ebenso die Geschützleitstände, und die übrige Mannschaft würde sensibel auf das geringste Gefahrenzeichen reagieren. Wenn nur der Schatten eines Haurischiffs auftauchte, würden wir uns aus diesem Raumsektor zurückziehen. Es gab in drei Lichtjahren Entfernung ein Sonnensystem mit zwei Planeten, wo wir Ortungsschutz suchen oder wohin wir den Feind locken konnten, um von der SORONG und der MAI-KI abzulenken, die wir etwa eine Stunde nach unserem Eintreffen erwarteten.

In der ersten halben Stunde hatten wir keine Anzeichen irgendwelcher haurischen Tätigkeiten entdeckt. Selbst die Funkzentrale fing nur Fragmente weit entfernter haurischer Funksprüche auf. Kein Grund zur Sorge also, aber ich konnte mich dennoch nicht entspannen.

Es ist natürlich nachträglich leicht zu sagen, dass ich schon damals das Gefühl gehabt hatte, dass irgendetwas in der Luft lag. Aber Tatsache ist, dass ich von einer unerklärlichen Unrast befallen war, die selbst meine Umgebung nervös machte.

Nur der Erste Pilot Ian Longwyn und Gucky waren ruhende Pole in der hektischen Atmosphäre der Kommandozentrale. Auch Benneker Vling war anzumerken, dass er von meinem Virus angesteckt worden war, als er unter irgendeinem Vorwand hereinschaute und gleich darauf wieder fast fluchtartig verschwand.

Ich fragte mich, ob er erfahren hatte, dass ich eine Anfrage zu seiner Person über die BASIS an NATHAN gerichtet hatte. Dieses Wissen mochte durchaus ein Grund sein, mir aus dem Weg zu gehen.

Obwohl ich sehr an Benneker Vling interessiert war, gab es jedoch Wichtigeres. Die Frage, ob Perry und Atlan mit dem Galaktischen Expeditionskorps noch im Universum Tarkan waren oder ob sie am 30. November mit dem 3. Viertel Hangays zurück ins Standarduniversum gelangt waren, ließ mich nicht mehr los. Darum hatte ich eine entsprechende Anfrage zur BASIS gefunkt.

Da die Antwort negativ ausgefallen war, hatte ich gleich einen weiteren Funkspruch vom Stapel gelassen. Darin hatte ich gebeten, die entsprechenden Vorbereitungen zu treffen, damit die CIMARRON gleich nach ihrer Rückkehr zur BASIS mit einem vektorierbaren Grigoroff-Projektor ausgestattet werden konnte.

Es erschien mir von existentieller Bedeutung, dass Perry Rhodan oder Atlan oder beide von den neuesten Umtrieben der Hauri erfuhren. Die Nachricht erschien mir als so wichtig, dass ich das Wagnis einer interuniversalen Reise eingehen wollte.

Und das war doch ein gewichtiger Grund, so rasch wie möglich zur BASIS zu gelangen. Und weil die MAI-KI dies mit ihrem Bummelflug verzögerte, war ich sauer und demzufolge ungerecht.

Gucky ließ das jedoch nicht gelten.

»Was bist du so nervös«, sagte er. »Auf ein paar Stunden kommt es gewiss nicht an. Das sagt dir ein Retter des Universums aus Erfahrung.«

Der Mausbiber konnte mir nicht einmal die Andeutung eines Schmunzelns entlocken.

Ich verwünschte die Kartanin und ihre Raumschiffe. Dabei war die MAI-KI ihr ganzer Stolz. Das Scheibenschiff besaß bei einem Durchmesser von lediglich 240 Metern zwei Lineartriebwerke, von denen jedes eine Reichweite von 700.000 Lichtjahren hatte. Mit dem von ihnen entwickelten Recycling-System waren sie sogar in der Lage, aus den beiden Triebwerken, wenn sie ausgebrannt waren, ein völlig intaktes mit derselben Reichweite zu bauen.

»Die Kartanin sind ein erstaunliches Volk«, sagte Gucky, als hätte er meine Gedanken gelesen, was er möglicherweise auch getan hatte. Der Ilt fuhr fort:

»Es ist noch nicht lange her, da dachten wir, dass sie die Kluft über rund zwei Millionen Lichtjahren von Pinwheel ins Fornax-System nur unter größten Mühen schaffen konnten. Dabei bauten sie gleichzeitig insgeheim Fernraumschiffe, die die Distanz von vierzig Millionen Lichtjahren zur Mächtigkeitsballung ESTARTU zurücklegen konnten. Und einige Vertreter dieses erstaunlichen Volkes sind ganz besonders herausragende Persönlichkeiten. Nimm nur Dao-Lin-H'ay, die es von der Protektorin zur Vertrauten der Wissenden und zur Leiterin des Lao-Sinh-Projektes in ESTARTU gebracht hat. Und nun ist sie die letzte lebende Wissende, die die Verantwortung für ihr Volk auf den Schultern trägt. Oogh at Tarkan wird sich diese Verantwortung nicht mehr lange mit ihr teilen. Ich habe den Eindruck, dass er meint, bald lange genug gelebt zu haben. Man muss sich vorstellen, dass er vor fünfundfünfzigtausend Jahren geboren wurde. Gegen ihn bist du mit deinen zweitausend Jahren ein junger Spund ...«

»Ich werde im Mai des nächsten Jahres bereits zweitausendundsiebenundneunzig Jahre alt«, wies ich ihn zurecht und merkte erst zu spät den Schalk in seinen Augen. Ich konnte ihm nicht böse sein und meinte lächelnd: »Okay, Kleiner, du hast mich drangekriegt. Kein böses Wort mehr über die Kartanin. Ich weiß, dass es dir die Feliden angetan haben. Wer weiß, ob nicht die Ilt dasselbe Stammvolk haben ...«

Danach fühlte ich mich entspannter. Dennoch war ich froh, als zehn Minuten später der Syntron meldete, dass die MAI-KI in einer Entfernung von einer Astronomischen Einheit aus dem Linearraum gekommen war.

»Ein Anruf von der MAI-KI«, meldete die Funkzentrale, während von der Ortung gleichzeitig das Auftauchen der SORONG registriert wurde. »Die Wissende, Dao-Lin-H'ay, für Reginald Bull.«

Während ich die Verbindung herstellte, begegnete ich Guckys prüfendem Blick und setzte mein breitestes Grinsen auf.

»Wo brennt's denn, Dao-Lin?«, erkundigte ich mich, als ich ihr Bild empfing.

Es schien, als rümpfe die Kartanin über die von mir gebrauchte Redewendung ihr Näschen, aber verbal ging sie nicht darauf ein.

»Oogh at Tarkan hat einen Wunsch geäußert«, sagte sie. »Er bittet dich um ein Gespräch, Reginald Bull.«

»Das bedarf doch keiner Förmlichkeiten«, sagte ich etwas irritiert. »Ich bin für Oogh jederzeit zu sprechen. Stelle einfach durch.«

»Entschuldige, dass ich mich nicht klarer ausgedrückt habe«, sagte Dao-Lin. »Oogh at Tarkan wünscht ein persönliches Gespräch mit dir. Darum bittet er dich, ihn an Bord der MAI-KI aufzusuchen.«

»Können wir das nicht aufschieben, bis wir X-DOOR erreicht haben?«, wandte ich ein. »Es wäre klug, uns schnellstmöglich von hier abzusetzen. Ich möchte nur an die Hauri erinnern ...«