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Spanien - 1936 bis 1939


Spanien - 1936 bis 1939

Erinnerungen von Interbrigadisten aus der BRD
1. Auflage

von: Max Schäfer

14,99 €

Verlag: Neue Impulse
Format: EPUB
Veröffentl.: 10.01.2018
ISBN/EAN: 9783946845140
Sprache: deutsch
Anzahl Seiten: 395

Dieses eBook erhalten Sie ohne Kopierschutz.

Beschreibungen

Max Schäfers und Anke Wagners Zusammenstellung der Erinnerungsberichte westdeutscher Interbrigadisten ist 40 Jahre nach der Erstveröffentlichung selbst zur historischen Quelle geworden.
Sie spiegelt das Bedürfnis nach Überlieferung geschichtsträchtiger Lebenserinnerungen wieder, die Mitte der 1970er Jahre aufgrund des fortgeschrittenen Alters der Spanienfreiwilligen allmählich zu verblassen drohten.
Ziel dieser kommentierten Neuauflage soll es sein, den Sammelband wieder einer breiteren Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen: Nicht (nur) als Lesebuch, sondern als historische Quelle. Der vorgeschaltete Einführungstext soll gemeinsam mit den angefügten Fußnoten den Versuch darstellen, die Entstehungsgeschichte des Werkes und inhaltliche Schwerpunkte zusammenzufassen sowie – zumindest ansatzweise– den Forschungsstand kritisch zu kommentieren und fortzuschreiben.
(Valentin Hemberger)
Max Schäfers und Anke Wagners Zusammenstellung der Erinnerungsberichte westdeutscher Interbrigadisten ist 40 Jahre nach der Erstveröffentlichung selbst zur historischen Quelle geworden.
Sie spiegelt das Bedürfnis nach Überlieferung geschichtsträchtiger Lebenserinnerungen wieder, die Mitte der 1970er Jahre aufgrund des fortgeschrittenen Alters ...
»ALLE HILFE DEM REPUBLIKANISCHEN SPANIEN!«
Otto Niebergall: Über den Einsatz deutscher Antifaschisten
Willi Höhn: Als FDJler zu den Interbrigaden
Bruno Lindner: Grenzen… Grenzen…

HANS BEIMLER - UNSER KOMMISSAR!
Alfred Robus: Einige Erlebnisse über die »Centuria Thälmann«
Max Better/Ludwig Prinz: Bei der Centuria Thälmann / Politische Arbeit mit Hans Beimler
Willi Höhn: Hans Beimler
Centa Herker-Beimler: Erinnerungen an Hans
Jakob Lorscheider: Zur Geschichte des Grabes von Hans Beimler

»…DAS REPUBLIKANISCHE SPANIEN MUSS SIEGEN!«
Karl Sauer: Badajoz
Jakob Lorscheider: Mein Weg nach Spanien ...
Adolf Frank: Von der »Columna Hilario Zamora« zum Thälmann-Bataillon
Bruno Lindner: Erlebnisse an der Front und im Hinterland
Peter Sprenger: Vom armen Proletarierjungen zum Interbrigadisten
Emil Sander: Madrid im November 1936
Fritz Holderbaum: Als Saarländer beim Edgar-André-Bataillon
Kuno Rixgens: Mit dem Thälmann-Bataillon vor Madrid
Kurt Rusitzka: In der Aufklärungskompanie des Edgar-André-Bataillons
Karl Mathes: Beim Edgar-André-Bataillon
Willi Höhn: Unser erster Kampf
Kurt Diehl: Beim Thälmann-Bataillon
Johann Wilhelm: Als Partisan in Spanien
Hans Rauch: Stationen eines Interbrigadisten

INTERBRIGADISTEN: Für die Freiheit Spaniens, gegen den Faschismus!
Hubert Ramm: Mit der 13.Internationalen Brigade bei Motril
Albert Kühn: Jarama
Heinz Prieß: Madrid ist bedroht!
Karl Sauer: Winterschlacht um Teruel
Robert Weinand: Erinnerungen an Rino
Hubert Ramm: Bei der »Elften«
Jakob Lorscheider: An der Ebro-Front
Fritz Fränken: 1.300 Freiwillige
Ernst Buschmann: Die Ebro-Schlacht und die Höhe 565
Hans Rauch: Bei der 27.Division »Carlos Marx«
Max Gorbach: Aufklärungspatrouille
Hubert Ramm: Bei Falset und der Übergang über den Ebro
Fritz Fränken: Von den Trotzkisten zum Tode verurteilt
Fritz Holderbaum: In einem spanischen Rüstungsbetrieb
Walter Kutschkau: Gefangenschaft

NACH DEM RÜCKZUG DER INTERBRIGADEN
Max Better: Nach dem Rückzug der Interbrigaden
Jakob Lorscheider: Meine Rückkehr aus Spanien
Peter Sprenger: Odyssee durch Frankreich
Max Gorbach: Die Solidarität in den Internierungslagern
Ernst Buschmann: 4.000 Glatzköpfe / »Jetzt will ich nicht nach Deutschland zurück!«
Hans Rauch: Im Lager Gurs
Kuno Rixgens: Internierung in Frankreich
Karl Mathes: Im Maquis
Ernst Buschmann: Es waren so nette junge Leute
Fritz Fränken: Über die Arbeit der Freundeskreise der Volksfront / Das Komitee »Freies Deutschland« und die Kriegsgefangenen / Militärhospital Villemain
Aus der Einleitung von Max Schäfer

Vierzig Jahre sind vergangen, seitdem in Spanien am 16.Februar 1936 bei Wahlen unter einer Rechtsregierung die Volksfront siegte, seitdem am 17./18.Juli 1936 die faschistischen Militärs gegen die Republik putschten, und seitdem am 22.Oktober 1936 durch ein Dekret der Regierung die Internationalen Brigaden im Rahmen der Streitkräfte der spanischen Republik aufgestellt wurden. Das vorliegende Buch enthält die Erinnerungen von Antifaschisten, die heute in der BRD leben und die in den Reihen der Internationalen Brigaden oder in spanischen Einheiten am nationalrevolutionären Krieg des spanischen Volkes teilgenommen haben. Sie schildern, aus welchen Beweggründen, unter welchen Umständen und auf welchen Wegen sie nach Spanien gingen, an welchen Kampfhandlungen sie teilnahmen, und welche Verbindung sie zum spanischen Volk hatten, zu den Arbeitern, Bauern und Soldaten und schließlich ihr Leben und Schicksal nach dem Ende des Krieges in Spanien. Man mag einwenden, dass 40Jahre nach Beginn der Kämpfe eine lange Zeit sei und die Erinnerungen inzwischen keine zuverlässige Quelle mehr darstellen. Gewiss, die Sammlung des Materials ist viel zu spät in Angriff genommen worden. Viele, die Wertvolles hätten berichten können, sind inzwischen verstorben. Die Erinnerung an manche Einzelheit ist verblasst. Aber Vieles, über das die noch Lebenden berichten können, hat sich tief in ihre Erinnerung eingegraben. Einige haben Fotos und Dokumente retten können. Der eine oder andere hat ein von ihm geführtes Tagebuch vor der Vernichtung bewahrt und vieles ist durch handschriftliche Quellen belegbar.
Obwohl es schon eine breite Literatur über Spanien und auch Berichte über die Internationalen Brigaden sowie Bücher mit Erlebnissen von Interbrigadisten gibt, die zum Teil auch in der BRD erhältlich sind, ist dieses Buch nicht überflüssig, gilt es doch hier in der Bundesrepublik eine ganze Wand von falschen Darstellungen, Unwahrheiten und Erdichtungen und mehr noch, von direkten Lügen zu durchstoßen. Manche der hier erschienenen Bücher dienen der Rechtfertigung der Franco-Diktatur. Immerhin muss man beachten, dass Führer der CDU/​CSU, die als führende Partei des Großkapitals schon vor der Gründung und seit dem Bestehen der Bundesrepublik ihre politische Entwicklung– in der Zeit von 1949bis 1969 stellte sie den Bundeskanzler– weitgehend bestimmte, der »Abendländischen Akademie« und dem »Europäischen Dokumentationszentrum« mit Sitz in Spanien angehörten.
Die staatliche Ordnung, die von diesen Institutionen propagiert wurde, stand, mit »Ständeparlament« und Vorstellungen von »Syndikaten«, dem »Francismus« und dem klerikalen Faschismus Salazars bedeutend näher als der staatlichen Ordnung des Grundgesetzes. Darum pilgerten auch Strauß, Jäger u. a. von der CSU, von Hassel, Brentano (Vorsitzender der CDU/​CSU-Bundestagsfraktion, dann Bundesaußenminister unter Adenauer) u. a. von der CDU nach Franco-Spanien und dem Portugal Salazars. Dementsprechend wurden Franco und seine Generalsclique auch von den Meinungsmachern der BRD nicht als gegen die spanische demokratische Republik putschende, mit dem faschistischen Italien und Deutschland verbundene Landesverräter, sondern als die »nationale Seite«, der Putsch als »militärische Erhebung«, die Verteidiger der Republik aber als die »Roten«, oder als »Mob« bezeichnet. So erhalten die von der Hitler-Wehrmacht zur Hilfe für Franco abkommandierten Offiziere die Dienstzeit in der »Legion Condor« auf die Pensionen doppelt angerechnet. (Teilnahme an Kriegshandlungen wie zum Beispiel die Bombardierung Madrids, Valencias, Barcelonas oder die barbarische Zerstörung Guernicas). Die Verteidiger der Republik dagegen erhalten, auch wenn sie durch Verletzungen zu Invaliden wurden oder von Gefangenschaft in Francos Lagern und Zuchthaus ihre Gesundheit verloren, dafür keinen Pfennig Rente. Man muss hinzufügen, dass Offiziere der Hitler-Wehrmacht, die in der »Legion Condor« am Krieg gegen das spanische Volk teilnahmen, wie andere Hitleroffiziere die ersten Offizierskader, vor allem in den höheren Rängen, der Bundeswehr stellten. Zwischen dem Traditionsverband »Legion Condor« und Truppenteilen der Bundeswehr besteht bestes Einvernehmen. Es war darum auch kein Zufall, dass der gegenwärtige Inspekteur des Bundesheeres, Hildebrandt, auf der letzten »Siegesparade« vor Francos Tod neben dem Generalstabschef des Franco-Heeres, mit dem höchsten Orden des Regimes dekoriert, Platz genommen hatte. Wie sich auch anlässlich der vierzigjährigen Wiederkehr des Putsches der verräterischen Generale wieder eine Flut von Unwahrheiten, Entstellungen und Lügen über die Menschen in der Bundesrepublik ergießt, dafür mögen zwei Beispiele dienen. Die Welt überschrieb ihren Artikel über Spanien 1936 »Wie eine Hydra hat die Volksfront die Republik zerstört«. Also nicht die putschenden Generale mit Hilfe von Marokkanern und Fremdenlegionären, nicht Hitler-Deutschland, nicht das Italien Mussolinis. Das Magazin Sozialdemokrat überschreibt seinen Beitrag: »So starb die spanische Republik. Von Faschisten ermordet, von Kommunisten verraten«. Obwohl in dem im Frühjahr erschienenen Arbeitsheft des Röderberg-Verlages, »Spanien 1936–1976«, vieles über die Vorgeschichte und die Ereignisse der Jahre 1936bis 1939 und die Internationalen Brigaden gesagt ist, erweist es sich doch als notwendig, den Erinnerungen westdeutscher Kämpfer der Interbrigaden noch einiges vorauszuschicken.

Spanien um die Jahrhundertwende
Das Spanien vor dem Sieg der Volksfront war ein politisch, ökonomisch und kulturell rückständiges Land. Alle bürgerlichen Revolutionen im vergangenen Jahrhundert scheiterten. Die Erste Republik, am 17.Februar 1873 von der Cortes ausgerufen, wurde am 3.Januar 1874 mit der Auflösung der Cortes durch die Militärs wieder liquidiert.
1898 erklärten die USA Spanien den Krieg. Im darauf folgenden Friedensvertrag musste Spanien Kuba abtreten sowie Puerto Rico und die Philippinen für 20Millionen Dollar an die USA verkaufen. 1899 verkaufte Spanien die Palaver-Inseln, die Marianen und Karolinen für 25Millionen Peseten an das nach Kolonialbesitz strebende kaiserliche Deutschland. Das monarchistische Spanien, von dem es hieß, dass in ihm niemals die Sonne untergehe, hatte den letzten Rest seines Kolonialbesitzes, der ihm riesige Schätze gebracht hatte, und seine wichtigsten ausländischen Einnahmequellen verloren.
Der verlorene Krieg verschärfte die Widersprüche in der spanischen Gesellschaft. Der Verlust der Einnahmequellen aus Übersee veranlasste die Großgrundbesitzer und die mit der Industrie entstandene Kapitalistenklasse, die Ausplünderung der Bauern und die Ausbeutung der Arbeiter noch zu verschärfen. Es brachen Streiks und Bauernaufstände aus, die von den Herrschenden mit blutigen Unterdrückungsmaßnahmen beantwortet wurden. Der wichtigste Kampf in dieser Zeit war der Streik in Barcelona im März 1902.Die Anarchisten bemächtigten sich der Stadt. Mehrere Tage kämpften 80.000 bewaffnete Arbeiter gegen die als Polizei eingesetzte Armee.
(...)

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